Verarbeitendes Gewerbe: Nachlassende Exporterwartungen

Die Umfrageteilnehmer bewerteten ihre Geschäftsperspektiven ‒ trotz gesunkener Exporterwartungen ‒ zum fünften Mal in Folge günstiger. Da die momentane Lage unverändert günstig wahrgenommen wurde, verbesserte sich auch das Klima im Verarbeitenden Gewerbe leicht. Die Produktionspläne waren dementsprechend weiterhin expansiv. Bei einem stabilen Auftragsbestand von 3,0 Monaten stieg die Kapazitätsauslastung im Vergleich zum Vormonat leicht auf 85,9% (Juli 2015: 85,5%).

Das Geschäftsklima im Vorleistungsgewerbe blieb beinahe unverändert positiv. Die Umfrageteilnehmer waren zwar weniger zufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftslage, zeigten sich jedoch optimistischer bezüglich ihrer zukünftigen Entwicklung. Dabei wurden seltener neue Impulse von den ausländischen Märkten erwartet. Der Auftragsbestand ging im Vormonat zurück und die Auftragsreserve sank auf 2,6 Monate. Die Produktionspläne wurden dennoch ausgeweitet. Die Kapazitätsauslastung sank geringfügig auf 84,8% (Juli 2015: 85,3%).

Im Bereich der Investitionsgüter verbesserte sich das Klima leicht. Die Firmen waren zufriedener mit ihrer momentanen Geschäftssituation. Die Zurückhaltung hinsichtlich der Geschäftsperspektiven nahm zum fünften Mal in Folge ab, positive und negative Stimmen hielten sich die Waage, obwohl die Exporterwartungen zurückgingen. Die Unternehmen waren zufriedener mit ihrem Auftragsbestand, die Reichweite stieg auf 3,2 Monate. Die Produktion soll weiterhin gedrosselt werden. Die Kapazitätsauslastung konnte auf 86% gesteigert werden (Juli 2015: 85,4%).

Im Bereich der Konsumgüter kühlte sich das Geschäftsklima ab. Während die Urteile zur momentanen Lage nur geringfügig zurückgingen, trübten sich die Geschäftsperspektiven sichtlich ein. Auf ausländischen Märkten wurden zwar weiterhin neue Absatzchancen gesehen, jedoch weniger als zuletzt. Mit dem aktuellen Auftragsbestand zeigten sich die Teilnehmer der Befragung per saldo überaus zufrieden. Bei einer Kapazitätsauslastung von 89,4% (Juli 2015: 86,8%) stieg der Auftragsbestand auf 3,4 Monate. Dementsprechend wurden die Produktionspläne abermals nach oben revidiert.

Branchenentwicklung: Da beide Teilindikatoren sanken, verschlechterte sich das Klima in der chemischen Industrie. Die Urteile zur aktuellen Lage gaben dabei nur leicht nach. Die Geschäftsperspektiven hingegen trübten sich ‒ trotz weiterhin deutlicher Impulse von den ausländischen Märkten ‒ deutlich ein. Für die kommenden Monate wurde nur mehr mit einem schwachen Zuwachs gerechnet. Die Produktionspläne wurden nach unten revidiert, waren aber weiterhin expansiv. Die Auftragsreserve ging – bei einer Kapazitätsauslastung von 84,9% (Juli 2015: 83,5%) – auf 1,3 Monate zurück. 

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren verbesserte sich das Geschäftsklima, weil die Unternehmen abermals zufriedener mit ihrer aktuellen Lage waren. Die Geschäftserwartungen gaben minimal nach, auch weil weniger Impulse aus dem Ausland erwartet wurden. Die Produktion soll in den kommenden Monaten häufiger ausgeweitet werden. Die Firmenmeldungen deuteten auf geplante Neueinstellungen hin. Der Auftragsbestand konnte leicht auf 2,9 Monate ausgeweitet werden. Die Kapazitätsauslastung stieg geringfügig auf 82,0%  (Juli 2015: 81,7).

Das Geschäftsklima im Papier- und Pappegewerbe gab merklich nach, der Saldenwert lag deutlich unter dem Vorjahreswert. Die teilnehmenden Unternehmen waren weniger zufrieden mit ihrer momentanen Lage als in den beiden Monaten zuvor. Die Skepsis hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung nahm wieder zu, insbesondere die Exporterwartungen brachen ein. Ungeachtet dessen wurden die Produktionspläne expansiver ausgerichtet als zuletzt. Die Kapazitätsauslastung konnte auf 90,1% gesteigert werden (Juli 2015: 94,5).

Im Bereich der Druckerzeugnisse verbesserte sich das Geschäftsklima, blieb aber im negativen Bereich. Die zuletzt noch skeptischen Urteile zur derzeitigen Geschäftslage wurden von leicht positiven Meldungen abgelöst. Die Skepsis hinsichtlich der Geschäftsentwicklung nahm wieder etwas zu, auch auf den ausländischen Märkten wurden weitere Geschäftsabschwächungen erwartet. Die Reichweite der Auftragsbestände stieg auf 2,3 Monate bei einer Kapazitätsauslastung von 87,2% (Juli 2015: 87,0%). Die Produktionspläne wurden angehoben und waren erstmals in diesem Jahr auf Expansion ausgerichtet.

Im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen sank der Klimaindikator, da die Urteile zur aktuellen Lage entschieden zurückhaltender ausfielen. Die Skepsis hinsichtlich der Geschäftserwartungen nahm zwar ab, per saldo wurde aber weiterhin mit einer rückläufigen Geschäftsentwicklung gerechnet. Die Exporterwartungen gaben ebenfalls nach und drehten in den negativen Bereich. Bei einem deutlichen Nachfragerückgang sank der Auftragsbestand auf 2,9 Monate. Die Kapazitätsauslastung fiel minimal auf 82,4% (Juni 2015: 81,5%).

Das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen gab ‒ nach zwei deutlichen Anstiegen ‒ wieder leicht nach. Die aktuelle Lage wurde weniger günstig bewertet, der Saldenwert lag aber weiterhin deutlich oberhalb des Vorjahreswerts. Die Geschäftsperspektiven wurden ebenfalls weniger optimistisch bewertet. Die Exporterwartungen verschlechterten sich, es wurden aber weiterhin neue Absatzchancen auf den ausländischen Märkten erwartet. Die Unternehmen waren per saldo mit ihrem Auftragsbestand überaus zufrieden, dennoch waren die Produktionspläne seltener expansiv. Die Kapazitätsauslastung konnte auf  88,2% erhöht werden (Juli 2015: 84,7).

Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen verbesserte sich das Geschäftsklima, weil beide Teilindikatoren stiegen. Mit ihrer aktuellen Lage waren die Umfrageteilnehmer ähnlich zufrieden wie vor Jahresfrist. Auf die kommenden Monate blickten sie abermals optimistischer. Dabei wurden auch aus dem Ausland neue Impulse erwartet. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand war nicht so hoch wie im Vormonat, was sich auch in der leicht gesunkenen Auftragsreserve von 2,6 Monaten widerspiegelt. Bei zunehmenden Lagerengpässen soll die Produktion häufiger angehoben werden. Die Kapazitätsauslastung stieg auf 85,6% (Juli 2015: 87,0%).

Das Geschäftsklima im Maschinenbau verbesserte sich zum fünften Mal in Folge. Der Saldenwert lag sichtlich über dem langjährigen Mittelwert, aber unterhalb des Vorjahreswerts. Die Urteile zur momentanen Lage fielen zwar etwas weniger günstig aus, jedoch wurde die Skepsis hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung von verhaltenem Optimismus abgelöst. Aus dem Auslandsgeschäft wurden dabei nur mehr vereinzelt neue Impulse erwartet. Die Nachfrage legte weiter zu und der Auftragsbestand stieg leicht auf 3,7 Monate. Die Kapazitätsauslastung sank auf 83,5% (Juli 2015: 84,6%).

Im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile stieg der Klimaindikator, konnte die Vorjahreswerte aber nicht ganz erreichen. Die Zufriedenheit mit der aktuellen Lage nahm per saldo deutlich zu, es waren aber auch wieder mehr Teilnehmer skeptisch bezüglich der Geschäftsaussichten. Auf den ausländischen Märkten wurden seltener neue Absatzchancen ausgemacht. Der Auftragsbestand wuchs auf 3,2 Monate bei einer Kapazitätsauslastung von 89,7% (Juli 2015: 89,1%). Trotz des gestiegenen Auftragsbestandes soll die Produktion weiterhin gedrosselt werden. Für die kommenden Monate wurden Spielräume für Preissteigerungen gesehen.

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