Verarbeitendes Gewerbe: Optimistischere Geschäftserwartungen

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich im September wieder, sodass der Saldo den bisherigen Jahreshöchstwert erreichte. Die Zufriedenheit mit der derzeitigen Geschäftssituation nahm zu, war jedoch nicht ganz so ausgeprägt wie vor Jahresfrist. Die Urteile zu den Geschäftsperspektiven fielen erneut günstiger aus, der Saldenwert lag deutlich oberhalb des langfristigen Mittelwerts. Dabei wurden auf den ausländischen Märkten etwas weniger neue Impulse erwartet. Bei einem Nachfrageplus soll die Produktion erneut ausgeweitet werden.

Im Bereich der Vorleistungsgüter stieg der Klimaindikator wieder und entsprach damit in etwa dem Juli-Wert. Die aktuelle Geschäftslage wurde wieder merklich günstiger eingestuft, die Geschäftsperspektiven jedoch fielen etwas weniger optimistisch aus. Die Exporterwartungen gaben ebenfalls nach und lagen per saldo unter dem langfristigen Mittelwert. Auch wegen der gestiegenen Nachfrage wurden die Produktionspläne öfter ausgeweitet.

Im Investitionsgüterbereich legte der Geschäftsklimaindikator deutlich zu. Die Urteile zur momentanen Geschäftslage fielen wieder positiver aus, der Saldenwert entsprach in etwa dem Vorjahreswert. Die seit Februar anhaltende Aufwärtstendenz bei den Geschäftsperspektiven hielt weiter an; die Erwartungshaltung war nun spürbar optimistisch. Die Exporterwartungen blieben unverändert positiv. Obwohl die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand zunahm und die Lagerüberhänge nicht übermäßig groß waren, soll die Produktion per saldo leicht gedrosselt werden.

Im Konsumgüterbereich sank der Klimaindikator auf hohem Niveau, weil die befragten Unternehmen ihre momentane Geschäftslage deutlich weniger günstig einschätzten. Auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten blickten sie jedoch merklich zuversichtlicher, auch weil auf den ausländischen Märkten bessere Absatzchancen gesehen wurden. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand nahm ab, war aber weiterhin deutlich ausgeprägter als im langfristigen Durchschnitt. Die Nachfrage verbesserte sich weiter und die Produktionspläne für die kommenden Monate sollen weiter ausgeweitet werden. Gemäß den Umfrageergebnissen ist eine Ausweitung des Mitarbeiterstamms geplant.

Branchenentwicklung: Der Klimaindikator in der chemischen Industrie sank merklich und lag damit unter dem Vorjahreswert. Zum dritten Mal in Folge fielen die Urteile zur aktuellen Geschäftslage weniger günstig aus, sodass sich positive und negative Meldungen nun größtenteils die Waage hielten. Die Teilnehmer erwarteten – trotz deutlich weniger Optimismus – weiterhin einen Geschäftszuwachs im kommenden Halbjahr. Im Auslandsgeschäft rechneten sie hingegen mit einer rückläufigen Entwicklung. Der Auftragsbestand wurde per saldo weiterhin als „zufriedenstellend“ bezeichnet. Ungeachtet dessen, wurden die Produktionspläne wieder auf Expansion gerichtet.

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren blieb das Geschäftsklima erneut unverändert gut. Während die Urteile zur momentanen Geschäftssituation günstiger ausfielen, nahm die Zuversicht mit Blick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten ab, obwohl die Firmen neue Absatzchancen auf ausländischen Märkten ausmachten. Der Auftragsbestand wurde merklich günstiger bewertet und war wieder als „zufriedenstellend“ zu bezeichnen. Ausweitungen der Produktion waren seltener geplant als zuletzt. Gemäß der Umfrageergebnisse sind die Unternehmen weiterhin darauf bedacht, die Mitarbeiterzahl auszuweiten.

Im Papier- und Pappegewerbe machte der Klimaindikator einen deutlichen Sprung nach oben. Die derzeitige Geschäftslage verbesserte sich deutlich und die Umfrageteilnehmer empfanden sie mehrheitlich als „gut“. Hinsichtlich der Geschäftsperspektiven ließ die Skepsis nach, obwohl vom Exportgeschäft weniger Impulse erwartet wurden als zuletzt. Der Auftragsbestand wuchs und wurde von den Testteilnehmern als „herausragend“ bewertet. Dementsprechend wurden die Produktionspläne merklich öfter expansiv gestaltet.

Das Geschäftsklima im Bereich der Druckerzeugnisse verbesserte sich spürbar ‒ der Saldo erreichte zum ersten Mal in diesem Jahr den positiven Wertebereich. Dies ist darauf zurückzuführen, dass nicht nur die aktuelle Lage günstiger eingeschätzt wurde, sondern auch die Geschäftsaussichten merklich weniger verhalten waren. Im Auslandsgeschäft wurden jedoch weiterhin Geschäftsabschwächungen erwartet, wenn auch etwas seltener als in den beiden Vormonaten. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand nahm wieder zu und die Produktionspläne wurden etwas nach oben revidiert.

Der Geschäftsklimaindikator im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen erfuhr eine deutliche Aufwärtsbewegung. Die zuletzt wenig günstigen Lageurteile fielen im September sichtlich positiver aus und auch die ‒ seit dem zweiten Quartal 2015 – bestehende Skepsis hinsichtlich der Geschäftsaussichten scheint nun von einer positiven Haltung abgelöst worden zu sein. Auf den ausländischen Märkten wurde die zukünftige Entwicklung hingegen wieder zurückhaltender bewertet. Die Nachfrage zog zum ersten Mal in diesem Jahr an und die Produktionspläne erreichten per saldo den positiven Wertebereich.

Nach dem Sommertief vom August erholte sich das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen wieder etwas. Zwar berichteten mehr Testteilnehmer von einer nachlassenden Nachfrage und die Lageurteile fielen dementsprechend etwas weniger günstig aus, der Blick auf die kommenden Monate war jedoch wieder optimistischer: Sowohl der Indikator für die Geschäfts- als auch der für die Exporterwartungen erreichten beinahe wieder das Niveau vom Juli. Vorerst blieben die Produktionspläne unverändert expansiv. Der Personalbedarf scheint größtenteils gedeckt zu sein.

Das – nach wie vor – gute Geschäftsklima bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen kühlte sich erneut etwas ab. Bei einem leichten Nachfragezuwachs fielen die Urteile zur momentanen Situation geringfügig günstiger aus. Der, zuletzt deutlich ausgeprägte, Optimismus hinsichtlich der Geschäftsentwicklung setzte sich jedoch nur noch abgeschwächt fort. Im Auslandsgeschäft zeichnete sich ein Abklingen der dynamischen Entwicklung ab. Die Lieferengpässe der letzten Monate scheinen überwunden und die expansiven Produktionspläne wurden nach unten revidiert.

Bei den Maschinenbauern veränderte sich das gute Klima fast nicht. Die Lageurteile waren zwar wieder günstiger, blieben aber hinter den Vorjahreswert zurück. Die Geschäftserwartungen hingegen gaben leicht nach, waren aber – anders als vor Jahresfrist – weiterhin von Optimismus geprägt. Voraussichtlich wird die Ausfuhrtätigkeit weniger häufig ausgeweitet werden. Trotz per saldo leerer Fertigwarenlager und einem zufriedenstellenden Auftragsbestand soll die Produktion häufiger gedrosselt werden.

Im Bereich der Kraftwagen und Kraftwagenteile verbesserte sich das Klima deutlich; der Saldo war höher als vor Jahresfrist. Die aktuelle Lage wurde zwar erneut weniger günstig eingestuft, jedoch schöpften die Hersteller zum ersten Mal in diesem Jahr Hoffnung hinsichtlich ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung. Der Saldo der Exporterwartungen sank und entsprach in etwa dem langfristigen Durchschnitt. Mehr als die Hälfte der Befragten Firmen gab an, dass der Auftragsbestand rückläufig war. Bei Lagerengpässen soll die Produktion nicht weiter gedrosselt werden. Es rechneten wieder mehr Teilnehmer mit steigenden Verkaufspreisen.

 

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