Verarbeitendes Gewerbe: Positive Lageurteile

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich erneut und der Saldo erreich-te denselben Wert wie vor Jahresfrist. Die Umfrageteilnehmer waren abermals zufriedener mit ihrer momentanen Situation. Die seit Jahresbeginn vorherrschende Skepsis hinsichtlich der zu-künftigen Geschäftsentwicklung wurde im Juni von zaghafter Zuversicht abgelöst. Auch vom Aus-landsgeschäft wurden zunehmend neue Impulse erwartet. Die Zufriedenheit mit dem Auftragsbe-stand nahm weiter zu. Bei saisonüblich gefüllten Fertigwarenlagern soll die Produktion weiterhin expansiv bleiben. 

Im Vorleistungsgütergewerbe setzte sich die Aufwärtsbewegung des Klimaindikators fort. Die Unternehmen bewerteten ihre momentane Geschäftslage günstiger. Bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven blieben die Testteilnehmer jedoch weiterhin zurückhaltend, obwohl sie bessere Absatzchancen auf den ausländischen Märkten erwarteten. Bei einer konstanten Nach-frage soll die Produktion weiterhin ausgeweitet werden.

Das Geschäftsklima im Bereich der Investitionsgüter verbesserte sich ebenfalls. Die Unterneh-men waren mehrheitlich zufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftslage, wenn auch seltener weni-ger als vor Jahresfrist. Die Geschäftserwartungen stiegen zum vierten Mal in Folge, per saldo erwarteten die Umfrageteilnehmer aber ‒ trotz steigender Exporterwartungen ‒ weiterhin leichte Geschäftsabschwächungen. Obwohl der Auftragsbestand hoch war und die Fertigwarenlager saisonüblich gefüllt waren, soll die Produktion weiterhin gedrosselt werden. 

In der Konsumgüterbranche verbesserte sich das Klima nur leicht. Trotz eines Rekordwertes beim Auftragsbestand, gab die gute Geschäftslage minimal nach. Mit Blick auf die Geschäftsent-wicklung waren die befragten Firmen jedoch überaus zuversichtlich. Die Exporterwartungen gin-gen zwar deutlich zurück, es wurden aber weiterhin neue Impulse von den ausländischen Märk-ten erwartet. 

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie verbesserte sich das Klima; der Wertesaldo lag deutlich über dem Vorjahreswert. Die Unternehmen waren unverändert zufrieden mit ihrer momentanen Geschäftslage, obwohl der Auftragsbestand weniger günstig eingestuft wurde. Auf das kommende Halbjahr blickten die Firmen überaus optimistisch und auch aus dem Ausland wurden wieder häufiger neue Impulse erwartet. Bei vollen Fertigwarenlagern soll die Produktion noch häufiger ausgeweitet werden. Die Beschäftigtenpläne deuteten einen zusätzlichen Perso-nalbedarf an, wenn auch nicht ganz so deutlich wie im Vormonat. 

Der Klimaindikator im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren gab nach, war aber weiterhin spürbar oberhalb des langfristigen Mittelwerts. Die Zufriedenheit mit der derzeitigen La-ge nahm wieder zu. Obwohl die Exporterwartungen stiegen, wurden die Geschäftsperspektiven nur mehr leicht optimistisch eingeschätzt. Bei einem saisonüblichen Bestand an Fertigwaren wur-den die expansiven Produktionspläne etwas gesenkt. 

Das Geschäftsklima im Papier- und Pappegewerbe veränderte sich nicht. Die hervorragenden Lageurteile vom Vormonat konnten nicht gehalten werden, der Saldo lag aber weiterhin deutlich über dem Vorjahreswert. Der Pessimismus hinsichtlich der Geschäftsperspektiven nahm hinge-gen ab, die Testteilnehmer blieben jedoch mehrheitlich kritisch. Die Exporterwartungen gaben etwas nach. Die Produktionspläne waren beinahe unverändert expansiv. Den Unternehmensmel-dungen zufolge werden die Preise in den kommenden Monaten sinken. 

Das Klima im Bereich der Druckerzeugnisse trübte sich sichtlich ein. Die befragten Unternehmen waren wieder unzufriedener mit ihrer Geschäftssituation. Der zuletzt noch optimistische Blick auf die zukünftige Geschäftsentwicklung wurde durch eine pessimistische Haltung verdrängt. Auch im Auslandsgeschäft wurden häufiger Geschäftsabschwächungen erwartet. Trotz Lagerengpässe soll die Produktion öfter gesenkt werden. 

Das positive Geschäftsklima im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen gab geringfügig nach. Noch mehr Testteilnehmer als im Vormonat gaben an, mit ihrer momentanen Lage zufrie-den zu sein. Für die kommenden Monate wurde jedoch ‒ trotz gestiegener Exporterwartungen ‒ mit Geschäftsabschwächungen gerechnet. Die Produktionspläne wurden zwar nach oben revi-diert, jedoch soll der Output – trotz merklich gesunkener Lagerüberhänge – weiter gesenkt wer-den. 

Das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeug-nissen verbesserte sich deutlich. Der Saldo erreichte den höchsten Wert seit Ende 2014. Die Mehrheit der Befragten bewertete die momentane Geschäftslage als gut und für das kommende halbe Jahr wurde wieder mit weiteren Geschäftszuwächsen gerechnet. Dabei erwarteten die Fir-men auch aus dem Ausland viele neue Impulse. Bei spürbar gestiegenen Auftragsbeständen und gesunkenen Lagerbeständen soll die Produktion häufiger angehoben werden. Den Ergebnissen zufolge, werden sich in den kommenden Monaten weitere Preiserhöhungsspielräume eröffnen. 

Das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen verbesserte sich merklich. Sowohl die Einschätzungen zur aktuellen Lage als auch die zur zukünftigen Entwicklung legten sichtlich zu. Auch auf den ausländischen Märkten wurden für die kommenden Monate wie-der neue Absatzchancen gesehen. Trotz eines Nachfragezuwachses und leichter Lagerengpässe soll die Produktion seltener ausgeweitet werden. 

Das Klima im Maschinenbau verbesserte sich weiter. Der Lageindikator erreichte den bisher höchsten Wert in diesem Jahr. Im Vergleich zum Vormonat gab es ein deutliches Plus an Auf-tragseingängen. Obwohl die Exporterwartungen leicht zulegten, blieben die allgemeinen Ge-schäftserwartungen im negativen Bereich. Die Produktion soll dementsprechend weiterhin leicht gedrosselt werden. 

Das Klima im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile erholte sich wieder. Der Lageindikator sank zwar den sechsten Monat in Folge, der Saldenwert lag aber weiterhin über dem langfristigen Mittelwert. Die Auftragseingänge gingen weiter zurück. Bei der Bewertung der Geschäftsperspek-tiven nahmen die pessimistischen Meldungen deutlich ab, der Wertesaldo blieb jedoch – trotz der Erwartung neuer Absatzchancen im Ausland – weiterhin im negativen Bereich. Dementsprechend soll die Produktion häufiger gesenkt werden. Den Firmenmeldungen zufolge ergeben sich für die kommende Zeit weniger Preisanhebungsspielräume.

Zurück Drucken