Verarbeitendes Gewerbe: Vorerst keine weiteren Geschäftszuwächse erwartet

Im Verarbeitenden Gewerbe fiel das Geschäftsklima weniger günstig aus als zuletzt. Die befragten Firmen waren zwar erneut zufriedener mit ihrer momentanen Situation, die Geschäftsperspektiven jedoch fielen merklich schwächer aus; per saldo wurden keine weiteren Geschäftszuwächse erwartet. Dabei wurden von den ausländischen Märkten abermals mehr Impulse erwartet. Die Nachfrage verlangsamte sich zwar leicht, entwickelte sich aber weiterhin dynamisch. Analog stieg auch die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen. Die Produktionspläne blieben beinahe unverändert expansiv. Mit 86,8% lag die Kapazitätsauslastung merklich oberhalb des Vorjahreswertes (Januar 16: 85,2%). Dabei war die Auftragsreserve mit 3,2 Monaten ebenfalls höher als vor Jahresfrist (Jan. 16: 3,0 Monate).

Im Vorleistungsgütergewerbe zeigte sich ein ähnliches Bild: Aufgrund eingetrübter Geschäftsaussichten sank der weiterhin positive Geschäftsklimaindikator. Die zuletzt verhalten zuversichtlichen Unternehmen erwarteten nun per saldo leichte Geschäftsabschwächungen. Die Ausfuhrtätigkeit wird davon voraussichtlich kaum betroffen sein, da die Exporterwartungen stabil blieben. Die expansiven Produktionspläne wurden nach unten revidiert. Die Nachfrage stieg weiter an und auch die Auftragsbestände vergrößerten sich. Mit 86,3% lag die Kapazitätsauslastung deutlich über dem Vorjahreswert (Januar 16: 84,6%), bei lediglich geringfügig niedrigeren Auftragsbeständen von 2,7 Monaten (Jan. 16: 2,8 Monate). Dementsprechend fielen die Urteile zur Geschäftslage noch positiver aus als zuletzt.

Obwohl die Unternehmen aus dem Investitionsgüterbereich ihre momentane Situation so positiv einstuften, wie seit über 1,5 Jahren nicht mehr, sank der Geschäftsklimaindikator. Ursächlich hierfür war die merklich weniger zuversichtliche Haltung hinsichtlich der weiteren Entwicklung in den kommenden Monaten. Bezüglich der Ausfuhrtätigkeit wurde hingegen mit einem weiteren Anstieg gerechnet. Die Nachfrage entwickelte sich weiterhin schwungvoll und die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm weiter zu. Die Produktionspläne wurden entsprechend weiter angehoben. Die günstige momentane Lage spiegelte sich auch in der Kapazitätsauslastung von 87,1% (Jan. 16: 85,7%) und der größeren Auftragsreserve von 3,5 Monaten (Jan. 16: 3,2 Monate) wider.

Das Geschäftsklima in der Konsumgüterbranche kühlte sich merklich ab. Die Exporterwartungen fielen zwar etwas günstiger aus, die allgemeinen Geschäftserwartungen trübten sich jedoch deutlich ein. Dementsprechend wurden die expansiven Produktionspläne nach unten revidiert. Die Nachfrage stieg weiterhin leicht und die Firmen waren etwas zufriedener mit ihrer momentanen Geschäftslage. Die Auslastung der Geräte war mit 87,2% sichtlich höher als vor Jahresfrist (Jan. 16: 84,6%), bei jedoch etwas geringeren Auftragsreserven von 3,0 Monaten (Jan. 16: 3,1 Monate).

Branchenentwicklung: Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie kühlte sich deutlich ab; der Saldo konnte sich nur knapp im positiven Bereich halten.  Der Nachfrage stieg weiter an ‒ wenn auch langsamer als zuletzt ‒ und die befragten Unternehmen waren zufriedener mit ihrem Auftragsbestand. Ungeachtet dessen fielen die Urteile zur aktuellen Lage merklich schwächer aus. Auch wenn die befragten Firmen häufiger mit einem Anstieg der Ausfuhrtätigkeit rechneten, drehten die zuletzt noch positiven Geschäftsperspektiven doch in den negativen Bereich. Die Kapazitätsauslastung lag bei 85,3% (Jan. 16:82,1%), jedoch war der Auftragsbestand mit 1,5 Monaten geringer als vor einem Jahr (Jan. 16: 1,8 Monate). Die Produktionspläne wurden deutlich angehoben, per saldo war wieder eine Ausweitung der Produktion geplant.

In der Gummi- und Kunststoffwarenbranche verbesserte sich die momentan sehr gute Geschäftslage erneut; der Saldo lag sichtlich oberhalb des Vorjahreswertes. Nachfrage und Auftragsbestände stiegen an und auch die Beurteilung letzterer fiel günstiger aus. Die Kapazitätsauslastung fiel ‒ bei merklich größeren Auftragsreserven (Jan. 17: 3,2 Monate; Jan. 16: 2,6 Monate) ‒ mit 84,6% mehr als zwei Prozentpunkte günstiger aus als vor Jahresfrist (Jan. 16: 82,4%). Dazu passend wollten spürbar mehr Befragungsteilnehmer ihre Produktion ausweiten. Mit Blick auf die kommenden Monate nahm die Zuversicht jedoch ab. Der Saldenwert der Geschäftserwartungen war deutlich geringer als vor Jahresfrist. Die Exportaussichten verschlechterten sich ebenso und lagen nun knapp unterhalb des langfristigen Mittelwerts.

Der Geschäftsklimaindikator im Papier- und Pappegewerbe sank deutlich, weil die zuletzt noch positiven Zukunftsaussichten von einer pessimistischen Haltung abgelöst wurden. Die Exporterwartungen gaben ebenfalls nach, der Rückgang war jedoch schwächer und es wurde weiterhin mit einer Ausweitung der Ausfuhrtätigkeit gerechnet. Die Produktionspläne sanken per saldo ebenfalls leicht, behielten aber weiterhin ein positives Vorzeichen. Mit der aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Firmen wieder zufriedener. Die Auftragsbestände wuchsen und auch die Bewertung dieser fiel sichtlich günstiger aus. Die Kapazitätsauslastung betrug diesen Monat 94,8% (Jan. 16: 89,2%) und war damit – genauso wie die Auftragsreserve – höher als vor Jahresfrist (Jan. 17: 1,5 Monate; Jan.16: 1,4 Monate).

Der seit drei Monaten negative Klimaindikator im Druckgewerbe drehte zu Beginn des neuen Jahres wieder in den positiven Bereich und lag damit merklich oberhalb des Vorjahreswertes. Ursächlich hierfür war die deutlich günstigere Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage. Die Nachfrage legte wieder zu und Urteile zu den Auftragsbeständen fielen positiver aus. Die Kapazitätsauslastung verfehlte mit 83,7% den Vorjahreswert nur knapp (Jan 16: 83,9%), die Auftragsbestände waren mit 2,2 Monaten jedoch deutlich größer als vor einem Jahr (Jan. 16: 0,6 Monate). Nach einem Jahr im negativen Bereich legte der Saldo der Exporterwartungen überaus deutlich zu. Die Geschäftsperspektiven trübten sich ungeachtet dessen weiter ein und die Produktionspläne blieben unverändert negativ.

Die derzeitige Stimmung im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen war ausgesprochen gut, obwohl die Urteile zu den Auftragsbeständen weniger günstig ausfielen als zuletzt. Mit 83,0% war die Kapazitätsauslastung – bei gleichen Auftragsbeständen (Jan. 16/17: 3,4 Monate) – geringer als vor Jahresfrist (Jan. 16: 84,2%). Für das kommende Halbjahr wurden erneut mehr neue Absatzchancen auf den ausländischen Märkten ausgemacht. Die allgemeinen Geschäftsaussichten fielen dennoch merklich ungünstiger aus und entsprachen nur mehr dem langfristigen Mittelwert. Dementsprechend sollte die Produktion per saldo seltener ausgeweitet werden. Insgesamt gab der Klimaindikator nach.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen blieb die Geschäftslage, trotz eines leichten Nachfragerückgangs, unverändert positiv. Die expansiven Produktionspläne wurden bei einem gestiegenen Lagerdruck wieder nach unten korrigiert. Die Kapazitätsauslastung lag mit 85,2% deutlich unterhalb des Vorjahreswertes (Jan. 16: 88,0%) und auch die Auftragsbestände waren mit 3,0 Monaten geringer als vor einem Jahr (Jan. 16: 3,2 Monate). Die Exportaussichten verbesserten sich erneut und entsprachen nun dem langfristigen Mittelwert. Hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung waren die befragten Unternehmen per saldo zwar immer noch optimistisch, jedoch nicht ganz so deutlich wie zuletzt. Insgesamt sank der Klimaindikator.

Die Nachfrage im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen verlor zwar an Dynamik, konnte aber weiter zulegen. Dementsprechend fielen die Urteile zur momentanen Geschäftslage noch besser aus als im Vormonat. Für die kommenden Monate erwarteten die befragten Firmen per saldo jedoch keine weiteren Zuwächse, sondern eher leichte Geschäftsabschwächungen. Insgesamt gab das Klima auf hohem Niveau leicht nach. Auf den ausländischen Märkten wurden trotz eines leichten Rückgangs weiterhin gute Absatzchancen erwartet. Hinsichtlich der Kapazitätsauslastung wurde der Vorjahreswert (Jan. 16: 84,5%) sichtlich übertroffen (Jan. 17: 88,4%), jedoch bei einer etwas geringeren Auftragsreserve von 2,7 Monaten (Jan. 16: 2,9 Monate). Den Umfrageergebnissen zufolge ist eine Ausweitung des Mitarbeiterstamms geplant.

Die seit März letzten Jahres anhaltende Aufwärtstendenz des Geschäftsklimas im Maschinenbau setzte sich auch im neuen Jahr fort. Die sichtlich günstigere Bewertung der momentanen Lage überwog den gesunkenen Optimismus hinsichtlich der Geschäftserwartungen. Die Auftragsbestände stiegen merklich an und auch die Bewertung dieser fiel positiver aus. Die Kapazitätsauslastung übertraf mit 87,2% den Vorjahreswert (Jan. 16. 83,6%) sichtlich. Zusätzlich war der Auftragsbestand mit 3,9 Monaten höher als vor Jahresfrist (Jan. 16: 3,8 Monate). Dementsprechend soll die Produktion häufiger angehoben werden. Die Unternehmen erwarteten per saldo einen deutlichen Anstieg ihrer Ausfuhrtätigkeit.

Im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile sank der Klimaindikator zum dritten Mal in Folge. Ursächlich hierfür war die sichtlich pessimistischere Haltung hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung. Auf den ausländischen Märkten wurden zwar wieder bessere Absatzmöglichkeiten erwartet, der Saldo lag jedoch deutlich unterhalb des Vorjahreswertes. Die Kapazitätsauslastung entsprach exakt dem Vorjahr (Jan. 16 & Jan. 17: 89,2%), jedoch bei merklich höheren Auftragsreserven (Jan. 17: 3,8 Monate; Jan. 16: 2,9 Monate). Die befragten Unternehmen waren – bei einer weithin schwungvollen Nachfrageentwicklung – noch zufriedener mit ihrer derzeitigen Situation als vor Jahresfrist. Die Produktionspläne wurden per saldo merklich gedrosselt, waren aber immer noch klar auf Expansion ausgerichtet.

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