Verarbeitendes Gewerbe: Firmen rechnen mit Geschäftsrückgängen

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Klimaindikator nach dem starken Anstieg im Vormonat wieder auf das vorhergehende Niveau gesunken. Ursache hierfür waren die deutlich pessimistischeren Erwartungen. Ca. 40% der Unternehmen rechnen nun mit Geschäftsrückgängen im kommenden halben Jahr, nur 8% mit Zuwächsen. Die laufenden Geschäfte wurden in vergleichbarem Maße negativ bewertet wie zuletzt. Im Kontrast zu den vorhergehenden Monaten ging der Auftragsbestand kaum noch zurück. Stellenweise wurde nun eine Zunahme der Nachfrage gemeldet. Vor diesem Hintergrund sank der Saldenwert der Fertigwarenbestände erneut und näherte sich seinem Langzeitdurchschnitt. Die Reichweite der Auftragsreserven nahm auf 3,3 Produktionsmonate ab (3,6 im Q1 2025; 3,9 im Q2 2024). Die Auslastung der Anlagen stieg von 73,9% im Vorquartal auf aktuell 74,4% (79,3% im Q2 2024). Wurde für den Vormonat noch per saldo von einer unveränderten Produktionstätigkeit berichtet, so war für die nächste Zeit mancherorts eine Drosselung der Produktion geplant. Dies wohl auch angesichts der deutlich pessimistischeren Exporterwartungen. Personalabbau war in ähnlichem Ausmaß vorgesehen wie in den Monaten davor. Deutlich häufiger als zuvor planten die Firmen, ihre Preise in nächster Zeit zu erhöhen.

Gummi- und Kunststoffwaren: Erwartungen erreichen Langzeittief

Der Klimaindikator rutschte im April tief ins Minus. Dies lag vor allem an der massiven Verschlechterung der Geschäftserwartungen, der Saldenwert sank auf den niedrigsten Wert seit über 5 Jahren. Auch die Exportaussichten trübten sich stark ein. Angesichts der schwierigen Auftragslage beurteilten die Unternehmen ihre aktuelle Lage nun weit verbreitet negativ. Die Kapazitätsauslastung sank von 66,8% auf 60,0%, die Reichweite der Aufträge in Produktionsmonaten ging von 3,3 auf 2,9 Monate zurück.

Metallerzeugnisse: Exportaussichten brechen ein

Nach der im März sichtbaren Verbesserung des Klimas sank der Indikator im April wieder etwas. Dies war zurückzuführen auf die deutliche Verschlechterung der Geschäftserwartungen. Beim Exportgeschäft rechneten die Firmen ebenfalls weit verbreitet mit Einbußen. Vielerorts war eine Reduzierung der Produktionstätigkeit und auch Personalabbau geplant. Angesichts der seltener auftretenden Meldungen zu Rückgängen bei Nachfrage und Auftragsbeständen zeigten sich die Befragten nicht mehr ganz so unzufrieden mit ihrer momentanen Lage. Die Auftragsreichweite ging auf 3,4 Produktionsmonate zurück (3,6 zuletzt), die Auslastung der Anlagen sank von 74,3% auf 73,3%.

DV-Geräte, elektronische und optische Erzeugnisse: Klima fällt auf niedrigsten Stand seit Jahren

Vor dem Hintergrund einer deutlich rückläufigen Nachfrage und schrumpfender Auftragsbestände bewerteten die Firmen ihre laufenden Geschäfte am aktuellen Rand zunehmend negativ. Die Auftragsreichweite sank von 4,3 auf 4,1 Monate, auch die Kapazitätsauslastung ging von 81,6% auf 76,8% zurück. In Folge der massiven Verschlechterung der Exporterwartungen brachen die Geschäftsaussichten ein. In der Produktions- wie auch Beschäftigungsplanung standen nun wesentlich öfter Kürzungen auf der Agenda. Vor allem aufgrund der starken Abwärtsbewegung der Erwartungskomponente rutschte der Klimaindikator tief ins Minus, auf den niedrigsten Wert seit Juni 2020.

Kraftwagen und Kraftwagenteile: Anhaltende Unsicherheit

Im April verbesserte sich das Geschäftsklima geringfügig, der Indikator lag allerdings weiter tief im negativen Bereich. In Anbetracht einer nun positiven Entwicklung der Nachfragesituation und Auftragslage beurteilten die Firmen ihre aktuelle Lage etwas seltener negativ. Die Kapazitätsauslastung stieg von 67,5% auf 70,1%, die Reichweite der Aufträge in Produktionsmonaten nahm leicht von 4,5 auf 4,6 Monate zu. Im Hinblick auf den weiteren Verlauf rechneten die Unternehmen allerdings häufiger mit Geschäftsrückgängen, so auch beim Export. Die Produktionspläne wurden nach unten korrigiert.

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