10.07.2023|GroßhandelEinzelhandel

Handel im Fokus: Absturz des Klimaindikators im Großhandel

Im Großhandel stürzte der Klimaindikator im Juni weiter ab. Zum einen nahm die Unzufriedenheit mit der aktuellen Lage deutlich zu, zum anderen verschlechterten sich die Erwartungen stark. Knapp die Hälfte aller Unternehmen rechnete nun mit Geschäftsrückgängen im kommenden Halbjahr, weniger als 7% mit Zunahmen. Weit verbreitet und nochmal merklich öfter als zuletzt berichteten die Teilnehmenden von Umsatzverlusten im Vergleich zum Vorjahr. Das Niveau des Lagerbestands blieb gegenüber Mai fast unverändert hoch. Vor diesem Hintergrund wurden die Bestellpläne erneut häufiger zusammengestrichen. Am aktuellen Rand war wieder öfter Beschäftigungsabbau geplant. War seit Oktober 2022 tendenziell eine Abwärtsbewegung bei den Preiserwartungen zu beobachten, so gingen die Befragten nun deutlich häufiger von Preissteigerungen in der nächsten Zeit aus.

Im Einzelhandel beurteilten die Firmen erstmals seit Jahresbeginn ihre laufenden Geschäfte als ungünstig. Da sich der Pessimismus mit Blick auf die künftige Geschäftsentwicklung ebenfalls steigerte, sank der Klimaindikator deutlich tiefer ins Minus. Er lag nun klar unter seinem (negativen) Langzeitdurchschnitt. Im Kontrast zum Mai meldeten die Befragten nun Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahresmonat. Angesichts der negativen Perspektiven und des weiterhin hohen Lagerbestands blieben die Bestellpläne weit verbreitet restriktiv. Anders als im Mai war nun vorgesehen, den Personalbestand eher beizubehalten. Die Abwärtsbewegung des Saldos zu den Preiserwartungen setzte sich fort, aber noch hatten mehr Firmen vor, in nächster Zeit die Preise zu erhöhen, als diese stabil zu halten oder zu senken.

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