01.08.2014|Gesamtwirtschaft

Gewerbliche Wirtschaft: Weitere Abkühlung des Geschäftsklima

In der gewerblichen Wirtschaft Baden-Württembergs kühlte sich das Geschäftsklima im Juli weiter ab. Die Abschwächungstendenz setzte sich damit zum dritten Mal in Folge fort, eine Entwicklung die auch auf der Bundesebene beobachtet wurde. Nach den Ergebnissen des L-Bank-ifo-Konjunkturtests nahmen die Unternehmen der Südwestwirtschaft im Vormonatsvergleich erneut Abstriche bei der Beurteilung ihrer Geschäftslage vor und äußerten sich abermals vorsichtiger über ihre Geschäftsperspektiven in den kommenden sechs Monaten. Anders als zu Jahresbeginn überwogen die optimistischen Einschätzungen nur noch leicht. Bis auf den Großhandel, der seine Aussichten wieder etwas zuversichtlicher einschätzte, wurden die Erwartungen in den anderen Sektoren nach unten revidiert. Auch der aktualisierte Frühindikator für die Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts (nicht saison- und kalenderbereinigte vierteljährliche Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahresquartal) in Südwest signalisiert zunehmend bei einem bis November 2014 reichenden Prognosehorizont ein Nachlassen der konjunkturellen Dynamik.

Sektorale Entwicklungstendenzen: Die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbe bewerteten ihre Geschäftslage nicht mehr ganz so positiv wie in den Monaten zuvor. Außerdem nahmen sie nicht nur ihre allgemeinen Geschäftserwartungen, sondern erstmals seit Februar ihre Exporterwartungen wieder zurück. Hier dürften sich vor allem die durch die Ukrainekrise ausgelösten Schwierigkeiten bemerkbar machen. Die Zufriedenheit der Betriebe des Bauhauptgewerbes mit ihrer Geschäftslage ließ nach, zudem wurde nochmals vermehrt mit einer ungünstigeren Geschäftsentwicklung in den nächsten Monaten gerechnet. In Anbetracht der Vorzieheffekte im milden Winter ist dies aber eher als eine Normalisierung zu bewerten. Im Großhandel gaben die Urteile zur Geschäftssituation nochmals nach, während die Perspektiven wieder etwas optimistischer eingeschätzt wurden. In den Urteilen des Einzelhandels zur aktuellen Lage machte sich erstmals seit Februar wieder Unzufriedenheit bemerkbar, im Hinblick auf die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten äußerten sich die Unternehmen erneut zurückhaltender.

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