Industriebranchen im Fokus: Nachfrage und Produktion legen zu

Im verarbeitenden Gewerbe hat sich das bisher schon gute Geschäftsklima verbessert. Die Unternehmen schätzten ihre Geschäftslage erneut deutlich positiver ein als im Vormonat, ihren Optimismus hinsichtlich der Perspektiven für das kommende halbe Jahr mussten sie jedoch weiter zurücknehmen. Hier zeigen vermutlich die Probleme der Ukraine und die Krise einiger Schwellenländer ihre Wirkung. Die Auftragslage galt nun wieder als auskömmlich. Im Zuge der wachsenden Nachfrage und weitgehend abgebauter Lagerüberhänge wurde die Produktion gesteigert. Sie soll auch in den kommenden Monaten zulegen, wobei die Produktionspläne aber erneut etwas gekürzt wurden. Die Zuversicht in den Exporterwartungen hat sich einer deutlichen Abschwächung im Vormonat stabilisiert.

Im Vorleistungsgüter produzierenden Gewerbe blieb das Geschäftsklima unverändert freundlich. Seine beiden Komponenten entwickelten sich jedoch gegenläufig. Während die Zufriedenheit der Testteilnehmer mit der Geschäftslage weiter zunahm, schwächte sich die Zuversicht in den allgemeinen Geschäftserwartungen, aber auch in den Exporterwartungen ab. Die Unternehmen berichteten über eine anhaltend gute Auftragslage, eine entspannte Lagersituation und Produktionsausweitungen. Die weniger günstigen Geschäftssausichten schlugen sich in nach unten revidierten Produktionsplänen nieder, die nur noch verhalten auf Expansion gerichtet waren. Die Personalpläne sprachen für einen anhaltenden Personalbedarf.

Im Investitionsgüter produzierenden Gewerbe wurde die Geschäftslage noch günstiger bewertet als in den Vormonaten, wozu vor allem die geradezu sprunghafte Verbesserung der Lageurteile im Straßenfahrzeugbau beigetragen hat, die aber in den Testergebnissen überzeichnet sein dürfte. Die Geschäftserwartungen haben nur noch geringfügig nachgegeben und fielen weiterhin recht zuversichtlich aus. Bei nachlassendem Schwung in der Nachfrageentwicklung sind die Auftragsreserven nahezu konstant geblieben. Die Exportchancen wurden wieder etwas günstiger eingeschätzt, aber nicht mehr so positiv wie noch zu Beginn des Jahres. Die Produktionspläne wurden angehoben und zwar vorwiegend im Straßenfahrzeugbau.

Im Konsumgüter produzierenden Gewerbe hat sich die Stimmung erneut kaum verändert. Die Unternehmen bewerteten ihre Geschäftslage weiterhin als zufrieden stellend und zeigten eine stabile Zuversicht hinsichtlich ihrer Perspektiven für die kommenden sechs Monate. Der Schwung in der Nachfrageentwicklung ließ nach. Die Fertigwarenlager konnten optimiert werden, das heißt, sie waren im Branchendurchschnitt weder zu groß noch zu klein. Die Exportaussichten für die nächste Zeit wurden wieder etwas günstiger eingeschätzt. Die Produktionspläne sahen allerdings nicht mehr so häufig wie im Februar eine Anhebung der Fertigung vor.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie hat sich die Geschäftslage den Urteilen zufolge erneut und kräftig verbessert, die Auftragslage wurde von den Unternehmen positiver bewertet als in den Vormonaten. Die allgemeinen Geschäftsperspektiven blieben freundlich, zudem wurden die Exportaussichten wieder günstiger eingeschätzt. Dennoch wurden die Produktionspläne, die vor allem im Januar, aber auch im Februar auf Expansion gerichtet waren, nach unten revidiert.

Die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren bewerteten ihre Geschäftslage nicht mehr ganz so günstig wie im Februar und mussten ihren Optimismus hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten wieder dämpfen. Die Testergebnisse sprechen dafür, dass der Nachfrageanstieg zuletzt mit der Ausweitung der Produktion nicht mehr Schritt gehalten hat. Dies spiegelt sich in einer im Vergleich zum Vormonat weniger positiven Bewertung der Auftragslage. Zudem planten die Unternehmen - trotz günstigerer Exportperspektiven - weitere Produktionsanhebungen nicht mehr so stark zu forcieren wie bisher.

In der Branchengruppe Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden ist die Stimmung nach der im Vormonat registrierten Abkühlung wieder gestiegen. Die Unternehmen schätzten ihre aktuelle Lage positiver ein, sahen aber für die kommenden Monate weniger Spielraum für eine weitere Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Gesamtsituation. Eine anhaltend lebhafte Nachfrage und eine erwartete Zunahme des Exportgeschäfts trugen jedoch dazu bei, die Produktionspläne anzuheben.

Die Hersteller von Metallerzeugnissen erfreuten sich einer ausgezeichneten Geschäftslage, die sie sogar noch etwas besser als im Vormonat bewerteten. Die konjunkturelle Situation war gekennzeichnet durch eine schwungvolle Nachfrage, teilweise zu kleine Fertigwarenlager und eine weitere Zunahme der Produktion. In Anbetracht der guten Auftragslage und da die Aussichten für die kommenden Monate günstig blieben, waren die Produktionspläne vermehrt auf Expansion gerichtet. Lediglich im Exportgeschäft mussten die Erwartungen erneut nach unten korrigiert werden, wenngleich sie im Saldo weiterhin für ein wachsendes Auslandsgeschäft sprachen.

In der Gruppe der Produzenten von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen kühlte sich das Geschäftsklima ab, es blieb aber freundlich. Ausschlaggebend war eine Abschwächung in den Urteilen zur aktuellen Geschäftslage, während die Geschäftserwartungen kaum nachgegeben haben und weiterhin durch Zuversicht geprägt waren. Die Exporterwartungen mussten dagegen nochmals und zudem deutlich nach unten korrigiert werden, wobei zuletzt kaum noch mit einem Wachstum im Auslandsgeschäft, sondern eher mit einer Stabilisierung auf dem derzeitigen Niveau gerechnet wurde. Produktionsanhebungen waren erneut nur vereinzelt geplant.

Die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen bewerteten ihre Geschäftslage deutlich positiver als im Februar. Ihre Erwartungen hinsichtlich der generellen Geschäftsperspektiven, aber auch im Hinblick auf das Exportgeschäft gaben weiter nach und sprechen für eine in der nächsten Zeit eher geringe Wachstumsdynamik. Obwohl die Testergebnisse bei den Bestellungen auf ein erneutes Plus hinweisen und im Branchendurchschnitt keine Lagerüberhänge mehr vorhanden waren, wurden die Produktionspläne abermals nach unten korrigiert.

Der Maschinenbau war mit seiner aktuellen Geschäftslage ähnlich zufrieden wie im Februar, sein Optimismus im Hinblick auf die allgemeine Geschäftsentwicklung als auch auf ein expandierendes Auslandsgeschäft erhielt jedoch einen spürbaren Dämpfer. Die Maschinenbauer gingen nur noch von geringen Wachstumsimpulsen aus den Exportmärkten aus. Da außerdem der Schwung in der Nachfrageentwicklung nachgelassen hat, planten im Saldo weniger Unternehmen als im Februar, ihre Produktion in den nächsten Monaten auszuweiten.

Unter den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen ist die Stimmung nach dem Dämpfer im Februar wieder gestiegen. Vor allem eine kräftige Verbesserung der aktuellen Geschäftslage, aber auch eine größere Zuversicht hinsichtlich der Geschäftsperspektiven hat dazu beigetragen. In den Exporterwartungen gewann Optimismus wieder deutlich die Oberhand. Insofern deutet nichts darauf hin, dass die Unternehmen derzeit eine Belastung ihrer weiteren Geschäftsentwicklung durch die Probleme der Ukraine und den schwachen Rubel befürchten. Angesichts der guten Auftragslage und der günstigen Aussichten wurden die Produktionspläne spürbar angehoben.

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