Verarbeitendes Gewerbe: Gute Auftragslage

Nach dem Anstieg vom Vormonat fiel der Klimaindikator im Verarbeitenden Gewerbe wieder etwas und lag damit auf dem Niveau vom Mai. Die aktuellen Lageurteile waren – bei einer weiterhin dynamischen Nachfrage − zwar unverändert positiv, mit Blick auf die kommenden Monate wurde jedoch etwas weniger häufig mit Zuwächsen gerechnet. Auch die Exporterwartungen waren weiterhin sehr gut, aber nicht ganz so deutlich wie zuletzt. Bei erneut gesunkenen Lagerüberhängen soll die Produktion öfter ausgeweitet werden. Dabei lag die Kapazitätsauslastung mit 87,3% ohnehin schon über dem Vorjahreswert von 85,9%. Mit 3,2 Monaten waren auch die Auftragsreserven größer als vor einem Jahr (Juli 2016: 3,0 Monate).

Im Vorleistungsgütergewerbe waren die Einschätzungen zur aktuellen Lage zwar weiterhin deutlich oberhalb des langfristigen Mittelwerts, trotz der herausragenden Auftragsbestandsbeurteilungen nahmen die positiven Stimmen jedoch ab. Da für die kommenden Monate wieder häufiger mit Geschäftszuwächsen gerechnet wurde, verbesserte sich das Klima insgesamt. Dabei wurden auf den ausländischen Märkten ebenfalls Wachstumschancen ausgemacht, wenn auch etwas seltener als zuletzt. Gegenüber dem Vorjahr sind sowohl die Auftragsreserven (2,9 Monate; Juli 2016: 2,6 Monate) als auch die Kapazitätsauslastung (86,3%; Juli 2016: 84,9) gestiegen.

Im Bereich der Investitionsgüter sank der Klimaindikator leicht, weil die Umfrageteilnehmer nicht mehr ganz so optimistisch auf die kommenden Monate blickten wie zuletzt. Auch die Exporterwartungen gaben nach, lagen per saldo aber immer noch deutlich über dem Vorjahreswert. Mit der aktuellen Lage waren die Unternehmen – auch dank sehr günstiger Auftragsbestände – wieder zufriedener. Bei einer ohnehin schon sehr hohen Kapazitätsauslastung von 88,1% (Juli 2016: 86,0%) wurden die Produktionspläne erneut angehoben. Die Auftragsreserve war ebenfalls höher als vor Jahresfrist (3,5 Monate; Juli 2016: 3,2 Monate).

Die Urteile zur momentanen Lage im Konsumgüterbereich fielen etwas weniger positiv aus als im Vormonat. Für die kommenden Monate wurde keine Besserung erwartet, obwohl die Exportaussichten unverändert günstig waren. Insgesamt sank der Klimaindikator somit. Bei deutlichen Lagerengpässen waren die Produktionspläne weiterhin expansiv ausgerichtet. Mit 2,5 Monaten war der Auftragsbestand sichtlich geringer als vor einem Jahr (3,3 Monate) genauso wie die Kapazitätsauslastung (87,1%; Juli 2016: 89,3%).

Branchenentwicklung: Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie verbesserte sich aktuell deutlich. Zwar wurde die aktuelle Geschäftslage – bei gesunkenen Auftragsbeständen – weniger günstig bewertet als zuletzt, die Geschäftsperspektiven wurden jedoch sichtlich optimistischer eingestuft. Die Exporterwartungen gaben nach, lagen aber weiterhin merklich oberhalb des Vorjahresniveaus. Die Produktionspläne waren unverändert auf Expansion ausgerichtet. Mit 87,6% war die Kapazitätsauslastung deutlich höher als vor Jahresfrist (84,5%), dabei war die Auftragsreserve aktuell ebenfalls größer (1,6 Monate; Juli 2016: 1,3 Monate).

In der Gummi- und Kunststoffwarenbranche fielen die Urteile hinsichtlich des Auftragsbestandes merklich weniger positiv aus. Dies zeigte sich auch in einer per saldo immer noch sehr guten, jedoch gesunkenen Lagebeurteilung. Auf die kommenden Monate blickten die Teilnehmer wieder mit mehr Zuversicht, auch auf den ausländischen Märkten wurde wieder häufiger mit Zuwächsen gerechnet. Bei gesunkenen Fertigwarenlagern wurden die Produktionspläne weiter angehoben. Die Kapazitätsauslastung lag dabei über dem Vorjahreswert (83,2%; Juli 2016: 82,0%).

Nachdem die Teilnehmer im Papier- und Pappegewerbe nicht nur mit ihrer derzeitigen Lage, sondern auch mit ihren Geschäftsaussichten zufriedener waren, stieg auch das Geschäftsklima. Die Beurteilung der Auftragsbestände verbesserte sich und die Produktion dürfte wieder häufiger angehoben werden. Die Geräteauslastung war dabei mit 87,1% nicht so hoch wie im letzten Jahr (90,5%), jedoch waren die Auftragsreserven mit 1,7 Monaten ausgeprägter (Juli 2016: 1,5 Monate).

Obwohl die Nachfrage im Druckgewerbe zuletzt nachgab, zeigten sich die Unternehmen zufriedener mit ihrer aktuellen Situation. Da für die kommenden Monate, trotz günstigerer Exportaussichten, per saldo keine Geschäftszuwächse mehr erwartet wurden, drehte der Geschäftsklimaindikator wieder in den negativen Bereich. Die zuletzt negativen Produktionspläne wurden bei Lieferengpässen wieder ausgeweitet. Sowohl die Kapazitätsauslastung (81,7%, Juli 2016: 86,9%) als auch die Auftragsbestände (1,6 Monate; Juli 2016: 2,1 Monate) lagen unterhalb der Vorjahreswerte.

Im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen gab das Geschäftsklima auf hohem Niveau leicht nach, weil die befragten Unternehmen sowohl ihre gegenwärtige Geschäftslage als auch ihre Geschäftsaussichten nicht ganz so positiv einstuften wie im Vormonat. Die Nachfrage entwickelte sich weiterhin dynamisch und die Produktionspläne blieben expansiv. Sowohl die Kapazitätsauslastung (84,4%; Juli 2016: 82,5%) als auch die Auftragsreserven (3,8 Monate; Juli 2016 2,9 Monate) konnten sichtlich gesteigert werden.

Die Urteile zur aktuellen Lage im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen konnten erneut den Wert vom Vormonat nicht halten, der Saldo lag aber weiterhin sichtlich oberhalb des langfristigen Mittelwerts. Dabei war die Nachfrage unverändert schwungvoll. Auf den ausländischen Märkten konnten wieder öfter Wachstumspotenziale ausgemacht werden, die Geschäftsaussichten fielen jedoch deutlich niedriger aus als im Vormonat. Da die Lagerüberhänge merklich zurückgingen, wurden die Produktionspläne angehoben. Mit 89,0% war die Kapazitätsauslastung höher als vor einem Jahr (88,1%).

Auch wenn die Urteile zum Auftragsbestand im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreichten, gaben die Urteile zur aktuellen Situation auf sehr hohem Niveau leicht nach. Trotz der überaus guten Ausgangslage erwarteten die Befragten per saldo weiterhin Geschäftszuwächse, jedoch nicht ganz so oft wie zuletzt. Auf den ausländischen Märkten wurden sogar häufiger Wachstumschancen gesehen. Bei deutlichen Lieferengpässen dürfte die Produktion noch häufiger ausgeweitet werden. Die Kapazitätsauslastung lag dabei mit 90,4% sichtlich über den 85,6% vom Vorjahr. Die Auftragsreserven waren mit 3,0 Monaten ebenfalls größer als vor einem Jahr (2,6 Monate).

Das Geschäftsklima im Maschinenbau setzte seine seit Anfang des Jahres anhaltende positive Entwicklung fort. Bei unverändert günstigen Lageurteilen nahm die Zuversicht hinsichtlich der kommenden Monate weiter zu. Auch auf den ausländischen Märkten wurde häufiger mit Zuwächsen gerechnet. Mit den Auftragsbeständen waren die Teilnehmer überaus zufrieden. Die Kapazitätsauslastung war mit 86,1% deutlich höher als vor Jahresfrist (Juli 2016: 83,7%), wobei die Auftragsreserve ebenfalls – von 3,7 Monate auf 4,1 Monate – stieg.

Der Lageindikator im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen erreichte, bei einer sehr guten Auftragslage, einen neuen Rekordwert. Da die befragten Unternehmen jedoch nur mehr vereinzelt Wachstumspotenziale für die kommenden Monate sahen, sank der Klimaindikator insgesamt. Auch die Exporterwartungen waren nicht mehr so günstig wie im Vormonat. Bei per saldo geräumten Lagerbeständen wurden die Produktionspläne weiter angehoben. Mit 91,0% lag die Kapazitätsauslastung deutlich über dem Vorjahreswert (89.5%) bei ebenfalls gestiegenen Auftragsreserven von 3,4 Monaten (Juli 2016: 3,2 Monate).

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