03.09.2013|Bauhauptgewerbe

Bauwirtschaft: Vorzeigeindustrie schwächelt

Die außergewöhnlich gute Stimmung in der Bauindustrie Baden-Württembergs hat nachgelassen. Der Geschäftsklimaindex der Branche ist innerhalb eines Monats um 7,6 Punkte eingebrochen. Zudem beurteilen die Firmen die Aussicht für Geschäfte in den kommenden sechs Monaten etwas pessimistischer als im Vormonat. Der  Hochbau schlägt sich besser als der Tiefbau.

Der Saldo zum Geschäftsklimaindex, der die Urteile zur aktuellen Geschäftslage und zur Entwicklung in den kommenden sechs Monaten umfasst, liegt im August zwar bei 0 Punkten. Der Mittelwert der vergangenen achtzehn Jahre beträgt jedoch -28,4 Punkte. Der Saldo liegt damit also 28,4 Punkte über dem längerfristigen Durchschnitt. Allerdings gaben sich die Firmen des Sektors in den vergangenen sieben Monaten zuversichtlicher als im August.

Im Vergleich der Teilbranchen schlägt sich der Hochbau weiterhin besser als der Tiefbau. Der Saldo zum Geschäftsklimaindex beträgt im Hochbau aktuell 3,6 Punkte, im Tiefbau -7,4 Punkte. Allerdings sind beide Teilbranchen skeptisch im Hinblick auf die künftigen Geschäfte. Der entsprechende Saldo liegt den zweiten Monat in Folge im negativen Bereich. Die Zahlen sind aber nicht automatisch ein Warnsignal: Die Baufirmen des Landes sind traditionell sehr vorsichtig und zurückhaltend in ihren Prognosen.

Die Branchengröße Bilfinger steht beispielhaft für diese Entwicklung. Das Mannheimer Unternehmen bekommt derzeit die Investitionszurückhaltung der Wirtschaft zu spüren. Das Ergebnis des Bau- und Dienstleistungskonzerns sank im zweiten Quartal erneut, allerdings nicht mehr so stark wie zum Jahresauftakt. Bei Leistung, Auftragseingang und Auftragsbestand hat Bilfinger zur Jahresmitte aufgeholt. Die Leistung lag nur noch 2 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Der Auftragseingang lag um 3 Prozent unter dem Vorjahreswert, erreichte jedoch die Höhe der Leistung.

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