Chemieindustrie: Geschäftserwartungen sinken

Unter den Chemieunternehmen in Baden-Württemberg ist die Stimmung im August passabel. Mit einem Saldo von 17,1 Punkten präsentiert sich das Geschäftsklima der Branche im Jahresvergleich freundlich. Die Erwartungen an das restliche Jahr sinken allerdings.

Der Index fällt um knapp 8 auf 9,3 Punkte innerhalb eines Monats. Allerdings waren die Firmen in den vergangenen Monaten sehr unterschiedlicher Stimmung. Die Bandbreite bei den Erwartungen an die Geschäftslage reicht innerhalb eines Jahres von –26,6 bis +30,0 Punkte. Weiter große Erwartungen hegen die Firmen an den Export. Der entsprechende Index ist von Juli auf August um 10 auf 14,2 Punkte geklettert. Der Export ist traditionell sehr wichtig für den Sektor. 2011 wurden rund 52 Prozent der deutschen Chemieproduktion für das Ausland hergestellt. Die Exportabhängigkeit der hiesigen Chemieindustrie dürfte in den nächsten Jahren sogar noch zunehmen. Laut einer Studie werden es 2030 bereits rund 60 Prozent sein.

Auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hält den Export für den Treiber der Geschäfte. Für 2013 geht der VCI deshalb von einem Zuwachs der Produktion um 1,5 Prozent aus. Die erste Jahreshälfte verlief für die Branche dagegen durchwachsen. Im Inland liefen die Geschäfte schwächer, allerdings nahmen die Exporte zu. Insgesamt stagnierten Produktion und Umsatz von Deutschlands drittgrößter Branche auf dem Vorjahresniveau.

Beispielhaft für die Entwicklung steht der schwäbische Bauchemiespezialist Uzin Utz. Das Ulmer Unternehmen hatte im ersten Halbjahr nur noch knapp 3,4 (Vorjahreszeitraum: 3,8) Millionen Euro verdient. Beim Umsatz verbesserte sich Uzin Utz um 1,7 Prozent auf 104,5 Millionen Euro. Das Unternehmen erwartet für das Gesamtjahr einen Anstieg bei Umsatz und Ergebnis.

Besser läuft das Geschäft bei Fuchs Petrolub. Der Mannheimer Konzern konnte seinen Umsatz im zweiten Quartal steigern. Damit summierten sich die Erlöse im ersten Halbjahr auf Vorjahresniveau. „Wir hatten ein sehr gutes zweites Quartal“, sagte Finanzchef Alexander Selent. "Die Lokomotive war Asien, aber auch Europa."

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