Verarbeitendes Gewerbe: Hervorragende Geschäftslage

Das gute Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich im Oktober weiter, da die Urteile zur aktuellen Lage erneut deutlich positiver ausfielen und die befragten Unternehmen mit weiteren Geschäftszuwächsen in den kommenden Monaten rechneten. Dabei wurden auch von den ausländischen Märkten häufiger neue Impulse erwartet. Auch die Zufriedenheit mit dem gestiegenen Auftragsbestand nahm weiter zu. Dementsprechend wurden die Produktionspläne weiter ausgeweitet. Die Kapazitätsauslastung konnte im Vergleich zum Vorquartal geringfügig auf 86,2% gesteigert werden (Oktober 2015: 85,6%), dabei fiel die Auftragsreserve jedoch leicht auf 2,9 Monate (Oktober 2015: 3,1 Monate).

Im Vorleistungsgütergewerbe zeigte sich ein ähnliches Bild. Der aktuelle Lageindikator machte einen großen Sprung nach oben und auch die Zukunftsperspektiven fielen sichtlich positiver aus. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima deutlich. Auch auf den ausländischen Märkten wurden merklich günstigere Absatzchancen erwartet. Sowohl der Auftragsbestand als auch der Auftragseingang stiegen deutlich und die Produktion soll, bei konstanten Lagerüberhängen, häufiger ausgeweitet werden. Bei einer Kapazitätsauslastung von 85,7% (Oktober 2015: 84,4%) stieg die Auftragsreserve im Vergleich zum Vorquartal leicht auf 2,7 Monate (Oktober 2015: 2,8 Monate).

Im Bereich der Investitionsgüter stieg der Geschäftsklimaindikator ebenfalls merklich. Die Urteile zur aktuellen Lage fielen erneut günstiger aus und der Saldo erreichte den bisherigen Jahreshöchststand. Die Geschäftsperspektiven verbesserten sich seit Februar dieses Jahres immer weiter und waren nun ‒ auch aufgrund der sehr guten Exporterwartungen ‒ von entschiedener Zuversicht geprägt. Der Bestand an Fertigwaren nahm abermals ab, war aber per saldo noch als ausreichend zu bezeichnen. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen stieg weiter und die Produktion sollte wieder ausgeweitet werden. Bei einer unveränderten Auftragsreserve von 3,2 Monaten (Oktober 2015: 3,4 Monate) konnte die Kapazitätsauslastung (86,6%) etwas gesteigert werden (Oktober 2015: 85,9%).

Im Bereich der Konsumgüter empfanden sichtlich mehr Teilnehmer ihre momentane Lage als „gut“. Da jedoch die positiven Stimmen hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung abnahmen, stieg der Klimaindikator nur leicht. Sowohl bei den Auftragseingängen als auch bei den -bestände konnten erneut ein Plus verzeichnet werden. Die Produktionspläne wurden – bei zwar gesunkenen, aber immer noch hohen Lagerbeständen – weiter ausgeweitet. Von den ausländischen Märkten wurden nicht mehr so häufig neue Impulse erwartet wie in den beiden Vormonaten. Im Vergleich zum zurückliegenden Quartal nahm sowohl die Kapazitätsauslastung (85,2%) als auch die Auftragsreserve (2,9 Monate) ab. Beide Werte lagen damit deutlich unter den Vorjahreswerten (87,0% bzw. 3,3 Monate).

Branchenentwicklung: Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie erholte sich nach dem deutlichen Rückgang vom Vormonat wieder etwas. Zwar trübte sich die aktuelle Geschäftslage – trotz gestiegener Auftragsbestände –weiter ein, jedoch nahmen die hoffnungsvollen Stimmen bezüglich der zukünftigen Geschäftsentwicklung wieder spürbar zu. Besonders beim Exportgeschäft wurden deutliche Geschäftszuwächse erwartet. Entsprechend der positiven Zukunftsperspektiven und bei gesunkenen Lagerüberhängen war eine weitere Ausweitung der Produktion geplant. Mit 83,3% lag die Kapazitätsauslastung nur 0,3 Prozentpunkte niedriger als vor Jahresfrist (Oktober 2015: 83,6%). Die Auftragsreserve von 0,8 Monaten war jedoch deutlich geringer (Oktober 2015: 1,7 Monate).

Das Geschäftsklima bei den Herstellern von Gummi- und Kunststoffwaren verbesserte sich, der Saldo erreichte den bisherigen Jahreshöchststand. Bei der Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage nahmen die positiven Stimmen weiter zu, so dass diese insgesamt als „sehr gut“ bezeichnet werden kann. Mit den Auftragsbeständen waren die Unternehmen ebenfalls zufriedener, die Reichweite stieg leicht auf 3,0 Monate (Oktober 2015: 2,9 Monate). Dabei blieb die Kapazitätsauslastung mit 82,0% beinahe unverändert (Oktober 2015: 82,1%). Der Saldo der Lagerbestände sank unter den langfristigen Mittelwert und die expansiven Produktionspläne wurden wieder häufiger nach oben revidiert. In den kommenden Monaten wurden wieder häufiger Geschäftssteigerungen erwartet, jedoch nicht ganz so oft wie vor Jahresfrist. Dabei wurden auch von den ausländischen Märkten deutlichere Impulse erwartet. Die Personalpläne deuteten weiterhin auf eine Ausweitung des Mitarbeiterstamms hin.

Im Papier- und Pappegewerbe stieg der Geschäftsklimaindikator merklich an und erreichte den höchsten Wert seit Dezember 2010. Die Urteile zur aktuellen Lage waren seit sechs Jahren nicht mehr so günstig wie aktuell, dabei ging die deutlich ausgeprägte Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen etwas zurück. Dieser war in Produktionsmonaten auf 1,3 Monate gesunken (Oktober 2015: 1,4 Monate), jedoch bei einer höheren Kapazitätsauslastung von 93,1% (Oktober 2015: 89,8%). Die zuletzt noch verhaltenen Zukunftsaussichten waren diesen Monat wieder von Zuversicht geprägt; die Exporterwartungen waren beinahe unverändert positiv. Trotz der guten Zukunftsaussichten soll die Produktion per saldo deutlich gedrosselt werden, was möglicherweise auch auf die deutlich gestiegenen Lagerbestände zurückzuführen ist.

Eine Eintrübung erfuhr das Klima im Bereich der Druckerzeugnisse; der Saldo lag knapp oberhalb des langjährigen Durchschnitts. Die zuletzt noch günstigen Lageurteile gaben merklich nach und waren verhaltener als vor Jahresfrist. Auch mit dem Auftragsbestand waren die Unternehmen nur mehr vereinzelt zufrieden. Dieser sank, bei einer ebenfalls gesunkenen Kapazitätsauslastung (80,9%), auf 1,9 Monate und war damit deutlich niedriger als vor Jahresfrist (Oktober 2015: 86,0% bzw. 2,7 Monate). Auf das kommende Halbjahr blickten die Unternehmen wieder skeptischer, obwohl kaum mehr Geschäftsabschwächungen auf den ausländischen Märkten erwartet wurden. Eine Ausweitung der Produktion war vorerst nicht geplant.

Die Hersteller von Metallerzeugnissen zeigten sich im Oktober sehr zufrieden mit ihrer momentanen Lage und ihrem Auftragsbestand. Dieser stieg auf 3,5 Monate gestiegen (Oktober 2015: 3,2 Monate) und auch die Kapazitätsauslastung konnte erhöht werden (82,9%; Oktober 2015: 81,6%). Die Exporterwartungen verbesserten sich ebenfalls deutlich, was zu den optimistischsten Geschäftserwartungen seit Anfang 2014 beitrug. Per saldo fiel der Lagerbestand sichtbar unter den langfristigen Mittelwert, die Produktionspläne wurden entsprechend häufiger ausgeweitet.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen machte der Klimaindikator einen kräftigen Sprung nach oben, da sich beide Teilbereiche verbesserten. Die derzeitigen Lageurteile verfehlten per saldo den Jahreshöchstwert nur knapp und die Geschäftserwartungen waren so positiv, wie seit einem Jahr nicht mehr. Auch auf den ausländischen Märkten wurden wieder bessere Absatzchancen gesehen. Die Beurteilung des Auftragsbestandes fiel merklich günstiger aus als im Vormonat. Die Auftragsreserve sank jedoch im Vergleich zum Vorjahr (2,9 Monate; Oktober 2015: 3,3 Monate). Die Kapazitätsauslastung verweilte dabei in etwa auf demselben Niveau (87,1%; Oktober 2015: 87,3%). Bei gesunkenen Beständen an Fertigwaren waren die Produktionspläne weiterhin auf Expansion ausgerichtet.

Der Klimaindikator im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen stieg deutlich, weil die Urteile zur aktuellen Lage so günstig ausfielen wie seit August 2011 nicht mehr. Die Nachfrage legte zu und die Produktionspläne wurden nach oben korrigiert. Getrieben von sichtlich positiveren Exportaussichten, verbesserten sich auch die Geschäftsperspektiven. Der Auftragsbestand entsprach mit 2,6 Monate dem Vorquartal (Oktober 2015: 2,8 Monate), jedoch bei einer höheren Kapazitätsauslastung von 86,5% (Oktober 2015: 84,8%).

Die, seit März dieses Jahres anhaltende, Aufwärtsbewegung des Klimaindikators im Maschinenbau setzte sich im Oktober weiter fort. Sowohl die derzeitige Geschäftslage als auch deren weitere Entwicklung wurden merklich günstiger eingestuft. Auch im Ausland wurden dabei neue Absatzchancen ausgemacht. Die Nachfrage legte wieder zu und die, zuletzt negativen, Produktionspläne waren wieder expansiv. Die Kapazitätsauslastung war mit 86,3% höher als vor einem Jahr (Oktober 2015: 83,9%), allerdings bei einer etwas niedrigeren Auftragsreserve von 3,6 Monaten (Oktober 2015: 3,8 Monate).

Die momentane Lage im Bereich der Kraftwagen und Kraftwagenteile wurde, bei einem deutlichen Nachfrageplus, merklich günstiger bewertet; der Saldo lag oberhalb des hohen Vorjahreswertes. Obwohl für die kommenden Monate mehrheitlich neue Impulse aus dem Auslandsgeschäft erwartet wurden, waren die Geschäftsaussichten nicht mehr so optimistisch wie zuletzt. Per saldo rechneten die Umfrageteilnehmer aber weiterhin mit Zuwächsen im nächsten Halbjahr. Insgesamt stieg der Klimaindikator somit nur leicht an. Die Produktionspläne deuteten auf eine geplante Drosselung hin. Die Unternehmen gaben an, mit ihrem Auftragsbestand zufrieden zu sein, jedoch nicht ganz so häufig wie vor Jahresfrist. Genauso wie die Kapazitätsauslastung (87,5%; Oktober 2015: 91,0%) lagen auch die Auftragsreserven unterhalb des Vorjahreswertes (3,2 Monaten; Oktober 2015: 3,6 Monate).

 

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