04.05.2015|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Witterung behindert Bautätigkeit

Im Bauhauptgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima. Die Zufriedenheit mit der Geschäftslage nahm zu, hinsichtlich ihrer Geschäftsperspektiven blieben die Betriebe zuversichtlich. Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten ist allerdings gesunken; er lag mit 74 % (saisonbereinigt)[1] auch deutlich unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau (77 %). Hier ist zu berücksichtigen, dass weiterhin bei wesentlich mehr Betrieben als ein Jahr zuvor die Bautätigkeit durch Witterungseinflüsse behindert wurde (29 % gegenüber 2 %). Auftragsmangel beeinträchtigte 13 % der Testteilnehmer gegenüber 20 % im Vorjahr. Die Reichweite der Auftragsreserven hat im Durchschnitt der Bausparten abgenommen. Mit 3,1 Monaten war sie ebenso hoch wie im April 2014. Den Firmenmeldungen zufolge konnten leicht vermehrt Erhöhungen der Bauleistungspreise durchgesetzt werden. In den kommenden Monaten dürfte sich der Preisanstieg nach Einschätzung der Testteilnehmer weiter beschleunigen. Die Personalpläne sprechen für einen anhaltenden Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften.

Im Hochbau haben die Urteile zur Geschäftslage im April spartenübergreifend nachgegeben. Besonders deutlich ausgeprägt war die Abschwächung im öffentlichen Hochbau. In dieser Hochbausparte wurde die Situation ähnlich wie im gewerblichen Hochbau aber noch als befriedigend eingestuft. Die Geschäftsperspektiven wurden im öffentlichen Hochbau unverändert günstig eingeschätzt. Die im Wohnungsbau tätigen Betriebe gingen davon aus, dass ihre im April immer noch überdurchschnittlich positiv bewertete Geschäftslage sich in den kommenden Monaten eher wieder etwas verbessern könnte, ein Entwicklung, die auch der gewerblichen Hochbau erwartete. Die Kapazitätsauslastung nahm im Durchschnitt der Hochbausparten ab. Sie war mit 76 % (saisonbereinigt) vor allem witterungsbedingt niedriger als ein Jahr zuvor (78 %). Die Reichweite der Auftragsbestände verkürzte sich auf 3,5 Monate (April 2014: 3,3 Monate).

Die Geschäftslage der im Tiefbau tätigen Betriebe hat sich im April wieder verbessert. Die Geschäftserwartungen haben sich nach der Eintrübung im Vormonat stabilisiert. Sie deuten erneut darauf hin, dass die Testteilnehmer für die nächsten Monate eher nicht mit einer größeren Änderung ihrer Geschäftslage rechnen. Die Reichweite der Auftragsbestände verlängerte sich nochmals, sie lag mit 2,5 Monaten knapp unter dem Vorjahresniveau (2,7 Monate). Der Auslastungsgrad des Maschinenparks ist gesunken, er war mit 69 % sechs Prozentpunkte niedriger als zur gleichen Zeit im Vorjahr (Werte saisonbereinigt). Der deutliche Abstand zum Vorjahresergebnis dürfte wie schon im Vormonat insbesondere auf witterungsbedingte Einflüsse zurückzuführen sein. Beeinträchtigungen durch das Wetter wurden von 42 % der im Tiefbau tätigen Betriebe angeführt gegenüber lediglich 5 % im Vorjahr.

[1] Änderung der Saisonbereinigung ab Januar 2015: Umstellung vom ASA-II-Verfahren auf das vom U.S.Bureau of the Census entwickelte und international weit verbreitete X-13 ARIMA-SEATS-Verfahren. Mit der Umstellung werden die Zeitreihen ohne Witterungsbereinigung ausgewiesen.

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