Verarbeitendes Gewerbe: Geschäftsklima auf neuem Höchststand

Die aktuelle Geschäftslage im Verarbeitenden Gewerbe erreichte per saldo einen neuen Rekordwert. Seit der deutschen Wiedervereinigung waren die Unternehmen nicht mehr so zufrieden mit ihrer Geschäftssituation gewesen. Für die kommenden Monate wurden weitere Wachstumschancen ausgemacht und auch die Exporterwartungen fielen sichtlich optimistischer aus als zuletzt. Insgesamt stieg der Klimaindikator deutlich und erreichte ebenfalls den höchsten Wert seit Januar 1991. Derzeit profitieren die Firmen von einer dynamischen Nachfrage, die zuletzt weiter anzog. Dies spiegelte sich auch in der hervorragenden Einschätzung der Auftragsbücher. Der Bestand an Fertigwaren sank weiter, dementsprechend soll die Produktion häufiger ausgeweitet werden. Auch der Mitarbeiterbestand dürften in den nächsten Monaten angehoben werden.

Im Bereich der Vorleistungsgüter zeigte sich ein ähnliches Bild. Bei einer schwungvollen Nachfrage und sehr günstigen Einschätzungen der Auftragsbestände nahmen die positiven Stimmen hinsichtlich der aktuellen Geschäftslage zu. Die Wachstumschancen auf den ausländischen Märkten wurden abermals positiver bewertet, so dass auch die Geschäftsaussichten noch optimistischer ausfielen. Das Geschäftsklima erreichte damit ebenfalls einen neuen Höchststand. Passend dazu wurden die Produktionspläne abermals ausgeweitet.

Bei ausgesprochen positiven Lageeinschätzungen und sehr guten Geschäftsperspektiven stieg der Klimaindikator im Investitionsgüterbereich ebenfalls auf einen neuen Rekordwert. Dank einer günstigen Nachfrageentwicklung war die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen so hoch wie seit Anfang 2008 nicht mehr. Die Exporterwartungen verbesserten sich merklich, per saldo rechneten die Befragungsteilnehmer mit einer spürbaren Ausweitung der Ausfuhren. Aufgrund der geräumten Fertigwarenlager wurden die Produktionspläne wieder sichtlich angehoben.

Bei einem deutlichen Nachfrageanstieg zeigten sich die Unternehmen der Konsumgüterindustrie unverändert zufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftssituation. Die Absatzchancen auf den ausländischen Märkten wurden nach dem merklichen Rückgang vom Vormonat wieder günstiger eingeschätzt, der Saldo lag aber immer noch spürbar unterhalb des Vorjahreswertes. Die allgemeinen Geschäftsaussichten gaben ebenfalls nach und waren per saldo niedriger als vor Jahresfrist. Das Geschäftsklima konnte dementsprechend den vorläufigen Jahreshöchststand vom August nicht ganz halten. Die Lagerbestände sanken unter das branchenübliche Niveau, was durch geplante Produktionsausweitungen ausgeglichen werden dürfte.

Branchenentwicklung: Die Unternehmen der Chemiebranche zeigten sich sehr zufrieden mit ihren Auftragsbeständen. Auch die Nachfrage entwickelte sich positiv und dementsprechend nahmen auch die positiven Stimmen hinsichtlich der aktuellen Lage zu. Die Exporterwartungen gaben im Vergleich zum Vormonat zwar deutlich nach, der Saldo war aber weiterhin sichtlich über dem Vorjahreswert und dem langfristigen Durchschnitt. Dazu passend wurden auch die allgemeinen Geschäftsaussichten wieder zuversichtlicher eingeschätzt. Im Ergebnis erreichte der Geschäftsklimaindikator den bisherigen Jahreshöchststand. Die Lagerbestände konnten zwar wieder etwas aufgefüllt werden, lagen aber weiterhin unterhalb des branchenüblichen Niveaus. Die Produktionspläne wurden entsprechend zum vierten Mal in Folge angehoben.

Das Geschäftsklima in der Gummi- und Kunststoffwarenbranche kletterte ebenfalls auf den vorläufigen Jahreshöchststand. Ursächlich hierfür waren die etwas günstigeren Geschäftsaussichten, insbesondere jedoch die herausragenden Lageeinschätzungen. Diese wurde auch durch die günstige Nachfrage- und Auftragsbestandsentwicklung angetrieben. Die Exporterwartungen legten zum dritten Mal in Folge zu und deuteten auf einen Anstieg der Ausfuhren hin. Die Lagerbestände blieben auf einem niedrigen Niveau und die Produktionspläne waren weiterhin expansiv, auch wenn der Saldo im Vergleich zum Vormonat etwas sank.

Obwohl die Nachfrage im Papier- und Pappegewerbe etwas an Schwung einbüßte, stieg der Lageindikator erneut. Die befragten Unternehmen rechneten mit einem Anstieg ihrer Exporte für die nächsten Monate und auch hinsichtlich der allgemeinen Geschäftsaussichten nahmen die positiven Stimmen merklich zu. Insgesamt erreichte das Geschäftsklima den höchsten Stand seit Ende 2010. Die Lagerbestände konnten wieder aufgefüllt werden, entsprechend waren die Produktionspläne nicht mehr so expansiv wie zuletzt.

Das Geschäftsklima im Druckgewerbe verbesserte sich zwar geringfügig, der Saldo verharrte aber im negativen Bereich. Bei der Beurteilung der momentanen Geschäftslage überwogen die positiven Stimmen nur geringfügig, was auch an der eher schleppenden Nachfrageentwicklung liegen dürfte. Die Umfrageteilnehmer erwarteten zwar vereinzelt Geschäftszuwächse, auf den ausländischen Märkten wurden jedoch kaum Wachstumspotenziale ausgemacht. Bei Lagerengpässen dürfte die Produktion in der nächsten Zeit häufiger angehoben werden.

Die Umfrageteilnehmer im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen blickten abermals deutlich optimistischer auf das kommende Halbjahr und auch die Exportaussichten verbesserten sich merklich. Die Nachfrage verlor zwar etwas an Fahrt, der Lageindikator stieg dennoch erneut und lag sichtlich über dem Vorjahreswert. Somit erlangte das Geschäftsklima einen neuen Höchststand. Nachdem die Urteile bezüglich der Auftragsbestände abermals positiver ausfielen und die Lagerüberhänge zum fünften Mal in Folge sanken, wurden die Produktionspläne spürbar angehoben.

Die Hersteller von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen bewerteten ihre Geschäftslage wieder günstiger, auch wenn sie mit ihren Orderbeständen weniger zufrieden waren. Den Umfrageergebnissen zufolge wird für die nächsten Monate häufiger mit einer Ausweitung der Exporte gerechnet. Ungeachtet dessen gaben die Geschäftsperspektiven deutlich nach und lagen per saldo nur mehr knapp über Jahresfrist. Die Lagerbestände sanken spürbar ab, entsprechend dürfte die Produktion wieder häufiger angehoben werden.

Das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen verbesserte sich erneut. Bei einer nach wie vor dynamischen Nachfrageentwicklung verharrten auch die Urteile zu den Auftragsbeständen auf einem sehr hohen Niveau. Die gute Auftragslage zeigte sich auch am Geschäftslageindikator, der den Vorjahreswert um mehr als 50 Saldenpunkte übertraf. Bei beinahe unverändert zuversichtlichen Exporterwartungen fielen die Urteile zu den Geschäftsaussichten abermals optimistischer aus. Dazu passend wurden die Beschäftigtenpläne abermals angehoben und auch die Produktion dürfte weiterhin steigen, wenn auch etwas seltener als zuletzt.

Unter anderem aufgrund der dynamischen Nachfrageentwicklung waren die Maschinenbauer mit ihren Auftragsbeständen so zufrieden wie seit Anfang 2008 nicht mehr. Dementsprechend verbesserten sich auch die Geschäftslageurteile, per saldo waren diese auf dem vorläufigen Jahreshöchststand. Für die kommenden Monate sahen die Unternehmen merklich häufiger Wachstumschancen auf den ausländischen Märkten. Dies zeigte sich auch in den überaus positiven Geschäftslageurteilen. Insgesamt stieg der Klimaindikator auf einen neuen Höchststand. Bei Lagerengpässen waren die Produktionspläne weiterhin expansiv. Die Beschäftigtenpläne wurden zum sechsten Mal in Folge angehoben.

Nachdem die befragten Unternehmen im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen per saldo unter Lagerengpässen litten, planten diese mehrheitlich die Produktion in den kommenden Monaten anzuheben. Dabei war die Nachfrage weiterhin schwungvoll und die Beurteilung der Auftragsbestände verbesserte sich wieder. Auf den ausländischen Märkten wurden wieder häufiger Wachstumspotenziale ausgemacht und die Umfrageteilnehmer blickten optimistischer auf das nächste Halbjahr. Auch die Lageeinschätzungen verbesserten sich, so dass der Klimaindikator insgesamt stieg.

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