05.06.2019|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Anhaltend hohe Baubehinderungen

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe verbesserte sich im Mai wieder leicht und blieb nur knapp unterhalb des Vorjahreswertes. Die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate klarten zwar etwas auf, die Umfrageteilnehmer rechneten aber nicht ganz so häufig mit Zuwächsen wie vor einem Jahr. Mit ihrer aktuellen Lage zeigten sich die Firmen dagegen etwas seltener zufrieden als in den Vormonaten, der Saldenwert lag allerdings im langfristigen Vergleich weiterhin auf einem vortrefflichen Niveau.

Die Auftragsreserve stieg minimal auf 4,2 Monate an, verglichen mit der Beurteilung im April äußerten sich die Teilnehmer jedoch etwas weniger häufig positiv zu ihrem Arbeitsvorrat. Die Geräteauslastung blieb unverändert bei 82,8% und war damit höher als vor Jahresfrist (80,9%). Im Rahmen der jüngsten Befragung meldeten wieder erheblich mehr Firmen geplante Neueinstellungen. Behinderungen ihrer Bautätigkeit monierten im Berichtsmonat 40,9% der Baufirmen (41,3% zuletzt), dies war ein deutlich höherer Anteil als im Mai vergangenen Jahres (26,6%). Aktuell war der meist genannte Behinderungsgrund erneut der Arbeitskräftemangel. 11.9% der befragten Unternehmen gaben an, Probleme zu haben, geeignete Mitarbeiter zu finden (9,3% zuletzt). Auf Platz zwei folgte abermals der Auftragsmangel, wie im Vormonat bemängelten 6,3% der Befragten eine unzureichende Auftragslage. Von Materialknappheit wurden 3,1% der Baufirmen beeinträchtigt, und damit mehr als in den Vormonaten (1,4% zuletzt). Die im April – im langfristigen Vergleich – ungewöhnlich hohe Quote der Auftragsstornierungen ging wieder zurück auf 1,7% (2,8% zuletzt). Die Baupreise konnten im Rahmen der aktuellen Befragung per saldo seltener angehoben werden, auch für die kommenden drei Monate rechneten erneut weniger Umfrageteilnehmer mit einer Steigerung.

Im Hochbau zeigte sich eine erfreuliche Entwicklung: nach der seit Jahresbeginn anhaltenden Abwärtsbewegung klarte das Geschäftsklima im Mai wieder etwas auf. Die aktuelle Situation wurde – auf ohnehin ausgezeichnetem Niveau – häufiger günstig beurteilt und mit Blick auf ihre Geschäftsperspektiven nahmen die positiven Stimmen wieder zu. Im öffentlichen Hochbau blieb der Klimaindikator exakt auf dem Stand des Vormonats. Die derzeitige Geschäftslage wurde geringfügig seltener positiv bewertet, dagegen blickten die befragten Firmen etwas optimistischer auf ihre erwartete Entwicklung in der nächsten Zeit. Ein durchweg positives Bild zeigte sich erneut im gewerblichen Hochbau: wie im April fielen hier sowohl die Angaben zur aktuellen Geschäftssituation als auch zu den Perspektiven für die nächsten sechs Monate günstiger aus. In Folge klarte auch das Geschäftsklima weiter auf. Im Teilbereich Wohnungsbau hob diesmal die positivere Beurteilung der aktuellen Lage die marginal weniger positive Einschätzung der Geschäftserwartungen auf. Damit verbesserte sich der übergeordnete Klimaindikator wieder leicht. Im Mittel aller Hochbausparten wuchs die Auftragsreserve minimal auf 4,5 Monate an (4,4 Monate zuletzt), die Geräteauslastung stieg von 78,8% zuletzt auf aktuell 79,4%.

Im Tiefbau fielen die Urteile zur aktuellen Geschäftslage nicht mehr ganz so häufig günstig aus wie zuletzt, der Saldo lag jedoch nach wie vor weit über seinem historischen Mittelwert. Gleichzeitig fielen die Geschäftsaussichten günstiger aus, in Folge stieg der übergeordnete Klimaindikator wieder leicht an. Die Geräteauslastung sank marginal auf 76%, lag aber noch knapp über dem Wert vor Jahresfrist (75,6%). Die Auftragsreserve blieb unverändert bei 3,4 Monaten.

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