05.11.2015|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Arbeitskräftemangel behindert Bauproduktion

Im Bauhauptgewerbe hat sich die seit Ende letzten Jahres beobachtete Aufwärtstendenz des Geschäftsklimas im Oktober nicht fortgesetzt. Die Betriebe bewerteten ihre Geschäftslage zwar erneut positiver, sahen aber nur noch einen kleinen Spielraum für eine Verbesserung in den kommenden Monaten. Hier bleibt anzumerken, dass der aktuelle Saldo der Lageurteile von +20 ein Hoch darstellt, das seit 1991 nur dreimal knapp übertroffen wurde. Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten ist abermals leicht gestiegen, er war mit 76 % (saisonbereinigt) knapp zwei Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Über Behinderungen der Bauproduktion berichteten 16 % der Umfrageteilnehmer gegenüber 29 % ein Jahr zuvor. Angeführt wurde hauptsächlich Arbeitskräftemangel, der mit einer Meldehäufigkeit von 8 % deutlich über dem langfristigen Durchschnittswert als Behinderungsfaktor (2,5 %) lag. Dieses Arbeitskräfteproblem spiegelt sich auch in den weiterhin auf eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl ausgerichteten Personalplänen. Die Reichweite der Auftragsreserven hat im Durchschnitt der Bausparten geringfügig zugenommen und war mit 3,5 Monaten noch etwas höher als vor Jahrfrist (3,4 Monate). Den Firmenmeldungen zufolge wurden die Bauleistungspreise heraufgesetzt, ihr Anstieg dürfte sich nach Einschätzung der Testteilnehmer in den kommenden Monaten aber eher abschwächen.

Im Hochbau verbesserte sich die ohnehin schon gute Stimmung. Hauptsächlich dazu beigetragen hat eine im Vormonatsvergleich spartenübergreifend positivere Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. Die Aussichten für die kommenden Monate wurden insgesamt ähnlich günstig eingeschätzt wie bisher. Das trifft auf der Spartenebene auch für den Wohnungsbau zu, während der öffentliche Hochbau seine Erwartungen zurückschrauben musste, wobei die positiven Einschätzungen aber noch überwogen. Im gewerblichen Hochbau wurde die Vormonat gezeigte Skepsis wieder durch Zuversicht verdrängt. Die Kapazitätsauslastung ist gestiegen, sie lag mit 78 % (saisonbereinigt) über dem entsprechenden Vorjahresniveau (75 %). Die Reichweite der Auftragsbestände hat zugenommen und war im Durchschnitt der Hochbausparten mit 3,8 Monaten ebenso hoch wie ein Jahr zuvor. Im Wohnungsbau sowie im öffentlichen Hochbau wurde der vergleichbare Vorjahreswert übertroffen, im gewerblichen Hochbau dagegen unterschritten.

Im Tiefbau hat die Zufriedenheit mit der Geschäftslage weiter zugenommen, allerdings rechneten die Betriebe im Hinblick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten mit etwas Gegenwind. Die Testteilnehmer verzeichneten eine gute Auftragslage, wobei die Reichweite der Auftragsreserven nochmals gestiegen ist und mit 3,0 Monaten der entsprechende Vorjahreswert (2,7 Monate) deutlich übertroffen wurde. Der Auslastungsgrad des Maschinenparks ist leicht zurückgegangen, er war mit 72 % geringfügig niedriger als vor Jahresfrist (73 %, alle Werte saisonbereinigt).

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