Industriebranchen im Fokus: Exporterwartungen zuversichtliche

Im verarbeitenden Gewerbe Baden-Württembergs war die Entwicklung des Geschäftsklimas nach dem im Oktober registrierten Jahrestiefpunkt weiter aufwärts gerichtet. Die Unternehmen beurteilten ihre Geschäftslage erneut etwas positiver als im Vormonat. In den Geschäftserwartungen setzten sich die im November erstmals im Jahresverlauf 2014 registrierten Aufhellungstendenzen zwar nicht fort. Nach Einschätzung der Testteilnehmer dürfte sich aber an der insgesamt verhältnismäßig guten wirtschaftlichen Gesamtsituation - der aktuelle Wertungssaldo fiel erheblich besser aus als im längerfristigen Durchschnitt (+24 gegenüber +11) - auch im kommenden halben Jahr wenig ändern. Dabei richteten die Unternehmen tendenziell verstärkt ihre Hoffnungen auf das Auslandsgeschäft, das zuletzt laut amtlicher Statistik überdurchschnittlich kräftige gewachsen ist. Die Auftragslage hat sich vorerst jedoch nicht weiter verbessert, eine Anhebung des Produktionsniveaus war nur vereinzelt geplant.

Im Vorleistungsgüter produzierenden Gewerbe waren die Unternehmen mit ihrer aktuellen Situation zufriedener als im Vormonat. Ihre Geschäftserwartungen, die sich im November leicht ins Positive gedreht haben, schwächten sich wieder etwas ab, wobei sich positive und negative Einschätzungen nahezu die Waage hielten. Die Testteilnehmer äußerten sich zu ihren Exportaussichten ebenfalls zurückhaltender, aber weiterhin zuversichtlich. Sie bewerteten ihre Auftragslage wieder etwas ungünstiger als im Vormonat, wenngleich erneut besser als im längerfristigen Durchschnitt. Die Produktionspläne blieben verhalten auf Expansion gerichtet.

Im Investitionsgüter produzierenden Gewerbe haben sich sowohl die Urteile zur aktuellen Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen nach einem deutlichen Anstieg im Vormonat nur geringfügig verbessert. Das gilt auch bei wieder nachlassendem Schwung in der Nachfrageentwicklung für die Auftragslage. Während die Einschätzungen zu den allgemeinen Geschäftsperspektiven noch eine leichte Skepsis erkennen ließen, fielen die Exporterwartungen sogar etwas zuversichtlicher aus als zuletzt. Das Produktionsniveau soll den Planangaben zufolge in der nächsten Zeit weitgehend konstant bleiben.

Die Unternehmen des Konsumgüter produzierenden Gewerbes waren mit ihrer Geschäftssituation ähnlich zufrieden wie im November und blickten den kommenden Monaten mit leicht vermehrter Zuversicht entgegen. Sie berichteten über eine schwungvolle Nachfrageentwicklung und rechneten im Auslandsgeschäft mit weiteren Wachstumsimpulsen, nachdem dieses laut amtlicher Statistik zuletzt deutlich angezogen hat. Angesichts der freundlichen Perspektiven und einer entspannten Lagersituation wurden die Produktionspläne angehoben und sahen per Saldo keine Kürzungen mehr vor.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie blieb das Geschäftsklima nahezu unverändert freundlich. Die Unternehmen stuften ihre Lage geringfügig besser ein als im November und blickten nicht mehr ganz so optimistisch wie zuletzt den kommenden Monaten entgegen. Sie berichteten über eine anziehende Nachfrage sowie wachsende Auftragsbestände, die nur noch vereinzelt als zu klein bezeichnet wurden, und rechneten vermehrt mit einem wachsenden Exportgeschäft. Die Produktion soll in den nächsten Monaten ausgeweitet werden. Die Personalpläne wurden etwas gekürzt, wiesen aber per Saldo noch ein Plus auf.

Die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren beurteilten ihre Geschäftslage erneut positiver, sie rechneten aber weniger häufig als im Vormonat mit einer weiteren Verbesserung ihrer Situation im kommenden halben Jahr. Trotz einer insgesamt etwas lebhafteren Nachfrage wurde die Auftragslage ungünstiger eingeschätzt als im November. Die Unternehmen senkten ihre Produktionspläne, die insgesamt aber noch expansiv blieben. Die Exportchancen wurden abermals verhalten zuversichtlich eingeschätzt.

Die Unternehmen der Branchengruppe Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden waren mit ihrer Geschäftslage ähnlich zufrieden wie in den beiden Monaten zuvor. Eine tendenziell expandierende Nachfrageentwicklung sorgte für eine überwiegend entspannte Lagersituation. Die allgemeinen Geschäftsperspektiven wurden wieder günstiger eingeschätzt, obwohl sich die Hoffnungen auf ein wachsendes Auslandsgeschäft weitgehend verflüchtigt haben. Die Produktion soll auch in den nächsten Monaten etwas ausgeweitet werden.

Unter den Herstellern von Metallerzeugnissen hat sich die Stimmung nach der bis Oktober anhaltenden Eintrübungstendenz und einer leichten Aufhellung im November weitgehend stabilisiert. Die Unternehmen nahmen kaum mehr Abstriche in der Geschäftslagebewertung vor, die geringfügig besser ausfiel als im längerfristigen Durchschnitt und verzeichneten eine weiterhin schwunglose Nachfrage. Ihre Skepsis in den Geschäftserwartungen ist vorerst nicht weiter zurückgegangen. Wieder etwas positiver wurden jedoch die Exportperspektiven für die nächste Zeit eingeschätzt. Den nach oben korrigierten Produktionsplänen zufolge soll die Produktion nicht mehr gekürzt werden, sondern eher konstant bleiben.

Das Geschäftsklimahoch der Produzenten von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen hat sich im Dezember gefestigt. Die Unternehmen bewerteten zwar ihre Lage weniger positiv als im Vormonat. Sie schätzten aber die weitere Entwicklung noch optimistischer ein als zuletzt und rechneten vermehrt mit einem wachsenden Exportgeschäft. Die Auftragslage wurde weiterhin als auskömmlich eingestuft, allerdings mit leichten Abstrichen, da die Nachfrageentwicklung wieder etwas an Schwung verloren hat. Kräftig angehoben wurden die Produktionspläne für die nächsten Monate.

Die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen beurteilten ihre Geschäftslage beinahe so gut wie im November und äußerten sich hinsichtlich der weiteren Aussichten zuversichtlicher als zuletzt. Die positive Entwicklung des Auslandsgeschäfts, welche im bisherigen Jahresverlauf die wesentlichen Nachfrageimpulse gesetzt hatte, wird sich nach Einschätzung der Testteilnehmer fortsetzen. Die Auftragslage hat sich allerdings verschlechtert, wobei die Auftragsbestände aber noch knapp als ausreichend groß eingestuft wurden. Den Produktionsplänen zufolge dürfte sich das Produktionsniveau in den nächsten Monaten kaum ändern.

Im Maschinenbau setzte sich die Erholung des Geschäftsklimas, das im Oktober seinen Jahrestiefpunkt erreicht hatte, fort. Die Unternehmen beurteilten ihre wirtschaftliche Gesamtsituation ähnlich positiv wie im Vormonat und blickten nun weniger skeptisch als bisher der kommenden Entwicklung entgegen. Sie berichteten über eine Verbesserung der Auftragslage, Produktionskürzungen waren nur noch von einer kleinen Anzahl der Testteilnehmer geplant. Die Exporterwartungen waren verstärkt nach oben gerichtet.

Die Geschäftslage der Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen hat sich weiter verbessert. In den allgemeinen Geschäftserwartungen, aber auch in den Exporterwartungen keimte jedoch wieder Skepsis auf, die zur Kürzung der Produktionspläne beigetragen haben dürfte. Trotz einer verbesserten und verhältnismäßig guten Auftragslage soll das Produktionsvolumen nicht mehr - wie im Vormonat geplant war – ausgeweitet werden, sondern weitgehend konstant bleiben.

Zurück Drucken