Verarbeitendes Gewerbe: Produktionskürzungen

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe trübte sich im Juli weiter ein. Ursächlich für den Rückgang waren die Einschätzungen zur aktuelle Lage, die entschieden verhaltener ausfielen als noch im Vormonat. Obwohl sich die Exporterwartungen erneut ungünstiger darstellten, waren die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate weniger pessimistisch als noch im Juni. Die Nachfrage verlor weiter an Fahrt und die Unternehmen zeigten sich abermals unzufriedener mit ihrer Auftragslage. Obwohl die Produktion zuletzt vielerorts gekürzt wurde, stiegen die Lagerüberhänge erneut leicht an. Die Kapazitätsauslastung lag mit 84,4% deutlich unter dem Wert vom Vorjahr. Den Umfrageergebnissen entsprechend ist in den kommenden Monaten mit weiteren Produktionsrückgängen zu rechnen. Dazu passend dürfte auch die Zahl der Mitarbeiter reduziert werden.

Im Bereich der Vorleistungsgüter trübte sich das Klima deutlich ein, der Indikator fiel auf den niedrigsten Stand seit Ende 2009. Bei einem spürbaren Nachfrageeinbruch fielen die zuletzt noch verhalten positiven Lageurteile deutlich negativer aus. Für die kommenden Monate rechneten die Unternehmen im Allgemeinen wie auch auf den ausländischen Märkten mit Geschäftsabschwächungen. Die Orderbestände sanken abermals häufiger und die Umfrageteilnehmer berichteten weitverbreitet von einer ungünstigen Auftragssituation. Die Produktion wurde per saldo den fünften Monat in Folge gedrosselt, so dass die Lagerüberhänge leicht reduziert werden konnten. Die Kapazitätsauslastung lag mit 80,7% 6,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert und die Produktionspläne für die kommenden Monate waren erneut häufiger restriktiv ausgerichtet. Passend dazu wurden auch die Beschäftigtenpläne weiter gekürzt.

Im Investitionsgüterbereich trübte sich das Klima ebenfalls deutlich ein. Die Urteile zur aktuellen Lage verschlechterten sich stark und der Indikator sank um über 30 Saldenpunkte. Zwar rechneten weniger Umfrageteilnehmer mit weiteren Rückgängen, die Erwartungen waren aber weiterhin von Pessimismus geprägt. Auf den ausländischen Märkten gingen die Firmen weiterhin von Geschäftsrückgängen aus, wenn auch nicht ganz so häufig wie im Vormonat. Fast die Hälfte aller Befragten berichtete von einer rückläufigen Nachfrage. Dementsprechend sanken auch die Orderbestände vielerorts und die Unternehmen zeigten sich unzufrieden mit ihrer Auftragslage. Dazu passend stiegen die Lagerüberhänge über das branchenübliche Niveau, auch wenn die Produktion per saldo im Vormonat gedrosselt worden war. Eine Reduktion der Mitarbeiterzahl war häufiger geplant, was auch an den weiter gekürzten Produktionsplänen liegen dürfte. Dabei lag die Kapazitätsauslastung mit 85,3% ohnehin schon deutlich unter dem Wert vom Vorjahr (89,2%).

Im Konsumgüterbereich verbesserte sich das Geschäftsklima. Die befragten Unternehmen zeigten sich – nach dem deutlichen Einbruch im Vormonat – wieder zufriedener mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage. Auf den ausländischen Märkten wurden vielerorts Wachstumschancen ausgemacht und die Geschäftsperspektiven verbesserten sich deutlich. Obschon die Nachfrage wieder stieg, waren die Umfrageteilnehmer nun weniger zufrieden mit ihrer Auftragslage. Nachdem die Produktion im Juni weiter gedrosselt worden war, konnten die Lagerbestände deutlich reduziert werden. Mit 88,0% war die Kapazitätsauslastung nur etwas geringer als vor Jahresfrist, in den kommenden drei Monaten dürfte es jedoch den Befragungsergebnissen nach vielerorts Ausweitungen der Produktion geben.

Branchenentwicklung: Das Klima in der chemischen Industrie kühlte sich weiter ab und der Indikator drehte in den negativen Bereich. Die Nachfrage sank deutlich und die Einschätzungen zur aktuellen Situation fielen spürbar weniger günstig aus. Gleichzeitig präsentierten sich die Geschäftsperspektiven für die kommenden sechs Monate erneut pessimistischer. Neben der Nachfrage schrumpften auch die Auftragsbestände spürbar und mehr als die Hälfte der Befragten zeigte sich unzufrieden mit ihrer Auftragssituation. Passend dazu stiegen die Lagerbestände an Fertigwaren weiter an, obwohl die Produktion zuletzt vielerorts gedrosselt wurde. Die Kapazitätsauslastung lag dabei mit 77,4% mehr als sechs Prozentpunkte unter dem langfristigen Mittelwert. Die Produktionspläne für die kommenden drei Monate wurden zwar nach oben korrigiert, per saldo ist aber weiterhin mancherorts mit Kürzungen zu rechnen. Die zuletzt überaus günstigen Exporterwartungen gaben sichtlich nach, per saldo entsprachen diese nun dem langfristigen Mittelwert.

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren trübte sich das Geschäftsklima weiter ein, der Indikator sank auf den niedrigsten Stand seit Ende 2012. Ursächlich für den Rückgang waren die Urteile zur aktuellen Geschäftslage. Während die Befragten im Juni ihre Lage noch relativ günstig einstuften, zeigten sie sich im Juli per saldo nun unzufrieden mit ihrer gegenwärtigen Situation. Die Geschäftserwartungen verbesserten sich zwar leicht, waren aber immer noch von deutlicher Skepsis geprägt. Die Exporterwartungen fielen ebenfalls günstiger aus, per saldo ist aber weiterhin mit einem Sinken der Ausfuhrtätigkeit in den kommenden drei Monaten zu rechnen. Obwohl wieder mehr Unternehmen von einer rückläufigen Nachfrage berichteten, fielen die Urteile zur Auftragslage etwas günstiger aus als noch im Vormonat. Die Produktion wurde per saldo weiterhin gekürzt, wenn auch nicht ganz so verbreitet wie noch im Juni. Dennoch konnten die Lagerüberhänge merklich reduziert werden, wobei diese immer noch sichtlich über dem langfristigen Mittelwert lagen. Die Kapazitätsauslastung sank auf 79,3%. Die Produktionspläne für die kommenden drei Monate wurden zwar angehoben, der Saldo blieb aber deutlich im negativen Bereich. Den Beschäftigtenplänen zufolge dürfte es in der nächsten Zeit zu Personalkürzungen kommen.

Nach dem deutlichen Anstieg vom Vormonat sank der Klimaindikator im Druckgewerbe im Rahmen der jüngsten Befragung wieder. Die befragten Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage zwar günstiger, bei der Einschätzung der Geschäftsaussichten nahmen die negativen Stimmen jedoch wieder merklich zu. Auch auf den ausländischen Märkten wurden die Absatzchancen weniger günstig eingestuft. Die Kapazitätsauslastung konnte im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozentpunkte auf 89,8% angehoben werden, obschon zuletzt mancherorts eine Drosselung der Produktion gemeldet wurde. Viele Befragungsteilnehmer berichteten von geräumten Lagern, so dass für die kommenden Monate vielerorts Produktionsausweitungen geplant waren. Die Auftragsbestände stiegen und die Unternehmen zeigten sich auch zufriedener mit ihrer Auftragslage.

Der Klimaindikator im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen stieg wieder leicht, blieb aber deutlich im negativen Bereich. Mit der gegenwärtigen Geschäftssituation waren die Umfrageteilnehmer zwar wieder zufriedener, für die kommenden Monate rechneten Sie jedoch weiterhin mit Geschäftsabschwächungen, auch wenn sich die Exporterwartungen erneut verbesserten. Nachdem die Nachfrage und die Auftragsbestände sanken, zeigten sich die Umfrageteilnehmer vielerorts unzufrieden mit ihrer gegenwärtigen Auftragssituation. Obschon die Produktion per saldo erneut gesenkt wurde, stiegen die Lagerüberhänge. Mit 82,7% lag die Kapazitätsauslastung 5 Prozentpunkte unter dem Vorjahresergebnis. Mit einer Anhebung der Produktion ist in den kommenden Monaten den Befragungsergebnissen nach jedoch vorerst nicht zu rechnen. Die Beschäftigtenpläne wurden zwar nach oben korrigiert, waren aber weiterhin auf eine Reduktion der Mitarbeiterzahl ausgerichtet.

Das Geschäftsklima bei den Herstellern von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen trübte sich deutlich ein. Nachdem die Urteile zur aktuellen Lage im Juni sichtlich günstiger ausfielen, sank der Indikator im Juli wieder deutlich. Für die kommenden Monate rechneten die Umfrageteilnehmer – auch auf den ausländischen Märkten – vielerorts mit Geschäftsrückgängen. Die Nachfrage sank den fünften Monat in Folge, wenn auch zuletzt etwas seltener, so dass die Lagerüberhänge trotz sehr häufiger Produktionskürzungen stiegen. Gleichzeitig berichteten die Unternehmen von gesunkenen Auftragsbeständen und ihre Urteile zur Auftragslage fielen weniger günstig aus. Die Kapazitätsauslastung lag knapp unter dem langfristigen Mittelwert, per saldo dürfte es in den kommenden Monaten jedoch zu weiteren Produktionskürzungen kommen. Neueinstellungen waren dennoch geplant, wenn auch seltener als im Juni.

Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen verbesserte sich das Klima zwar wieder, der Indikator blieb aber im negativen Bereich. Mit der aktuellen Lage waren die Umfrageteilnehmer den fünften Monat in Folge weniger zufrieden. Die Geschäftsperspektiven fielen jedoch nicht so negativ aus wie noch zuletzt. Die Exporterwartungen sanken und der Indikator drehte in den negativen Bereich. Auch wenn weniger Teilnehmer von einer gesunkenen Nachfrage berichteten, zeigten sich mehr Firmen unzufrieden mit ihrer Auftragslage. Die Produktion wurde den fünften Monat in Folge gekürzt, dennoch stiegen die Lagerüberhänge auf hohem Niveau weiter an. Mit 85,2% lag die Kapazitätsauslastung 0,4 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt. Den Umfrageergebnissen zufolge dürfte es in den kommenden drei Monaten zu weiteren Produktionskürzungen kommen. Die Personalpläne wurden nach oben korrigiert, sie blieben aber weiterhin auf Reduktion ausgerichtet.

Das Geschäftsklima im Maschinenbau trübte sich deutlich ein. Die im Juni noch günstigen Urteile zur Geschäftslage gaben spürbar nach und der Indikator sank auf den niedrigsten Stand seit Juli 2010. Gleichzeitig nahmen die negativen Stimmen mit Blick auf die künftige Geschäftsentwicklung zu, so dass für die kommenden Monate mit weiteren Rückgängen zu rechnen ist. Auch auf den ausländischen Märkten wurden verringerte Absatzchancen ausgemacht. Die Produktion wurde deutlich häufiger gedrosselt. Die Kapazitätsauslastung lag mit 84,5% unter dem langfristigen Mittelwert und für die kommenden Monate ist mit weiteren Kürzungen der Fertigungsmenge zu rechnen. Bei einer beinahe unverändert rückläufigen Nachfrage stiegen die Lagerüberhänge weiter an, die Auftragsbestände sanken. Dazu passend waren die Unternehmen sichtlich unzufriedener mit ihrer Auftragslage.

Im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verbesserte sich das Geschäftsklima deutlich, der Indikator blieb aber im negativen Bereich. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage so ungünstig wie seit März 2013 nicht mehr. Die Geschäftsperspektiven verbesserten sich jedoch merklich, die zuletzt überaus pessimistischen Einschätzungen wichen einer nur mehr leicht skeptischen Haltung. Mit Blick auf die ausländischen Märkte erwarteten hingegen mehr als 60% der Umfrageteilnehmer einen Rückgang der Ausfuhren. Die Nachfrage sank zwar erneut, dennoch zeigten sich die Firmen zufriedener mit ihrer Auftragslage. Die Lagerüberhänge befanden sich weiterhin auf einem für die Branche überaus hohen Niveau und konnten nur leicht gesenkt werden, auch wenn mehr als die Hälfte der Befragten von einer gedrosselten Produktion berichtete. Die Kapazitätsauslastung lag dementsprechend mit 86,8% 3,8 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Produktionspläne für die kommenden Monate wurden weiter nach unten korrigiert. Dementsprechend dürfte die Zahl der Mitarbeiter reduziert werden.

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