06.11.2012|Großhandel

Großhändler stellen sich auf Abschwung ein

Im Großhandel hat sich die Stimmung im Oktober spürbar verschlechtert. Zum ersten Mal seit Mai 2010 weist der ifo-Konjunkturtest für diese Branche mit -3,9 Punkten einen negativen Saldo aus. Die Geschäftserwartungen, die bei -12,1 Punkten liegen, signalisieren, dass sich das Stimmungstief auch in den kommenden Monaten fortsetzen wird.

Der Geschäftsklimaindex, der die Urteile zur aktuellen Lage und zu den Geschäftsentwicklungen umfasst, fiel entsprechend um zwei Punkte und liegt jetzt bei -8. Noch deutlicher wird die konjunkturelle Eintrübung der Großhandelsbranche im Vergleich zum Vorjahr. Die Urteile zur Umsatzentwicklung fielen um neun Punkte und liegen jetzt bei -18.

Immerhin scheinen sich die Großhändler auf die aktuelle Situation eingestellt zu haben. So sind die Unternehmer weiterhin zufrieden mit ihren Lagerbeständen, der Saldo liegt bei +11,6 Punkten und damit auf dem Niveau der Vormonate. Offensichtlich haben es die Großhändler geschafft, ihre Produktion rechtzeitig an die geringere Nachfrage anzupassen.

Die Vermeidung von Überkapazitäten hat positive Auswirkungen auf die Preisentwicklung: Der Saldo von +24,8 Punkten zeigt, dass die Unternehmen von steigenden Preisen ausgehen. Auch die Urteile zur Bestelltätigkeit weisen seit Monaten nur geringe Schwankungen auf. Aktuell liegt der Wert bei -10,9. Die Orderpolitik bewegt sich damit auf einem konstant vorsichtigen Niveau.

Anders sieht die Situation bei den Beschäftigten aus. Im August planten die Groß-händler noch, zusätzliches Personal einzustellen, der entsprechende Saldo lag bei +9,8 Punkten. Wegen der wirtschaftlichen Entwicklung mussten diese Pläne jedoch revidiert werden. -4,2 Punkte in September und -6,4 Punkte im Oktober deuten auf eine Korrektur bei den Personalplänen hin. Insgesamt zeigt sich der Großhandel jedoch für die erwartete Konjunkturabschwächung gut gerüstet.

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