07.01.2016|Bauhauptgewerbe

Bau im Fokus: Geschäftsklima schwächt sich ab

Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima zum Jahresende hin nach einem Jahreshoch im November abgeschwächt. Die Zufriedenheit der Betriebe mit ihrer Geschäftslage nahm weiter ab, sie blieb aber noch deutlich ausgeprägt. Außerdem gaben die Geschäftserwartungen nach, wobei sich positive und negative Einschätzungen nur mehr die Waage hielten. Der Auslastungsgrad der Gerätekapazitäten nahm etwas zu, er war mit 77 % (saisonbereinigt)[1] zwei Prozentpunkte höher als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Über Behinderungen der Bauproduktion berichteten lediglich 15 % der Umfrageteilnehmer. Auftragsmangel betraf 7 % der Betriebe, Witterungseinflüsse führten bei 5 % zu Beeinträchtigungen. Andere Ursachen wurden noch seltener genannt. Die Reichweite der Auftragsreserven ist im Durchschnitt der Bausparten weiter gesunken und war mit 2,7 Monaten kürzer als vor Jahrfrist (3,3 Monate). Der Abstand zum Vorjahresergebnis dürfte allerdings in seinem Ausmaß aufgrund einer schon im November vorgenommenen Korrektur der Meldungen weniger großer Baufirmen im Hochbau überzeichnet sein. Den Testergebnissen zufolge schwächte sich der Anstieg der Bauleistungspreise weiter ab, für die kommenden Monate rechneten die Betriebe aber vermehrt mit Preiserhöhungen. Die Personalpläne deuten auf einen anhaltenden Bedarf an zusätzlichen Mitarbeitern hin. Ausschlaggebend für die Abkühlung des Geschäftsklimas im Hochbau waren ungünstigere Geschäftsperspektiven. Sowohl der öffentliche als auch der gewerbliche Hochbau rechneten mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Der Wohnungsbau musste seine Erwartungen im Hinblick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten ebenfalls dämpfen, wenngleich diese im Saldo noch positiv ausfielen. Die aktuelle Geschäftslage wurde dagegen spartenübergreifend besser bewertet als im Vormonat. Die Kapazitätsauslastung ist gestiegen, sie lag mit 77 % (saisonbereinigt) knapp über dem vergleichbaren Vorjahresniveau. Die Reichweite der Auftragsbestände hat sich weiter verkürzt und war im Durchschnitt der Hochbausparten mit 2,7 Monaten auch niedriger als ein Jahr zuvor (3,5 Monate).[2]Im Tiefbau hat die relativ gute Stimmung ebenfalls etwas nachgelassen. Die Betriebe waren mit der Geschäftslage weniger zufrieden als im November, die Entwicklung in den kommenden Monaten schätzten sie aber ähnlich günstig ein wie bisher. Die Reichweite der Auftragsreserven ist konstant geblieben und war mit 2,7 Monaten ebenso hoch wie vor Jahresfrist. Der Auslastungsgrad des Maschinenparks hat sich erhöht, mit knapp 77 % wurde der Vergleichswert des Vorjahres (72 %, alle Werte saisonbereinigt) erneut deutlich übertroffen.[1] Änderung der Saisonbereinigung ab Januar 2015: Umstellung vom ASA-II-Verfahren auf das vom U.S.Bureau of the Census entwickelte und international weit verbreitete X-13 ARIMA-SEATS-Verfahren. Mit der Umstellung werden die Zeitreihen ohne Witterungsbereinigung ausgewiesen.[2] Der deutliche Abstand der Reichweite in den Testergebnissen für den Hochbau zum Vorjahresergebnis ist überzeichnet und resultiert hauptsächlich aus der Datenrevision weniger großer Teilnehmer im öffentlichen Hochbau.

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