07.08.2018|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Arbeitskräftemangel

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe verbesserte sich deutlich. Die Umfrageteilnehmer waren nicht nur mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufriedener, auch die Geschäftsperspektiven stuften sie erneut optimistischer ein.

Mehr als ein Drittel der Befragten (34,4%) berichtete von Bautätigkeitsbehinderungen. Am häufigsten wurde ‒ wie schon in den beiden Vormonaten ‒ Arbeitskräftemangel genannt (14,0%). Dies deutet im Zusammenhang mit den abermals angehobenen Beschäftigtenplänen darauf hin, dass die Firmen Probleme haben, offene Stellen zeitnah und adäquat zu besetzen. Auftragsmangel wurde mit 5,6% zwar häufiger genannt als in den beiden vorangegangenen Monaten, der Anteil lag aber weiterhin merklich unterhalb des langfristigen Mittelwerts von 22,8%. Im Vergleich zum Vormonat nahm die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen sogar wieder zu, wobei die Reichweite bei 4,3 Monaten verharrte. Gleichzeitig konnte die Geräteauslastung auf 82% ausgeweitet werden und war damit höher als vor Jahresfrist (80%). Materialknappheit herrschte bei 4,2% der befragten Firmen. Der im Vergleich zum langfristigen Durchschnitt hohe Wert deutet ebenfalls auf die gute Lage der Baubranche hin. Negative Witterungseinflüsse spielten aktuell kaum eine Rolle. Die Baupreise konnten zuletzt häufiger angehoben werden und auch für die kommenden Monate sahen die Firmen deutlich mehr Preisgestaltungsspielräume.

Das Geschäftsklima im Hochbau blieb unverändert günstig. Die Firmen zeigten sich zwar mit ihrer gegenwärtigen Lage zufriedener, dies wurde jedoch durch die nicht mehr ganz so optimistischen Geschäftsaussichten kompensiert. In den drei Teilbereichen öffentlicher und gewerblicher Hochbau sowie Wohnungsbau waren die Entwicklungen heterogen. Im öffentlichen und im gewerblichen Hochbau sank der Klimaindikator leicht, weil die Beurteilung der momentanen Geschäftslage nicht mehr so positiv ausfiel wie im Vormonat. Im Wohnungsbau hingegen verbesserte sich das Klima aufgrund der überaus günstigen Lageurteile. Die Geschäftsperspektiven wurden im gewerblichen Hochbau und im Wohnungsbau etwas weniger zuversichtlich bewertet als zuletzt. Im öffentlichen Hochbau hingegen sahen wieder mehr Umfrageteilnehmer Wachstumspotenziale. Die Geräteauslastung stieg im Mittel aller Hochbausparten auf 82%. Gleichzeitig sanken die Auftragsreserven geringfügig auf 4,5 Monate.

Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage im Tiefbau verbesserte sich sehr deutlich und erreichte einen neuen Rekordwert. Darüber hinaus sahen die Umfrageteilnehmer weitere Wachstumschancen, so dass auch die Geschäftsperspektiven optimistischer ausfielen. Dementsprechend stieg auch der Klimaindikator auf einen neuen Höchststand. Obwohl die Auftragsbestände geringfügig auf 3,8 Monate sanken, fiel die Beurteilung dieser erneut positiver aus. Mit 76% entsprach die Geräteauslastung dem Vormonatswert.

Zurück Drucken