07.09.2018|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Geschäftsklima erreicht neuen Höchststand

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe erreichte einen neuen Höchststand, da sich die Geschäftsperspektiven zum vierten Mal in Folge verbesserten. Zwar konnte der Lageindikator den Spitzenwert vom Vormonat nicht ganz halten, der Saldo lag aber weiterhin deutlich über dem Vorjahreswert.

Die Kapazitätsauslastung konnte auf 84% gesteigert werden, gleichzeitig sank aber auch die Auftragsreserve leicht auf 4,3 Monate. Passend dazu fiel die Beurteilung der Auftragsbestände etwas weniger positiv aus. Im August klagten 32,9% der befragten Firmen über Bautätigkeitsbehinderungen (Juli 2018: 34,4%). Am häufigsten wurde dabei weiterhin Arbeitskräftemangel genannt, wenn auch etwas seltener als im Vormonat (12,4%; Juli 2018: 14,0%). Dabei deuteten die unverändert expansiven Beschäftigtenpläne darauf hin, dass es weiterhin Probleme gibt, offene Stellen zu besetzen. Unter Materialknappheit litten abermals mehr Firmen. Mit 6,2% der Stimmen wurde dieser Behinderungsgrund am zweithäufigsten genannt was außergewöhnlich ist, da der langfristige Mittelwert bei 0,4% liegt. Negative Witterungseinflüsse wurden mit 3,6% etwas öfter als problematisch angegeben als vor einem Jahr (2,2%). Auftragsmangel war im Vergleich zum Vorjahr mit 2,1% nur mehr selten ein Problem (August 2017: 6,1%). Die Baupreise konnten zuletzt häufiger angehoben werden, für die kommenden Monate rechneten die Baufirmen jedoch nur noch seltener mit guten Preisgestaltungsspielräumen.  

Im Hochbau stieg der Klimaindikator deutlich. Die Umfrageteilnehmer beurteilten nicht nur ihre momentane Geschäftssituation merklich günstiger, auch auf die kommenden Monate blickten sie mit spürbar gestiegenem Optimismus. Innerhalb der drei Teilsparten öffentlicher und gewerblicher Hochbau sowie im Wohnungsbau zeigte sich ein homogenes Bild: In allen drei Teilbereichen verbesserte sich das Klima deutlich, weil sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftsperspektiven merklich positiver eingestuft wurden. Lediglich im Wohnungsbau wurde die derzeitige Lage nur leicht günstiger beurteilt. Mit einem Saldo von 67,7 Punkten erreichte dieser Indikator einen neuen Rekordwert. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm im Mittel aller Hochbausparten leicht zu, wenngleich die Auftragsreserve bei 4,5 Monate verweilte. Die Geräteauslastung hingegen sank auf 78% (Juli 2018: 82%). 

Im Tiefbau konnte der Geschäftsklimaindikator den sehr guten Vormonatswert nicht ganz halten. Zwar blickten die Tiefbaufirmen überaus optimistisch auf die kommenden sechs Monate, hinsichtlich der gegenwärtigen Geschäftslage nahmen die positiven Stimmen jedoch ab. Die Auftragsreserve sank auf 3,6 Monate und entsprach damit dem Vorjahreswert. Auch wenn die Geräteauslastung dabei auf 78% angehoben werden konnte (Juli 2018: 76%), nahm die Zufriedenheit mit den Orderbüchern etwas ab. 

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