Verarbeitendes Gewerbe: Klimaindikator steigt

Der Klimaindikator im Verarbeitenden Gewerbe stieg leicht, blieb jedoch unterhalb des Vorjahreswertes. Die Urteile zur momentanen Geschäftslage konnten von der gestiegenen Nachfrage nicht profitieren, sie verharrten auf dem guten Niveau vom Vormonat. Vor dem Hintergrund erneut gestiegener Exporterwartungen nahm die Zuversicht mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten zu. Die Beurteilung der Auftragsbestände hingegen fiel weniger günstig aus. Passend dazu stiegen die Lagerüberhänge, auch wenn die Produktion zuletzt seltener ausgeweitet wurde. Für die nächsten drei Monate ist weiterhin mit Produktionsausweitungen zu rechnen, wobei der Saldo erneut leicht sank. Neueinstellungen waren etwas öfter geplant.

Im Vorleistungsgüterbereich stieg der Klimaindikator, da die befragten Unternehmen nicht nur ihre aktuelle Lage, sondern auch ihre Geschäftsperspektiven günstiger bewerteten. Mit den Auftragsbeständen zeigten sich die Befragten weiterhin zufrieden, auch wenn der Saldo gegenüber dem Vormonat leicht sank. Obwohl die Produktion im Vormonat per saldo gedrosselt wurde, stiegen die Lagerüberhänge. In den kommenden Monaten dürfte die Produktion jedoch wieder häufiger angehoben werden. Von den ausländischen Märkten wurden weiterhin neue Impulse erwartet, wenngleich etwas seltener als zuletzt.

Im Bereich der Investitionsgüter sank der Klimaindikator. Ursächlich für den Rückgang war die Skepsis hinsichtlich der Geschäftsperspektiven. Die Exporterwartungen sanken sogar zum sechsten Mal in Folge; neue Impulse wurden nur mehr vereinzelt erwartet. Mit der aktuellen Geschäftssituation hingegen waren die Umfrageteilnehmer zufriedener, was auch an der gestiegenen Nachfrage liegen dürfte. Die Urteile zu den Auftragsbeständen allerdings fielen merklich weniger günstig aus als noch im Vormonat. Die Lagerüberhänge stiegen, blieben aber auf einem für den Bereich niedrigen Niveau. Produktionsausweitungen waren weiterhin geplant, wenn auch seltener als noch im Juli.   

Im Konsumgüterbereich blieb die Nachfrage schwungvoll und die Zufriedenheit mit den Orderbüchern nahm weiter zu. Dennoch bewerteten die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage merklich zurückhaltender als noch im Vormonat. Da aber gleichzeitig die Geschäftsperspektiven so optimistisch wie seit 12 Jahren nicht mehr eingestuft wurden, stieg der übergeordnete Klimaindikator deutlich. Auch von den ausländischen Märkten wurden wieder spürbar häufiger neue Impulse erwartet. Bei einer im Vormonat geringfügig niedrigeren Produktion, sanken  die Lagerbestände leicht. Für die kommenden Monate wurde jedoch abermals häufiger mit Produktionsausweitungen gerechnet, so dass – den Planungen der Unternehmen zufolge –dafür auch vermehrt Personal eingestellt werden dürfte.

Branchenentwicklung: Während die aktuelle Geschäftslage in der chemischen Industrie verglichen mit dem Vormonat erneut öfter positiv bewertet wurde, stuften die Unternehmen ihre Geschäftsaussichten für das nächste halbe Jahr nun etwas pessimistischer ein. Auch die sehr günstigen Exporterwartungen konnten diese Entwicklung nicht umkehren. Insgesamt ergab sich dadurch eine leichte Verschlechterung des übergeordneten Geschäftsklimaindikators, der damit den Vorjahreswert verfehlte. Die Befragungsteilnehmer verzeichneten eine schwächere Nachfrage und einen Rückgang der Auftragsbestände. Die Produktion wurde per saldo gedrosselt, was sich auch an den Fertigwarenbeständen zeigte. Diese blieben aber weiterhin auf einem für die Branche sehr hohen Niveau. Dazu passend dürfte die Produktion in den kommenden Monaten weiter gesenkt werden.

Im Bereich Gummi- und Kunststoffwaren wurden die Geschäftsperspektiven im August weniger zurückhaltend bewertet; der Saldo drehte zwar in den positiven Bereich, blieb aber weiterhin unterhalb des langfristigen Mittelwerts. Die aktuelle Geschäftslage verschlechterte sich auf sehr gutem Niveau hingegen erneut. Damit büßte der Gesamtindikator Geschäftsklima einen Teil der Vormonatsgewinne wieder ein. Die befragten Unternehmen meldeten einen deutlichen Rückgang der Nachfrage sowie der Auftragsbestände, was sich auch in der Beurteilung der Orderbücher niederschlug. Dazu passend wurde merklich seltener von einer Ausweitung der Produktion berichtet, die Lagerbestände sanken. Die Exportaussichten fielen etwas besser aus als im Juli, müssen aber insgesamt weiterhin als zurückhaltend bewertet werden. Die Produktionspläne für die kommenden Monate wurden dennoch sichtlich nach oben korrigiert.

Das Geschäftsklima im Papier- und Pappegewerbe stieg deutlich. Ursächlich hierfür waren nicht nur die spürbar positiveren Geschäftslageurteile, auch für die kommenden Monate sahen die Unternehmen vielerorts Wachstumschancen, wenngleich die Exporterwartungen verhaltener waren. Die Lagerüberhänge stiegen, obwohl die Produktion im Vormonat per saldo gesenkt worden war. Dies dürfte auf die schleppende Nachfrage zurückzuführen sein. Nichtsdestotrotz waren für die kommenden Monate wieder häufiger Produktionsausweitungen geplant. Neueinstellungen dürfte es vorerst jedoch nur vereinzelt geben.

Im Druckgewerbe sank der Klimaindikator leicht, blieb aber über dem Vorjahreswert. Ursächlich für den Rückgang war die, vor dem Hintergrund einer gesunkenen Nachfrage, spürbar eingetrübte Geschäftslage. Dies mag unter anderem an der ungünstigen Auftragslage gelegen haben. Für die kommenden Monate wurde aber wieder merklich häufiger mit Geschäftszuwächsen gerechnet – auch auf den ausländischen Märkten. Die Produktion wurde zuletzt gesenkt, so dass die Lagerbestände sanken. In den kommenden drei Monaten ist mit weiteren Produktionssenkungen zu rechnen. Dennoch dürfte es wieder mehr Neueinstellungen in der kommenden Zeit geben.

Das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen blieb unverändert günstig, lag jedoch unterhalb des Vorjahreswertes. Auch wenn die Nachfrage wieder etwas anzog, konnte die momentane Geschäftslage den herausragend guten Wert vom Vormonat nicht ganz halten. Der Rückgang wurde jedoch durch die nachlassende Skepsis bei den Geschäftsaussichten kompensiert. Von den ausländischen Märkten wurden hingegen seltener neue Impulse erwartet. Die Auftragsbestände sanken, was sich auch an deren Beurteilung zeigte. Passend dazu stiegen die Lagerüberhänge, obwohl die Produktion im Vormonat nur vereinzelt ausgeweitet wurde. Für die kommenden Monate planten die Unternehmen per saldo zwar weiterhin Produktionsanhebungen, der Saldo sank jedoch sichtlich.

Die Geschäftslage im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen erreichte im August einen neuen Höchststand. Dennoch sank der Klimaindikator, weil die Unternehmen merklich seltener Wachstumschancen für die kommenden Monate ausmachen konnten. Daran änderten auch die zum dritten Mal in Folge gestiegenen Exporterwartungen nichts. Die Zufriedenheit mit der Fülle der Orderbücher nahm zu, unter anderem weil die Nachfrage wieder anzog. Bei größtenteils geräumten Lagerbeständen wurden die Produktionspläne abermals angehoben. Dementsprechend sind weiterhin vielerorts Neueinstellungen geplant, auch wenn der Saldo im Vergleich zum Vormonat leicht nachgab.

Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen setzte sich die seit April anhaltende Aufwärtsbewegung des Geschäftsklimas fort. Die befragten Unternehmen waren mit ihrer derzeitigen Geschäftslage überaus zufrieden und sahen für die kommenden Monate weitere Wachstumsspielräume. Auch die Exporterwartungen verbesserten sich erneut. Die Nachfrage nahm weiter Fahrt auf und die Umfrageteilnehmer zeigten sich per saldo überaus zufrieden mit der ihrer Auftragslage. Die Lager waren dabei per saldo geräumt, so dass für die nächste Zeit wieder vermehrt mit Produktionsausweitungen zu rechnen ist. Analog dazu dürfte die Mitarbeiterzahl steigen.

Die Maschinenbauer bewerteten ihre aktuelle Lage vielerorts als gut, so dass der Saldo merklich höher als vor Jahresfrist ausfiel. Obwohl die Exporterwartungen zum vierten Mal in Folge gestiegen waren, blickten die Unternehmen nicht mehr so zuversichtlich auf die kommenden sechs Monate wie zuletzt, so dass das Klima insgesamt unverändert günstig blieb. Die zuletzt rückläufige Nachfrage zog zwar wieder an, die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen blieb aber hinter den in der ersten Jahreshälfte realisierten Salden zurück. Nachdem die Produktion im Vormonat wieder angehoben wurde, stiegen auch die Lagerbestände. Per saldo waren diese allerdings weiterhin als gering einzustufen. Für die kommenden Monate ist jedoch weiterhin mit Produktionsausweitungen zu rechnen, wenngleich etwas weniger häufig als zuletzt. Die Personalpläne wurden nach oben revidiert.

Im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sank der Klimaindikator und war spürbar niedriger als vor Jahresfrist. Zwar bewertete weiterhin die deutliche Mehrheit der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut, der Saldo ging aber seit Februar dieses Jahres stetig zurück. Wachstumschancen für die kommenden Monate waren praktisch nicht mehr auszumachen, auch von den ausländischen Märkten wurden keine neuen Impulse erwartet. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen sackte ab und die Lagerüberhänge wuchsen. Dazu passend dürfte die Produktion per saldo in der nächsten Zeit gedrosselt werden. Auch die Mitarbeiterzahl dürfte sich eher rückläufig entwickeln. 

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