Verarbeitendes Gewerbe: Geschäftsklima erklimmt neuen Rekordwert

Die befragten Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe waren erneut zufriedener mit ihrer derzeitigen Geschäftssituation, in Folge erreichte der Indikator den höchsten Stand seit Januar 1991. Nachdem für die kommenden Monate, auch auf den ausländischen Märkten, wieder häufiger Wachstumspotenziale ausgemacht wurden, erklomm das Geschäftsklima ebenfalls einen neuen Rekordwert. Mit den Auftragsbeständen waren die Umfrageteilnehmer dabei unverändert zufrieden. Obwohl der Bestand an Fertigwaren sank, dürfte die Produktion etwas seltener angehoben werden als zuletzt.

Im Vorleistungsgüterbereich zeigte sich ein ähnliches Bild. Bei einer weiter anziehenden Nachfrage, erreichten die Urteile zu den Auftragsbeständen einen neuen Rekordwert. Analog dazu verbesserten sich auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage und stiegen auf einen neuen gesamtdeutschen Höchststand. Die Exportaussichten sanken zuletzt, konnten sich aktuell jedoch wieder erholen. Dies zeigte sich auch an den weiterhin sehr günstigen Geschäftsperspektiven. Bei beinahe vollständig geräumten Lagerbeständen deuteten die Produktionspläne weiterhin auf Ausweitungen hin, wenn auch etwas seltener als im Vormonat.

Der Lageindikator im Bereich der Investitionsgüter hatte sich schon das ganze Jahr über auf einem sehr hohen Niveau bewegt und erreichte im November einen neuen Spitzenwert. Da sich die Geschäftsaussichten zum vierten Mal in Folge verbesserten, stieg auch der Klimaindikator auf den höchsten Wert seit der deutschen Wiedervereinigung. Die Exportaussichten fielen zwar erneut weniger günstig aus, der langfristige Mittelwert wurde aber weiterhin deutlich übertroffen. Sowohl hinsichtlich der Auftragseingänge als auch der Auftragsbestandsbeurteilungen nahmen die positiven Stimmen ab, die Salden waren aber weiterhin merklich höher als vor Jahresfrist. Die Produktionspläne blieben weiterhin auf Expansion ausgerichtet, wenn auch etwas seltener als in den beiden Vormonaten.

Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen im Bereich der Konsumgüter verbesserte sich ebenfalls und kletterte auf einen neuen Rekordwert. Dazu passend nahmen auch die positiven Stimmen bezüglich der aktuellen Lage spürbar zu. Mit Blick auf die kommenden Monate waren wieder sichtlich mehr Umfrageteilnehmer zuversichtlich, auch dank deutlich gestiegener Exportaussichten. Insgesamt konnte das Geschäftsklima den Rückgang vom Vormonat kompensieren. Bei größtenteils geräumten Fertigwarenlagern wurden die Produktionspläne weiter angehoben. Dementsprechend dürfte auch die Mitarbeiterzahl angehoben werden.

Branchenentwicklung: Obwohl in der Chemiebranche per saldo erneut häufiger mit einem Ansteigen der Ausfuhrtätigkeit gerechnet wurde, nahm der Optimismus bezüglich der weiteren Geschäftsentwicklung ab. Die Nachfrage gewann mehr Dynamik, was sich in der Zunahme der positiven Stimmen hinsichtlich der aktuellen Situation niederschlug. Insgesamt verbesserte sich das Klima leicht. Die Urteile zu den Auftragsbeständen waren überaus gut, so dass – bei gesunkenen Lagerüberhängen – die Bestellpläne abermals ausgeweitet wurden.

Die Nachfrage in der Gummi- und Kunststoffwarenbranche nahm wieder sichtlich zu, was sich auch in den Urteilen zum Auftragsbestand spiegelte. Dementsprechend fiel auch die Beurteilung der momentanen Situation wieder günstiger aus. Die Geschäftsaussichten hingegen waren merklich weniger optimistisch. Dies mag auch an den sichtlich niedrigeren Exporterwartungen liegen. Insgesamt konnte das Geschäftsklima den vorläufigen Jahreshöchststand vom Oktober nicht ganz halten. Obwohl die Lagerbestände über dem branchenüblichen Niveau lagen, blieben die Produktionspläne unverändert expansiv.

Der Geschäftsklimaindikator im Papier- und Pappegewerbe sank erneut. Ursächlich hierfür war, dass deutlich weniger Umfrageteilnehmer mit einer günstigen Entwicklung für die kommenden Monate rechneten. Auch auf den ausländischen Märkten wurden seltener neue Wachstumspotenziale ausgemacht. Mit der aktuellen Situation waren die Umfrageteilnehmer hingegen wieder zufriedener. Passend zu den ungünstigeren Zukunftsaussichten und den gesunkenen Lagerbeständen wurden die Produktionspläne weniger expansiv gestaltet. Die Mitarbeiterzahl dürfte in der nächsten Zeit ebenfalls reduziert werden. Die Nachfrage verlor zwar wieder an Fahrt, die Beurteilung der Auftragsbestände verbesserte sich jedoch.

Die Stimmung im Druckgewerbe verbesserte sich deutlich, auch weil mehr Umfrageteilnehmer mit ihren Auftragsbeständen zufrieden waren. Obgleich auf den ausländischen Märkten nur vereinzelt Zuwächse erwartet wurden, fiel der Blick auf die kommenden Monate merklich zuversichtlicher aus. Im Mittel verbesserte sich auch das Geschäftsklima. Bei per saldo geräumten Lagerbeständen wurden die Produktionspläne wieder angehoben.

Nach dem Rückgang vom Vormonat stieg der Klimaindikator im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen wieder, da die momentane Lage sichtlich günstiger bewertet wurde. Mit den Geschäftsaussichten waren die Umfrageteilnehmer unverändert zufrieden, im Auslandsgeschäft wurden sogar wieder etwas häufiger Wachstumschancen gesehen als zuletzt. Die Beschäftigen- ebenso wie die Produktionspläne wurden zwar etwas gesenkt, blieben aber expansiv. Mit den Auftragsbeständen waren die Befragten weiterhin sehr zufrieden, auch wenn der Indikator sank.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen gab das Klima leicht nach, weil die befragten Unternehmen ihre Geschäftsperspektiven weniger zuversichtlich bewerteten. Die Exportaussichten hingegen verbesserten sich. Auch wenn die Beurteilung der Auftragsbestände etwas weniger günstig ausfiel als zuletzt, schätzten die Umfrageteilnehmer ihre gegenwärtige Lage erneut positiver ein. Die Lagerüberhänge sanken leicht und die Produktion dürfte in den kommenden Monaten weiter ausgeweitet werden, wenn auch etwas seltener als zuletzt.

Die Unternehmen im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen zeigten sich überaus zufrieden mit ihrer derzeitigen Geschäftslage. Dies mag auch an den sehr guten Urteilen zu den Auftragsbeständen liegen. Für die kommenden Monate konnten, auch dank der sehr guten Exporterwartungen, wieder mehr Wachstumspotenziale ausgemacht werden. Die Lagerbestände stiegen, blieben per saldo aber unter dem branchenüblichen Niveau. Dazu passend dürfte die Produktion weiter angehoben werden.

Die Maschinenbauer waren im November so zufrieden mit ihrer aktuelle Lage wie seit Anfang 2008 nicht mehr. Die Nachfrage verlor zwar an Schwung, die Auftragsbestände stiegen jedoch deutlich. Für die kommenden Monate wurde mit zusätzlichen Wachstumsspielräumen gerechnet und auch die Ausfuhrtätigkeit dürfte in der nächsten Zeit steigen. Das Geschäftsklima erreichte in Folge seinen vorläufigen Jahreshöchststand. Da die Lagerbestände sanken und die Zukunftsprognosen sehr günstig ausfielen, wurden die Produktionspläne weiter ausgeweitet. Der Personalstamm dürfte in den nächsten Monaten ebenfalls ausgeweitet werden.

Das Klima im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteilen gab auf hohem Niveau erneut leicht nach, insbesondere weil die Geschäftsaussichten weniger günstig ausfielen als noch zuletzt. Die Urteile zur aktuellen Situation waren beinahe genauso positiv wie im Vormonat, mit den Auftragsbeständen waren die Unternehmen unverändert zufrieden. Auch wenn die Lagerbestände per saldo weiterhin geräumt waren, soll die Produktion in den nächsten Monaten gedrosselt werden. Es wurde zwar weiterhin mit einem Anstieg der Ausfuhrtätigkeit gerechnet, jedoch merklich seltener als zuletzt.

Zurück Drucken