Verarbeitendes Gewerbe: Zunehmender Pessimismus

Die momentane Geschäftslage im Verarbeitenden Gewerbe wurde geringfügig weniger günstig eingeschätzt als im Vormonat, allerdings befand sich der entsprechende Wert nach wie vor weit über seinem Durchschnitt. Bei einer zuletzt negativen Entwicklung der Nachfrage blickten die befragten Firmen zunehmend skeptisch auf den weiteren Geschäftsverlauf. Die Zufriedenheit mit dem Orderbestand nahm ab und von den ausländischen Märkten wurden nur vereinzelt positive Impulse erwartet. Da jedoch die Produktionstätigkeit im Vormonat wieder etwas ausgeweitet wurde, füllte sich das im Vorjahr noch geräumte Fertigwarenlager in den letzten Monaten zunehmend. Die Produktion soll in den kommenden Monaten weniger häufig verstärkt werden.

Im Bereich der Vorleistungsgüter sank der Klimaindikator im Februar weiter, lag aber weiterhin über dem langfristigen Mittelwert. Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage konnten das hohe Niveau des Vormonats bestätigen – sie verbesserten sich sogar etwas. Allerdings fielen die Einschätzungen der Geschäftsperspektiven nochmals negativer aus, so dass per saldo mit Geschäftsabschwächungen zu rechnen ist. Erstmals seit April 2013 erwarteten die Teilnehmer keine weiteren Impulse vom Exportgeschäft. Die Produktionstätigkeit wurde entsprechend per saldo nahezu konstant gehalten und soll – auch aufgrund der weiterhin vorhandenen Lagerüberhänge – in den kommenden Monaten nicht nennenswert angepasst werden. Eine zunehmende Anzahl der befragten Unternehmen nahm von seinen expansiven Personalplanungen Abstand, so dass nur noch vereinzelt eine Ausweitung vorgesehen war.

Die Unternehmen aus dem Investitionsgüterbereich blickten mit etwas weniger Pessimismus auf die zu erwartende Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten. Dennoch blieb Skepsis unter den Befragten weit verbreitet. Zum dritten Mal in Folge wurde die aktuelle Geschäftslage weniger günstig eingestuft – der Saldenwert liegt deutlich unter dem Rekordwert vom Vorjahresmonat, allerdings auch nach wie vor weit über seinem Mittelwert. Die Nachfragesituation verschlechterte sich im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Monaten nur noch marginal, der Auftragsbestand wuchs den Angaben zufolge sogar wieder an. Die Produktionstätigkeit musste dementsprechend wieder angekurbelt werden und soll nun – entgegen den Plänen vom Januar – in den kommenden drei Monaten nicht zurückgefahren werden. Dem Exportgeschäft trauen die Befragungsteilnehmer allenfalls eine neutrale bis leicht rückläufige Entwicklung zu.

Der Klimaindikator im Konsumgüterbereich gab im Rahmen der jüngsten Umfrage weiter nach. Zwar zeigten sich die Befragungsteilnehmer zufriedener mit ihrer aktuellen Situation, blickten allerdings auch mit weniger Zuversicht auf die Entwicklungen in den kommenden Monaten. Die Nachfragesituation verschlechterte sich den Angaben zufolge und die Auftragsreserve konnte sich – im Gegensatz zu den vorangegangenen Monaten – kaum vergrößern. Dennoch wurde der Orderbestand nach wie vor per saldo als eher groß eingestuft. Die Fertigwarenlager waren weniger stark befüllt, was auch an der gedrosselten Produktionstätigkeit liegen mag. In den kommenden Monaten soll die Fertigungsmenge ungefähr auf dem Februar-Niveau verharren. Größere Impulse wurden vom Auslandsgeschäft erwartet. Die Beschäftigtenplanungen wurden entsprechend nach oben angepasst.

Branchenentwicklung: Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie verbesserte sich erneut. Zwar gaben die Geschäftslageurteile erneut sehr deutlich nach – der entsprechende Saldenstand unterschritt seinen langjährigen Mittelwert – jedoch gewannen die optimistischen Stimmen bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven nochmals an Gewicht. Diese positive Entwicklung mag insbesondere durch die gestiegenen Exporterwartungen zu begründen sein. Die Nachfrage im Vormonat stieg zum ersten Mal seit November wieder per saldo an. Dies übertrug sich allerdings noch nicht auf die – weiterhin negative – Entwicklung der Auftragsbestände, so dass die Unzufriedenheit mit eben jenen auch im Februar Bestand hatte. Bei zunehmend gefüllten Lagern wurde die Produktion verlangsamt, soll allerdings in den kommenden Monaten vielerorts wieder angehoben werden.

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren überwogen die pessimistischen Einschätzungen zum zukünftigen Geschäftsverlauf im Februar markant. Gleichzeitig war jedoch ein Großteil der befragten Firmen mit ihrer aktuellen Situation zufrieden. Da der Rückgang der Erwartungskomponente überwog, gab der übergeordnete Geschäftsklimaindikator erneut nach. Die Nachfragesituation im Vormonat zeigte eine ungünstige Entwicklung und auch der Auftragsbestand fiel geringer aus. Die deutlich überdurchschnittliche Zufriedenheit mit den Orderbüchern war weniger ausgeprägt als im Januar. Da auch ein Einbruch im Exportgeschäft erwartet wird, soll die Produktionstätigkeit etwas zurückgefahren werden. Auch die bereits vollen Fertigwarenlager tragen zu diesen Planungen bei. Darüber hinaus ist beabsichtigt, den Personalbestand zu verkleinern.

Im Druckgewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima stark. Die Zufriedenheit mit der derzeitigen Geschäftslage war weniger verbreitet als im Vormonat. Die Nachfrage ließ zuletzt spürbar nach, so dass die Auftragsbestände nicht mehr ganz so deutlich anwuchsen. Es wurde vielerorts erwartet, dass die Ausfuhrtätigkeit herbe Rückschläge erleiden wird. Entsprechend negativ fielen die allgemeinen Geschäftserwartungen aus. Obwohl die Fertigwarenbestände per saldo als zu niedrig eingeschätzt wurden, fuhren die Firmen ihre Produktionstätigkeit zurück. Dies planen sie auch in den kommenden Monaten fortzusetzen. Darüber hinaus soll der Personalbestand mancherorts verkleinert werden.

Das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen verschlechterte sich nun bereits den vierten Monat in Folge. Während es im Oktober noch als hervorragend bezeichnet werden konnte, lag der Kennwert nun knapp über dem Nullpunkt. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren beide Teilindikatoren. Während sich die aktuelle Situation in den letzten Monaten stetig weniger positiv darstellte, herrschte eine zunehmend pessimistische Einschätzung der zukünftigen Entwicklungen vor. Die Nachfragesituation wurde erneut ungünstiger bewertet als im Vormonat und die Beurteilung der Auftragsbestände fiel per saldo indifferent aus, nachdem im Vorjahr die positiven Stimmen noch deutlich überwogen hatten. Die Lagerbestände an Fertigwaren wurden aufgrund der zuletzt zurückgefahrenen Produktion etwas abgebaut. Dennoch planten die Firmen, ihre Produktionstätigkeit in den kommenden Monaten anzuheben, wenn auch nicht mehr so deutlich wie zuletzt. Die Personalplanungen wurden zunehmend vorsichtig ausgelegt.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen verbesserte sich das Geschäftsklima im Februar sprunghaft. Die Mehrheit der befragten Betriebe zeigte sich zufrieden mit ihrer aktuellen Situation. Gleichzeitig hielten sich die negativen und positiven Einschätzungen zur zukünftigen Entwicklung in etwa die Waage. Im Vormonat hatten die pessimistischen Stimmen noch sehr deutlich überwogen. Die Stimmungsaufhellung ist wohl unter anderem auch auf die gestiegene Nachfrage zurückzuführen. Die Auftragsbestände gaben deutlich weniger nach als noch im Vormonat, und obwohl die Produktionstätigkeit weniger stark zurückgefahren wurde als zuletzt, verringerten sich die Lagerbestände. Vom Auslandsgeschäft erwarteten die Unternehmen verstärkte Impulse, die eine deutliche Ausweitung der Produktionstätigkeit erfordern dürften. Auch wurden die expansiven Personalplanungen wieder nach oben korrigiert.

Für die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen verschlechterten sich die Geschäftsaussichten zum fünften Mal in Folge und lagen im Februar auf einem weit unterdurchschnittlichen Niveau. Zwar wurde die aktuelle Geschäftslage günstiger beurteilt und erreichte einen überaus hohen Wert, jedoch reichte dies nicht aus, um eine Eintrübung des Geschäftsklimas abzuwenden – dieser Indikator lag aber weiterhin über seinem langfristigen Mittelwert. Die Nachfragesituation verschlechterte sich auch im Februar weiter und die Auftragsreserve entwickelte sich ebenfalls negativ. Entsprechend zeigte sich nur noch ein geringer Anteil der Firmen zufrieden mit dem Auftragsbestand – im Vorjahr hatte sich noch die Mehrheit positiv hierzu geäußert. Aufgrund der fehlenden Nachfrage waren die Fertigwarenlager zunehmend befüllt und die Produktion soll etwas zurückgefahren werden. Die Beschäftigtenpläne wurden weiter nach unten korrigiert.

Bereits den vierten Monat in Folge verschlechterte sich die Stimmung im Maschinenbau. Durch die zunehmende Skepsis über den weiteren Geschäftsverlauf erreichte der Erwartungsindikator den niedrigsten Wert seit Februar 2016. Die derzeitige Geschäftssituation kann zwar weiterhin als gut gelten, jedoch ging der entsprechende Indikator ebenfalls zurück. Die Auftragsbestände stellten die Firmen nach wie vor zufrieden und die wieder anziehende Nachfrage führte zu einem Anwachsen der Auftragsbestände. Aufgrund der bereits vorhandenen Lagerbestände musste die Produktionstätigkeit nicht ausgeweitet werden. Auf den ausländischen Märkten wurden lediglich konstante Geschäfte erwartet, so dass auch aufgrund dessen eine weniger expansive Produktionstätigkeit in den kommenden drei Monaten von Nöten sein dürfte. Es wurde per saldo beabsichtigt, die Preise anzuheben.

Im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sank der Klimaindikator weiter und lag nun auf dem niedrigsten Stand seit  August 2016. Zwar wurde seltener Skepsis bezüglich des weiteren Geschäftsverlaufs geäußert, jedoch nahmen die Firmen zuletzt Abstand von ihren außergewöhnlich günstigen Lageeinschätzungen des Vorjahrs. Der Lageindikator lag aber noch deutlich über seinem langfristigen Mittelwert. Dieser Rückgang kann auch mit dem Einbruch der Nachfrageseite zu begründen sein. Die Auftragsbestände waren rückläufig, jedoch zeigten sich die Befragten insgesamt zufrieden mit ihnen. Trotz fehlender Nachfrage wurde die Produktion ausgeweitet und somit das Fertigwarenlager befüllt. Auch war vorgesehen, dies in den kommenden Monaten fortzusetzen. Dennoch soll der Personalbestand verkleinert werden. Die Firmen erwarten ein zunehmend schwieriges Exportgeschäft. Die Verkaufspreise sollen vielerorts angehoben werden.

Zurück Drucken