08.05.2018|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Rückgang auf exzellentem Niveau

Im Bauhauptgewerbe war im April eine merkliche Verschlechterung des Geschäftsklimas zu beobachten. Dennoch notierte der Gesamtindikator weiterhin auf einem außergewöhnlich hohen Niveau. Diese Entwicklung war insbesondere auf den deutlichen Rückgang des Lageindikators zurückzuführen, welcher den vorangegangenen Rekordwert klar verfehlte. Auch verloren die Geschäftserwartungen der Teilnehmer an Zuversicht.

Eine Behinderung in ihrer Bauaktivität meldeten im Rahmen der aktuellen Befragung 50% der Teilnehmer. Im Vormonat betrug der Anteil noch 56%. Als wichtigstes Hemmnis wurden dabei widrige Witterungsverhältnisse genannt, welche aktuell 36% der Betriebe zu schaffen machten (zuletzt 47%). Der Arbeitskräftemangel gewann wieder mehr Bedeutung: 16% der Teilnehmer hatten Probleme, offene Stellen zeitnah zu besetzen. Im Vormonat waren es noch 12% und vor Jahresfrist 8% gewesen. Einen Mangel an Aufträgen monierten 6% der Betriebe (7% zuletzt). Mit einem Mittelwert von 23% ist der Auftragsmangel im langfristigen Vergleich mit Abstand der häufigste Hinderungsgrund. Aktuell berichteten jedoch lediglich 6% der Befragten von mangelnden Aufträgen. Den übrigen Hemmnissen kam im Rahmen der aktuellen Umfrage nur eine geringe Bedeutung zu.

Mit ihren Auftragsbüchern zeigten sich die Unternehmer per saldo weiterhin außergewöhnlich zufrieden. Im Mittel lagen sie nun bei 4,3 Monaten, was einer Zunahme um 0,2 Monate entspricht. Der Auslastungsgrad des Maschinenparks stieg um 0,4 Prozentpunkte und betrug damit 79,8%. Damit lag die Geräteauslastung 12 Prozentpunkte über ihrem langfristigen Mittelwert. Die expansiven Personalpläne wurden wieder leicht nach oben korrigiert. Laut den aktuellen Umfrageergebnissen gelang es den Teilnehmern zuletzt sichtlich öfter, ihre Baupreise zu erhöhen. Für die nahe Zukunft sahen sie allerdings weniger Raum für Preisanpassungen.

Auch im Hochbau wurde die aktuelle Geschäftslage deutlich seltener positiv bewertet. Sie kann allerdings dennoch weiterhin als sehr günstig bezeichnet werden. Für die kommenden sechs Monate erwarteten die Betriebe öfter eine positive Entwicklung, was den Rückgang der Lagekomponente jedoch nicht aufwiegen konnte. Insgesamt ergab sich somit eine moderate Verschlechterung des Geschäftsklimas.

In den drei Teilsparten öffentlicher und gewerblicher Hochbau sowie Wohnungsbau zeigte sich im April ein uneinheitliches Bild: Im gewerblichen Hochbau und im Wohnungsbau kühlte sich das Geschäftsklima merklich ab. Ursächlich hierfür war in erster Linie eine erhebliche Verschlechterung der Geschäftslage auf außergewöhnlich hohem Niveau. Während im gewerblichen Hochbau auch die Geschäftserwartungen der Teilnehmer schwächer ausfielen, waren die Geschäftsperspektiven im Wohnungsbau von mehr Zuversicht geprägt. Im öffentlichen Hochbau wurde lediglich eine marginale Verschlechterung der aktuellen Lage gemeldet, was jedoch durch die optimistischeren Geschäftserwartungen klar überkompensiert wurde. Somit ergab sich in Summe eine moderate Verbesserung des Geschäftsklimas.

Im Durchschnitt stieg der Auftragsbestand im Bereich Hochbau um 0,2 Monate und lag damit bei 4,4 Monaten. Die Zufriedenheit mit den Auftragspolstern nahm dabei auf hohem Niveau leicht zu. Mit einer Steigerung von 0,8 Monaten, verbesserte sich die Auftragslage im öffentlichen Hochbau besonders deutlich. Im gewerblichen Hochbau lag das Plus bei 0,2 Monaten (auf 4,5 Monate) und im Wohnungsbau verharrten die Auftragsbestände bei 4,2 Monaten.

Im Tiefbau wurde die aktuelle Geschäftslage auf sehr hohem Niveau spürbar seltener positiv eingeschätzt. Da auch die Geschäftsaussichten etwas weniger optimistisch geprägt waren, ergab sich insgesamt eine moderate Verschlechterung des Geschäftsklimas. Die Auftragspolster betrugen im Mittel unverändert 3,9 Monate, was die Teilnehmer jedoch etwas seltener zufrieden stellte.

Zurück Drucken