08.05.2019|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Erneuter Rückgang des Klimaindikators

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe gab im April zum vierten Mal in Folge nach, blieb aber etwas über dem Niveau des Vorjahres. Grund für den Rückgang waren die Einschätzungen der Geschäftsperspektiven, bei denen nun die pessimistischen Stimmen die Oberhand gewannen. Der Saldenwert lag allerdings – obwohl im negativen Bereich – noch merklich über seinem langfristigen Mittel. Die Lageurteile der Firmen fielen am aktuellen Rand wieder günstiger aus.

Die Auftragsreserve sank auf 4,1 Monate, dies schlug sich auch in der nicht mehr ganz so positiven Bewertung des Orderbestands nieder. Die Geräteauslastung ging auf 82,7% zurück, war aber noch höher als vor Jahresfrist (80,3%). Von geplanten Neueinstellungen berichteten im Rahmen der jüngsten Befragung kaum noch Teilnehmer. Behinderungen ihrer Bautätigkeit meldeten im Berichtsmonat 41,3% der Baufirmen (39,2% zuletzt). Der meist genannte Störfaktor war nun der Arbeitskräftemangel, aktuell hatten 9,3% der Firmen Probleme, geeignete Mitarbeiter zu finden (12,2% zuletzt). Eine unzureichende Auftragslage bemängelten 6,3% der Befragten (4,2% zuletzt). Bedingt durch das hochdruckdominierte April-Wetter spielten Witterungseinflüsse bei den Hinderungsgründen nur eine geringe Rolle. Sie wurden mit 3,6% beziffert, und damit deutlich seltener als noch im März mit 21,4%. Auftragsstornierungen wurden mit 2,8% der Nennungen häufiger als Hinderungsgrund aufgeführt als in den letzten Jahren, höher war dieser Wert zuletzt im Juli 2015 (2,9%). Die Baupreise konnten im Rahmen der aktuellen Befragung seltener angehoben werden als zuletzt, auch für die kommenden drei Monate rechneten weniger Baufirmen mit einer Steigerung.

Im Hochbau kühlte sich das Geschäftsklima im April ebenfalls den vierten Monat in Folge ab, blieb aber verglichen mit dem historischen Mittelwert auf einem ausgezeichneten Niveau. Ursächlich für den Rückgang waren die im Vergleich zu den Vormonaten eingetrübten Geschäftsaussichten. Die aktuelle Situation wurde dagegen erneut von mehr Firmen günstig beurteilt. Im öffentlichen Hochbau wurde die derzeitige Geschäftslage – auf einem weiterhin sehr guten Level – dagegen seltener günstig bewertet. Die Geschäftserwartungen erholten sich etwas, optimistische und pessimistische Stimmen hielten sich größtenteils die Waage, so dass der übergeordnete Klimaindikator erneut anstieg und knapp unter dem Wert des Vorjahresmonats notierte. Ein durchweg positives Bild zeigte sich im gewerblichen Hochbau: sowohl die Angaben zur aktuellen Geschäftssituation als auch zu den Perspektiven für die nächsten sechs Monate fielen hier günstiger aus. Im Teilbereich Wohnungsbau hoben die zurückhaltenderen Geschäftserwartungen die positivere Beurteilung der aktuellen Lage auf. Das Geschäftsklima verschlechterte sich damit und der Indikatorwert lag nur minimal unter seinem Stand vor Jahresfrist. Die Auftragsreserve sank im Mittel aller Hochbausparten auf 4,4 Monate (4,9 Monate zuletzt), die Geräteauslastung ging um 1,8% zurück auf 78,9%.

Im Tiefbau kam es zu einer Abwärtsbewegung beider Teilindikatoren, womit sich das Geschäftsklima insgesamt verschlechterte. Die Kenngrößen zur Geschäftslage und den Aussichten für die nächsten sechs Monate lagen aber beide noch ein gutes Stück über ihrem jeweiligen langfristigen Mittelwert. Die Geräteauslastung ging leicht zurück auf 76,2%, übertraf damit aber noch den Vorjahreswert (74%). Die Auftragsreserve stieg marginal an auf 3,4 Monate.

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