Verarbeitendes Gewerbe: Eingetrübtes Geschäftsklima

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe setzte seine Abwärtstendenz fort und der Indikator fiel auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2013. Die Nachfrage gab weiterhin nach und die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen nahm ab. Passend dazu wurde die aktuelle Geschäftslage erneut weniger günstig eingestuft. Die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate verbesserten sich zwar minimal, die Umfrageteilnehmer rechneten per saldo aber weiterhin mit Rückgängen. Auch auf den ausländischen Märkten wurde weiterhin eine ungünstige Entwicklung erwartet. Dazu passend wurden die Produktionspläne abermals nach unten revidiert. Die Kapazitätsauslastung war mit 86,6% spürbar geringer als vor Jahresfrist, bei ebenfalls gesunkenen Auftragsreserven.

Im Vorleistungsgüterbereich trübte sich das Geschäftsklima ebenfalls ein. Die befragten Unternehmen beurteilten nicht nur ihre aktuelle Geschäftslage spürbar weniger positiv, auch bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven nahmen die negativen Stimmen weiter zu. Die Exporterwartungen gaben ebenfalls nach. Nachfrage und Auftragsbestände sanken erneut vielerorts. Dementsprechend nahm die Zufriedenheit mit der Auftragslage ab. Obschon die Produktionsmenge erneut gekürzt wurde, nahmen die Lagerbestände an Fertigwaren zu. Die Kapazitätsauslastung verfehlte mit 84,0% das Vorjahresergebnis merklich, auch der Arbeitsvorrat sank um knapp einen Monat auf 2,7 Monate. In der nächsten Zeit dürfte es den Produktionsplänen zufolge zu weiteren Drosselungen kommen. Dementsprechend ist auch mit einer Reduktion der Mitarbeiterzahl zu rechnen.

Das Geschäftsklima im Investitionsgüterbereich verbesserte sich wieder, der Indikator blieb aber knapp unterhalb seines langfristigen Mittelwerts. Der Lageindikator sank zwar, dagegen nahmen die negativen Stimmen mit Blick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten wieder ab. Analog dazu wurden auch die Exporterwartungen weniger pessimistisch eingestuft. Die Nachfragesituation verbesserte sich leicht, per saldo berichteten die Umfrageteilnehmer aber immer noch von nachlassenden Auftragseingängen. Die Produktion wurde im März gesenkt und die Kapazitätsauslastung lag mit 87,5% drei Prozentpunkte unter dem Vorjahresergebnis. Im gleichen Zeitraum sank die Auftragsreserve von 4,1 Monaten auf 3,2 Monate. Für die nächste Zeit ist mit fortlaufenden Produktionskürzungen zu rechnen. Dementsprechend wurden die Personalpläne nach unten korrigiert.

Im Konsumgüterbereich zog die Nachfrage im April wieder an und die Umfrageteilnehmer beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage etwas günstiger. Obschon die Exportaussichten abermals verhaltener bewertet wurden, blickten die Unternehmen weniger pessimistisch auf ihre Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima, blieb aber deutlich unter dem Vorjahreswert. Die Beurteilung des Auftragsbestands fiel wieder günstiger aus und die Produktion wurde zuletzt angehoben. Obwohl die Lagerüberhänge auf ein für diesen Bereich hohes Niveau stiegen, wurden auch die Produktionspläne wieder expansiver gestaltet. Mit 89,3% übertraf die Kapazitätsauslastung dabei das Vorjahresergebnis, parallel dazu wuchs auch die Auftragsreserve leicht an.

Branchenentwicklung: Zwar waren die befragten Unternehmen aus der chemischen Industrie erneut zufriedener mit ihrer gegenwärtigen Lage, bei der Beurteilung der Geschäftsperspektiven für die kommenden Monate nahm der Pessimismus jedoch deutlich zu. Insgesamt fiel der Klimaindikator auf den niedrigsten Wert seit Ende 2012. Obwohl die Nachfrage wieder anzog, fielen die Urteile zum Auftragsbestand weniger günstig aus. Die Lagerüberhänge stiegen in Folge einer Produktionsausweitung auf ein überaus hohes Niveau und die Fertigungspläne für die kommenden Monate wurden abermals spürbar nach unten revidiert. Die Exporterwartungen sanken ebenfalls, der Saldo blieb aber knapp über dem langfristigen Mittelwert. Die Kapazitätsauslastung sank im Vergleich zum Vorquartal um über drei Prozentpunkte auf 81,4%, bei einer gleichzeitig etwas geringeren Auftragsreserve.

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren stieg die zuletzt vielerorts rückläufige Nachfrage im Rahmen der jüngsten Befragung wieder. Auf die Auftragsbestände schlug sich dies nur zum Teil nieder, per saldo berichteten die Umfrageteilnehmer weiterhin von Rückgängen, jedoch merklich seltener als noch im Vormonat. Dazu passend fielen auch die Urteile zur aktuellen Geschäftslage wieder günstiger aus. Die Produktion wurde zuletzt gedrosselt und die Lagerüberhänge sanken leicht, waren aber immer noch auf einem für die Branche überaus hohen Niveau. Die Kapazitätsauslastung sank auf 80,1% und war damit um sechs Prozentpunkte geringer als vor einem Jahr. Die Geschäfts- und die Exporterwartungen verbesserten sich zwar, waren aber weiterhin von Skepsis geprägt. Insgesamt stieg der Klimaindikator, blieb jedoch unterhalb des langfristigen Mittelwerts. Die Produktionspläne wurden zwar nach oben korrigiert, per saldo sind aber weiterhin mancherorts Produktionskürzungen zu erwarten.

Im Druckgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima erneut. Zwar gab der Lageindikator leicht nach, mit Blick auf die kommenden Monate nahm der Pessimismus jedoch deutlich ab, obschon auf den ausländischen Märkten mehrheitlich mit Geschäftsrückgängen gerechnet wurde. Die Nachfrage zog weiter an und die Zufriedenheit mit der Auftragslage stieg. Die zuletzt gedrosselte Produktion wurde vielerorts wieder ausgeweitet und auch für die kommenden Monate sind vereinzelt weitere Anhebungen zu erwarten. Neueinstellungen waren dennoch seltener geplant. Mit 89,7% lag die Kapazitätsauslastung über dem Wert vor Jahresfrist, bei einem gleichzeitig gestiegenen Auftragsbestand.

Im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen trübte sich das Geschäftsklima weiter ein. Die aktuelle Geschäftslage wurde zum siebten Mal in Folge weniger günstig beurteilt. Hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten nahm der Pessimismus hingegen weiter zu, auch wenn die Exporterwartungen weniger negativ ausfielen als noch im März. Die Nachfrage sank weiter, wenn auch merklich seltener als im Vormonat. Passend dazu wurde die Produktion zuletzt weiter gesenkt. Die Lagerbestände befanden sich auf einem für die Branche üblichen Niveau. Da die Auftragsbestände jedoch abermals sanken, wurden die Produktionspläne erneut restriktiver ausgerichtet. Mit 83,1% lag die Kapazitätsauslastung 3,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahresergebnis, gleichzeitig sank die Auftragsreserve um etwas mehr als einen Monat.

Im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen zeigten sich die Umfrageteilnehmer abermals spürbar weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Der Saldo war zwar auf dem niedrigsten Stand seit drei Jahren, lag zwar weiterhin deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Die Skepsis hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten blieb beinahe unverändert deutlich ausgeprägt. Die Exporterwartungen fielen erneut spürbar weniger günstig aus, per saldo erwarteten die Umfrageteilnehmer weiterhin Geschäftsrückgänge. Nachfrage und Auftragsbestände sanken weiter. Mit 4,4 Monaten war die gemeldete Auftragsreserve jedoch höher als vor Jahresfrist. Bei gestiegenen Lagerüberhängen wurden die Produktionspläne weniger expansiv gestaltet, wobei die Kapazitätsauslastung aktuell mit 89,6% knapp über dem Vorjahreswert lag.

Nach dem deutlichen Rückgang vom Vormonat erholte sich der Geschäftsklimaindikator im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen wieder leicht. Zwar wurde die momentane Geschäftslage abermals weniger günstig bewertet, die Skepsis hinsichtlich der zukünftigen Geschäftsentwicklung nahm jedoch deutlich ab. Die Exporterwartungen hingegen gaben erneut nach; zuletzt blickten die Umfrageteilnehmer im Juni 2013 derart verhalten auf die prognostizierte Entwicklung auf den ausländischen Märkten. Die Nachfrage sank erneut, wenn auch nicht mehr so häufig wie im Vormonat. Dazu passend nahm auch die Zufriedenheit mit der Auftragslage weiter ab. Dementsprechend stiegen die Lagerbestände an Fertigwaren, obschon die Produktion zuletzt noch mancherorts gedrosselt wurde. Für die kommenden Monate wurden die Produktionspläne dennoch angehoben, so dass nun vereinzelt mit einer Ausweitung zu rechnen ist. Die Kapazitätsauslastung entsprach mit 89,8% exakt dem Ergebnis vom Vorjahr, jedoch bei einer etwas geringeren Auftragsreserve.

Das Geschäftsklima im Maschinenbau kühlte sich weiter ab und der Indikator drehte in den negativen Bereich. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage gaben erneut nach, im Vergleich zum langjährigen Mittelwert kann aber immer noch von einer guten Geschäftssituation gesprochen werden. Die Exporterwartungen verbesserten sich leicht, per saldo rechneten die Umfrageteilnehmer aber weiterhin mit weniger günstigen Absatzchancen auf den ausländischen Märkten. Die Geschäftsperspektiven wurden abermals pessimistischer eingeschätzt. Die Nachfrage gab nach, parallel dazu sank die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen. Mit 4,3 Monaten war die Auftragsreserve sichtlich niedriger als vor einem Jahr, jedoch noch etwas höher als im langjährigen Durchschnitt. Die Kapazitätsauslastung verfehlte das Vorjahresergebnis mit 87,2% ebenfalls, für die kommenden Monate ist mit zusätzlichen Produktionskürzungen zu rechnen. Neueinstellungen waren abermals seltener geplant.

Der Geschäftsklimaindikator im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen sank zum vierten Mal in Folge und verfehlte damit den langjährigen Durchschnittswert. Die Geschäftslageurteile gaben zwar nach, die derzeitige Situation kann aber weiterhin als gut bezeichnet werden. Die Geschäftsperspektiven hingegen waren weiterhin von deutlicher Skepsis geprägt, auch wenn der Indikator am aktuellen Rand wieder leicht stieg. Obwohl die Nachfrage merklich an Schwung einbüßte, zeigten sich die befragten Unternehmen wieder zufriedener mit ihrer gegenwärtigen Auftragslage. Mit 2,6 Monaten war die Reichweite der Auftragsbestände jedoch sichtlich geringer als vor Jahresfrist. Da die Produktion zuletzt gedrosselt wurde, sank die Kapazitätsauslastung sowohl im Vergleich zum Vorquartal als auch zum Vorjahr deutlich auf 85,5%. Für die kommenden Monate sind vielerorts weitere Produktionskürzungen zu erwarten.

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