08.11.2019|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Günstigere Geschäftslage

Im Oktober wurde die aktuelle Geschäftslage im Bauhauptgewerbe wieder günstiger beurteilt, der Saldo lag jedoch deutlich unter dem Wert vor Jahresfrist. Verglichen mit dem langfristigen Mittelwert kann allerdings weiterhin von einer ausgezeichneten Situation gesprochen werden. Zu ihren Geschäftsaussichten äußerten sich die Baufirmen erneut kaum zuversichtlich, am aktuellen Rand waren die pessimistischen Stimmen ganz knapp in der Überzahl. Der übergeordnete Klimaindikator profitierte vom Anstieg des Lagekennwerts und nahm leicht zu, konnte die Vormonatsverluste jedoch nicht ganz ausgleichen. Die Auftragsreserve ging wieder zurück auf 4,1 Monate, nichtsdestotrotz zeigten sich die Teilnehmer häufiger zufrieden mit ihren Orderbüchern. Die Geräteauslastung sank auf 82,3% und lag damit nur knapp unter dem Vorjahreswert (82,4%). Neueinstellungen in den nächsten drei Monaten waren im Rahmen der jüngsten Befragung etwas häufiger vorgesehen als zuletzt. Behinderungen ihrer Bautätigkeit meldeten aktuell 38,4% der Firmen (40,2% zuletzt), also ein spürbar niedrigerer Anteil an Befragten als im Oktober 2018 mit 45%. Der Arbeitskräftemangel als Hinderungsgrund verlor wieder etwas an Bedeutung, 19,5% der Teilnehmer zeigten sich nun davon betroffen (21,7% zuletzt). An zweiter Position der Angaben folgte Auftragsmangel, von dem sich im Berichtsmonat 4,7% der Baufirmen betroffen zeigten (3% zuletzt). Von negativen Witterungseinflüssen berichteten 3,5% der Befragten (0% zuletzt). Anderen möglichen Hemmnissen wurde den Oktober-Meldungen nach nur eine geringe oder keine Bedeutung beigemessen. Die Baupreise konnten im September erneut kaum angehoben werden. Für die kommenden drei Monate rechneten die Umfrageteilnehmer wieder häufiger mit Preisgestaltungsspielräumen.

Im Hochbau verschlechterte sich das Geschäftsklima im Oktober erneut. Die aktuelle Situation wurde seltener günstig beurteilt als zuletzt, die Geschäftsperspektiven präsentierten sich ebenfalls zurückhaltender. In den einzelnen Teilbereichen des Hochbaus zeigten sich recht gemischte Entwicklungen: im öffentlichen Hochbau wurde die derzeitige Geschäftslage spürbar häufiger positiv bewertet und der Indikator näherte sich wieder dem Rekordwert vom August. Die Aussichten wurden dagegen erneut skeptischer eingeschätzt. Da diese Abwärtsbewegung überwog, verschlechterte sich das Geschäftsklima leicht. Im gewerblichen Hochbau zeigten sich die Geschäftserwartungen ebenfalls ein Stück pessimistischer. Da auch die aktuelle Lage nicht mehr so positiv beurteilt wurde wie im Vormonat, ging der übergeordnete Klimaindikator gleichfalls zurück. Im Wohnungsbau dagegen stellten sich die Geschäftsaussichten optimistischer dar. Dieser Anstieg kompensierte die etwas weniger positive Beurteilung der aktuellen Situation, und der Kennwert zum Geschäftsklima nahm leicht zu. Im Mittel aller Hochbausparten sank die Auftragsreserve auf 4,2 Monate (4,6 Monate zuletzt), die Geräteauslastung nahm auf aktuell 79,3% zu, von zuletzt 79% (Oktober 2018: 82,3%).

Die Urteile zur momentanen Geschäftslage im Tiefbau fielen im Oktober wieder häufiger günstig aus. Auch bei der Einschätzung der Geschäftsaussichten gewannen die optimistischen Stimmen nun die Oberhand. In Folge stieg der übergeordnete Klimaindikator zum ersten Mal seit vier Monaten wieder an. Die Geräteauslastung ging etwas zurück auf 77% und lag damit geringfügig über dem Wert vor Jahresfrist (76,8%). Die Auftragsreserve der Tiefbaufirmen nahm marginal zu, auf 3,7 Monate (3,6 zuletzt).

Zurück Drucken