Verarbeitendes Gewerbe: Ungünstige Lage

Die Urteile zur aktuellen Geschäftslage im Verarbeitenden Gewerbe trübten sich im Oktober deutlich ein. Bei der Einschätzung der Geschäftserwartungen nahmen die negativen Meldungen zwar ab, sie waren aber weiterhin klar in der Überzahl. Insgesamt trübte sich das Geschäftsklima weiter ein. Die Exporterwartungen verbesserten sich zwar, neue Impulse wurden aber nur vereinzelt erwartet. Von einer gesunkenen Nachfrage wurde merklich seltener berichtet und so waren die Umfrageteilnehmer weniger unzufrieden mit ihrer Auftragslage. Die Produktion wurde seltener gesenkt als im Vormonat. Da die Lagerüberhänge aber wieder stiegen, waren für die kommenden Monate vermehrt Produktionskürzungen geplant. Mit 83,4% lag die Kapazitätsauslastung jedoch aktuell schon deutlich unter dem langfristigen Mittelwert. Die Beschäftigtenpläne blieben unverändert restriktiv.

Im Vorleistungsgüterbereich sank der Klimaindikator leicht. Ursächlich für den Rückgang waren die Einschätzungen zur aktuellen Lage, die deutlich negativer ausfielen als im Vormonat. Die Geschäftsperspektiven wurden zwar weniger skeptisch beurteilt, per saldo rechneten die Unternehmen aber weiterhin vielerorts mit Rückgängen in den kommenden Monaten. Die Exporterwartungen verbesserten sich ebenfalls, blieben aber im negativen Bereich. Die Auftragsbestände sanken weiter, wenn auch nicht ganz so häufig wie im Vormonat. Per saldo nahm die Zufriedenheit mit der Auftragslage wieder ab. Mit 81,2% war die Kapazitätsauslastung etwas höher als im Vorquartal. In den kommenden drei Monaten dürfte es jedoch zu weiteren Produktionskürzungen kommen. Die Beschäftigtenpläne blieben beinahe unverändert restriktiv.

Das Klima im Investitionsgüterbereich verbesserte sich, der Indikator blieb aber im negativen Bereich. Die Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage nahm zwar erneut ab, mit Blick auf die Geschäftsperspektiven war der Pessimismus jedoch weniger ausgeprägt als zuletzt. Gleichzeitig rechneten die Unternehmen deutlich seltener mit Rückgängen auf den ausländischen Märkten. Die Produktion wurde merklich seltener gedrosselt als im Vormonat, dennoch sank die Kapazitätsauslastung auf 83,5%. Nachdem die Nachfrage und die Auftragsbestände weiter sanken – wenngleich seltener als in den Vormonaten – sind jedoch für die kommenden drei Monate wieder häufiger Produktionskürzungen geplant. Die Beschäftigtenpläne wurden nach oben korrigiert, blieben aber restriktiv.

Bei den Konsumgüterproduzenten stieg der Klimaindikator, behielt aber sein negatives Vorzeichen. Bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage hielten sich positive und negative Stimmen größtenteils die Waage. Der Blick auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten fiel weniger pessimistisch aus als noch im Vormonat. Dabei wurden auch im Exportbereich wieder neue Impulse erwartet. Die Nachfrage zog deutlich an und die Unternehmen zeigten sich spürbar zufriedener mit ihrer Auftragssituation. Dazu passend wurde auch die Produktion ausgeweitet. Dies trug jedoch zu gestiegenen Lagerüberhängen bei. Dementsprechend waren für die kommenden drei Monate wieder mancherorts Produktionskürzungen geplant. Mit 88,2% lag die Kapazitätsauslastung 4,2 Prozentpunkte oberhalb des langfristigen Mittelwerts.

Branchenentwicklung: Die Unternehmen aus der chemischen Industrie blieben beinahe unverändert negativ bei der Einschätzung ihrer aktuellen Geschäftslage. Da gleichzeitig die Geschäftserwartungen aber merklich weniger pessimistisch ausfielen als zuletzt, verbesserte sich der Klimaindikator, blieb aber im negativen Bereich. Insbesondere auf den ausländischen Märkten wurden wieder vielerorts günstigere Absatzchancen erwartet. Die Nachfrage stieg zwar zuletzt wieder leicht, die Urteile zur Auftragssituation waren aber unverändert ungünstig. Obschon die Lagerüberhänge aufgrund seltenerer Produktionskürzungen gestiegen waren, wurden die Produktionspläne für die kommenden Monate expansiver gestaltet. Mit 78,5% stieg die Kapazitätsauslastung im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozentpunkte.

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren trübte sich das Geschäftsklima deutlich ein. Die befragten Firmen waren mit ihrer gegenwärtigen Lage spürbar weniger zufrieden, gleichzeitig rechneten sie für die kommenden Monate wieder häufiger mit Geschäftsrückgängen. Die Exporterwartungen verbesserten sich zwar, per saldo erwarteten die Unternehmen aber weiterhin ein Sinken der Ausfuhrtätigkeit. Die Nachfrage und die Auftragsbestände gaben weiterhin nach. Passend dazu sahen die Produktionspläne weitere Kürzungen vor. Mit 76,9% lag die Kapazitätsauslastung 3,6 Prozentpunkte unterhalb des langjährigen Mittelwerts. Die Personalpläne wurden deutlich nach unten korrigiert, so dass es in den kommenden Monaten zu einem Rückgang der Beschäftigten kommen dürfte.

Im Druckgewerbe verbesserte sich das Geschäftsklima deutlich. Die befragten Unternehmen waren sichtlich zufriedener mit ihrer derzeitigen Geschäftslage und auch die Erwartungen waren spürbar weniger pessimistisch. Von den ausländischen Märkten wurden vielerorts neue Impulse erwartet. Nachdem die Nachfrage und die Auftragsbestände deutlich anstiegen, zeigten sich die Befragungsteilnehmer auch sichtlich zufriedener mit ihrer derzeitigen Auftragssituation. Die Lager waren mancherorts geräumt, so dass die Produktionspläne für die kommenden Monate merklich expansiver gestaltet wurden. Die Kapazitätsauslastung konnte im Vergleich zum Vorquartal um 0,4 Prozentpunkte auf 89,9% gesteigert werden. Neueinstellungen dürfte es vorerst jedoch keine geben.

Im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen trübte sich das Geschäftsklima weiter ein. Die befragten Unternehmen waren spürbar unzufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage und auch für die kommenden Monate wurde mit Geschäftsrückgängen gerechnet – obschon nicht ganz so häufig wie zuletzt. Die Nachfrage zog mancherorts wieder an, insgesamt zeigten sich aber wieder mehr Umfrageteilnehmer unzufrieden mit ihrer Auftragssituation. Die Kapazitätsauslastung sank erneut und lag auf dem Niveau des langfristigen Mittelwerts. Für die kommenden Monate waren jedoch Produktionskürzungen geplant. Dementsprechend wurden auch die Personalpläne nach unten korrigiert.

Die Umfrageteilnehmer im Bereich Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen waren weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Lage, der Saldo blieb aber deutlich über dem langfristigen Mittelwert. Für die kommenden sechs Monate rechneten die Unternehmen mit Geschäftsrückgängen, wenn auch nicht so weit verbreitet wie zuletzt. Dabei wurden auch auf den ausländischen Märkten Rückgänge antizipiert. Insgesamt verbesserte sich das Klima, der Indikator blieb aber weiterhin im negativen Bereich. Die Nachfrage sank weiter, wenn auch merklich seltener als in den Vormonaten. Die Auftragsbestände gingen nur noch vereinzelt zurück, trotzdem zeigten sich die Firmen nicht zufriedener mit der Auftragslage. Obschon die Lagerüberhänge deutlich gestiegen waren, waren die Produktionspläne nicht ganz so restriktiv wie zuletzt. Die Kapazitätsauslastung stieg im Vergleich zum Vorquartal an und lag mit 84,9% 1,1 Prozentpunkte über dem langfristigen Durchschnitt.

Im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen stieg der Klimaindikator auf sehr niedrigem Niveau leicht an. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage verschlechterten sich seit Februar dieses Jahres stetig; der Indikator war nun auf dem niedrigsten Stand seit Anfang 2010. Die Geschäftsperspektiven fielen zwar weniger negativ aus, per saldo rechneten die Unternehmen aber mit weiteren Geschäftsrückgängen, auch auf den ausländischen Märkten. Die Auftragsbestände gingen vielerorts zurück und die Lagerüberhänge stiegen an, obschon die Produktion unverändert häufig gesenkt wurde. Für die kommenden drei Monate waren weitere Produktionskürzungen vorgesehen, dabei war die Kapazitätsauslastung mit 84,1% ohnehin schon 1,5 Prozentpunkte geringer als im langjährigen Durchschnitt. Dementsprechend dürfte es zu einer Reduktion der Mitarbeiterzahl kommen, wenngleich dies etwas seltener gemeldet wurde als im Vormonat.

Das Geschäftsklima im Maschinenbau trübte sich weiter ein. Die Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage nahm seit Ende letzten Jahres stetig ab, aktuell waren die negativen Stimmen abermals deutlicher in der Überzahl. Darüber hinaus blickten die befragten Unternehmen erneut pessimistischer auf ihre Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten. Dabei wurde auch häufiger mit einem Rückgang der Ausfuhrtätigkeit gerechnet. Die Nachfrage nahm unverändert ab und die Auftragspolster schrumpften. Passend dazu waren die Teilnehmer abermals unzufriedener mit ihrer Auftragslage. Nachdem die Produktion im September etwas seltener gedrosselt wurde, stiegen die Lagerüberhänge. Dementsprechend wurden die Produktionspläne deutlich nach unten korrigiert. Dabei lag die Kapazitätsauslastung mit 83,3% schon 2,5 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Beschäftigtenpläne wurden zwar nach oben korrigiert, per saldo dürfte die Mitarbeiterzahl aber weiterhin reduziert werden.

Nachdem die Einschätzungen zur aktuellen Lage im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen im August und September günstiger ausfielen, sank der Indikator im Oktober wieder deutlich. Die Geschäftserwartungen hingegen verbesserten sich, positive und negative Meldungen hielten sich die Waage. Insbesondere von den ausländischen Märkten wurden wieder neue Impulse erwartet. Insgesamt verschlechterte sich das Klima jedoch spürbar. Da die Auftragsbestände wieder gestiegen waren, zeigten sich die Umfrageteilnehmer nicht mehr ganz so unzufrieden mit ihrer Auftragslage wie im Vormonat. Die Produktion wurde im September nach drei Rückgängen in Folge wieder ausgeweitet. Da jedoch die Lagerüberhänge anstiegen, blieben die Produktionspläne beinahe unverändert restriktiv. Die Kapazitätsauslastung war mit 84,2% auf dem niedrigsten Stand seit Mitte 2010. Die Beschäftigtenpläne blieben beinahe unverändert, so dass es weiterhin zu einer Reduktion der Mitarbeiterzahl kommen dürfte.

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