Verarbeitendes Gewerbe: Sinkende Nachfrage

Das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe kühlte sich zum Jahresende weiter ab. Die befragten Unternehmen waren abermals unzufriedener mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage. Gleichzeitig blickten sie beinahe unverändert skeptisch auf ihre Entwicklung im kommenden Halbjahr. Die Exporterwartungen verbesserten sich hingegen, auch wenn der Indikator ein Stück unterhalb des langfristigen Mittelwerts blieb. Die Nachfrage sank wieder häufiger und die Auftragsbestände schrumpften. Obschon die Produktion zuletzt erneut öfter gedrosselt wurde, stiegen die Lagerüberhänge deutlich an. Dementsprechend waren für die kommenden Monate wieder etwas häufiger Produktionskürzungen geplant. Die Beschäftigtenpläne blieben dabei unverändert restriktiv.

Im Vorleistungsgüterbereich stieg der Klimaindikator, blieb aber weit im negativen Bereich. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage fielen zwar nicht mehr ganz so negativ aus wie im Vormonat, dafür rechneten wieder mehr Umfrageteilnehmer mit einer ungünstigen Geschäftsentwicklung im nächsten Halbjahr. Die Ausfuhren dürften den aktuellen Umfrageergebnissen zufolge in den kommenden Monaten ebenfalls sinken. Die Produktion wurde per saldo weiter vielerorts gekürzt. Somit konnten die Lagerbestände trotz einer sinkenden Nachfrage stabil gehalten werden, blieben aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Da die Auftragsbestände ebenfalls schrumpften, sind weitere Produktionskürzungen geplant. Dementsprechend wurden auch die Personalpläne nach unten korrigiert.

Im Investitionsgüter produzierenden Gewerbe kühlte sich das Geschäftsklima weiter ab. Die befragten Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage spürbar negativer. Die Geschäftsperspektiven fielen hingegen nur etwas skeptischer aus als im Vormonat. Von den ausländischen Märkten wurden im Gegensatz dazu wieder vereinzelt neue Impulse erwartet. Es berichteten mehr Unternehmen von einer gesunkenen Nachfrage und auch die Auftragsbestände schrumpften. Dazu passend stiegen die Lagerüberhänge, obschon die Produktion im November merklich häufiger gesenkt wurde. Dementsprechend sind für die kommenden drei Monate wieder vermehrt Produktionskürzungen geplant. Analog dazu wurden auch die Personalpläne nach unten korrigiert.

Im Konsumgüterbereich trübte sich das Geschäftsklima im Dezember ebenfalls ein. Ursächlich für den Rückgang waren die deutlich negativeren Einschätzungen zur aktuellen Lage. Die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate wurden hingegen etwas weniger pessimistisch eingestuft als zuletzt. Die Exporterwartungen blieben positiv, lagen aber unterhalb des langjährigen Mittelwerts. Es berichteten mehr Umfrageteilnehmer von sinkenden Auftragsbeständen und die Zufriedenheit mit der Auftragslage nahm weiter ab. Die Produktion wurde erneut häufiger ausgeweitet, dennoch konnten die Lagerüberhänge reduziert werden. Dementsprechend sind für das kommende Vierteljahr wieder stellenweise Produktionsausweitungen geplant. Die Beschäftigtenpläne wurden dennoch nach unten korrigiert und waren nun restriktiv ausgerichtet.

Branchenentwicklung: Der Klimaindikator in der chemischen Industrie sank zum Jahresende deutlich. Die befragten Unternehmen waren nicht nur mit ihrer aktuellen Geschäftslage spürbar unzufriedener als im Vormonat, für das kommende Halbjahr wurden weitere Geschäftsrückgänge antizipiert. Von den ausländischen Märkten erwarteten die Teilnehmer weit verbreitet neue Impulse, wenngleich nicht ganz so häufig wie im Vormonat. Die Nachfrage gab vielerorts nach und auch die Auftragsbestände schrumpften. Die Produktion wurde etwas seltener gedrosselt als im Vormonat, dennoch wuchsen die Bestände an Fertigwaren deutlich an und der Lagerdruck nahm weiter zu. Die Produktionspläne für die kommenden Monate wurden angehoben. Die Beschäftigtenpläne wurden hingegen nach unten korrigiert.

Im Bereich Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren stieg der Klimaindikator zum Jahresende leicht, blieb aber deutlich im negativen Bereich. Mit der gegenwärtigen Geschäftslage zeigten sich die befragten Unternehmen spürbar weniger zufrieden. Bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven für das kommende Halbjahr nahmen die negativen Meldungen hingegen ab. Per saldo wurde weiterhin ein Sinken der Ausfuhrtätigkeit erwartet. Die Zufriedenheit mit der Auftragslage nahm ab. Da vielerorts die Produktion gedrosselt wurde, konnten die Lagerüberhänge erneut reduziert werden. Für die kommenden Monate ist mit weiteren Produktionskürzungen zu rechnen, jedoch nicht so weit verbreitet wie im Vormonat. Die seit Monaten restriktiven Beschäftigtenpläne wurden hingegen deutlich nach unten korrigiert.

Das Geschäftsklima im Druckgewerbe kühlte sich weiter ab. Zwar beurteilten die befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftssituation günstiger, mit Blick auf die Geschäftserwartungen in den kommenden Monaten nahm der Pessimismus jedoch deutlich zu. Der Saldo der Exportaussichten gab ebenfalls nach – neue Impulse sind in den kommenden Monaten demnach im Auslandsgeschäft nicht zu erwarten. Die Nachfrageentwicklung verlor an Fahrt und die Auftragsbestände stiegen nicht mehr ganz so häufig wie im Vormonat. Die Lagerbestände waren vielerorts geräumt, obwohl die Produktion per saldo erneut ausgeweitet wurde. Die Produktionspläne für die kommenden Monate sind jedoch nur noch vereinzelt expansiv. Die Beschäftigtenpläne wurden wieder nach unten korrigiert.

Im Bereich Herstellung von Metallerzeugnissen sank der Klimaindikator im Dezember wieder. Die aktuelle Lage wurde weniger ungünstig bewertet als im Vormonat, mit Blick auf die Geschäftsentwicklung im nächsten Halbjahr nahm der Pessimismus jedoch wieder zu. Die Exporterwartungen verschlechterten sich leicht. Die Nachfrage sank häufiger und mehr als die Hälfte der Befragten zeigte sich unzufrieden mit ihrer Auftragssituation. Nachdem die Produktion erneut häufiger gedrosselt wurde, konnten die Lagerüberhänge etwas reduziert werden. Für die kommenden Monate sind Produktionskürzungen etwas seltener geplant als zuletzt.

In der Branchengruppe Herstellung von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen verbesserte sich das Geschäftsklima, der Indikator blieb aber knapp negativ. Die befragten Firmen beurteilten ihre momentane Geschäftslage merklich günstiger als im Vormonat. Auch mit Blick auf die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate nahm der Pessimismus weiter ab. Die Exportaussichten fielen etwas weniger günstig aus und der Indikator sank wieder unter seinen langfristigen Mittelwert. Die Nachfrage und die Auftragsbestände gingen nun zurück. Daher stiegen die Lagerüberhänge deutlich, obschon die Produktion zuletzt vielerorts gedrosselt wurde. Für die kommenden Monate sind keine Produktionsausweitungen zu erwarten. Die Zahl der Mitarbeiter dürfte den Meldungen nach reduziert werden.

Der Klimaindikator im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen stieg zwar, blieb aber weit im negativen Bereich. Die Umfrageteilnehmer beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage so negativ wie seit Ende 2009 nicht mehr. Weitere Geschäftsabschwächungen wurden jedoch vorerst nicht mehr erwartet. Die Unternehmen rechneten sogar wieder vereinzelt mit neuen Impulsen durch die ausländischen Märkte. Die Nachfrage und auch die Auftragsbestände sanken erneut, wenn auch nicht so weit verbreitet wie im Vormonat. Obschon die Produktion nicht ganz so häufig gedrosselt wurde wie zuletzt, konnten die Bestände an Fertigwaren deutlich reduziert werden. Dementsprechend wurden die Produktionspläne nach oben revidiert und waren leicht expansiv ausgerichtet. Die Beschäftigtenpläne deuten jedoch nach wie vor auf eine geplante Reduktion der Mitarbeiterzahl hin.

Im Maschinenbau erholte sich das Geschäftsklima zum Jahresende etwas. Die Umfrageteilnehmer beurteilten nicht nur ihre aktuelle Geschäftslage weniger ungünstig, auch die Geschäftsperspektiven wurden seltener skeptisch bewertet. Die Exporterwartungen verbesserten sich zwar, per saldo dürften die Ausfuhren jedoch weiterhin sinken. Die Produktion wurde merklich häufiger gedrosselt, dennoch stiegen die Bestände an Fertigwaren an. Dies dürfte auch daran liegen, dass per saldo die Nachfragerückgänge weiter verbreitet waren als zuletzt. Nachdem die Auftragsbestände abermals sanken, sind für die kommenden drei Monate weitere Produktionskürzungen zu erwarten. Die Beschäftigtenpläne wurden zwar leicht nach oben korrigiert, sie blieben aber restriktiv.

Das Geschäftsklima im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen stieg zum Jahresende ebenfalls, der Indikator konnte den negativen Bereich aber noch nicht verlassen. Obschon von Nachfragerückgängen berichtet wurde, zeigten sich die befragten Unternehmen wieder zufriedener mit ihrer derzeitigen allgemeinen Geschäftslage. Die Exporterwartungen verbesserten sich sichtlich und die Skepsis hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten nahm ab. Mit der Auftragslage waren die Firmen weniger unzufrieden. Die Lagerüberhänge stiegen jedoch merklich an, obschon die Produktion zuletzt wieder häufiger gedrosselt wurde. Für die kommenden Monate sind weitere Drosselungen der Produktion geplant, wenngleich seltener als im Vormonat. Die Beschäftigtenpläne wurden nach oben korrigiert, mit Neueinstellungen ist in der nächsten Zeit den Meldungen nach jedoch nicht zu rechnen.

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