09.12.2019|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Günstige Geschäftslage, verhaltene Erwartungen

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe verbesserte sich im November erneut leicht, lag aber noch ein Stück unter dem Wert vor Jahresfrist. Dieser Anstieg war bedingt durch die bessere Beurteilung der aktuellen Lage, der zugehörige Saldo erreichte den höchsten Wert des laufenden Kalenderjahres. Dagegen verloren die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate an Zuversicht und trübten sich erneut etwas ein. Die Auftragsreserve nahm zu auf 4,3 Monate, auch äußerten sich die Teilnehmer abermals häufiger positiv zu ihrem Arbeitsvorrat. Die Geräteauslastung stieg an auf 83,5% und lag damit knapp über dem Vorjahreswert (83,1%). Für die nächsten drei Monate meldeten erneut mehr Firmen geplante Neueinstellungen. Von Behinderungen ihrer Bautätigkeit berichteten aktuell 33% der Baufirmen (38,4% zuletzt), womit die Quote in etwa auf dem Niveau des Vorjahresmonats lag (34%). Nach wie vor war der meist genannte Hinderungsgrund der Arbeitskräftemangel, mit 14,8% der Meldungen (19,5% zuletzt) ging der Anteil der betroffenen Teilnehmer aber etwas zurück. An nächster Position der Angaben folgte der Auftragsmangel, den im Berichtsmonat 5,5% der Befragten monierten (4,7% zuletzt). Auf Platz drei kamen im November Witterungseinflüsse mit 4,3% der Antworten (3,5% zuletzt). Auftragsstornierungen wurden von 2,9% der Firmen und Materialknappheit von 1,5% der Befragten genannt. Damit lagen die jeweiligen Anteile deutlich über dem langfristigen Durchschnitt. Anderen möglichen Hemmnissen wurde den November-Meldungen nach nur eine geringe oder keine Bedeutung beigemessen. Die Baupreise konnten im Rahmen der aktuellen Befragung wieder spürbar häufiger angehoben werden, und auch für die kommenden drei Monate rechneten sichtlich mehr Umfrageteilnehmer mit günstigen Preisgestaltungsspielräumen.

Im Hochbau klarte das Geschäftsklima im November wieder auf. Sowohl die aktuelle Situation als auch der Ausblick auf die geschäftliche Entwicklung der nächsten Monate stellten sich besser dar als zuletzt. Die Perspektiven waren nun wieder von vorsichtiger Zuversicht geprägt. Im gewerblichen Hochbau stieg der Klimaindikator spürbar an. Die derzeitige Geschäftslage wurde seit Ende 2018 nicht mehr so häufig positiv bewertet. Und die befragten Firmen blickten zudem weniger skeptisch auf ihre Geschäftsaussichten in der nächsten Zeit. Im Wohnungsbau zeigte sich ein etwas gemischtes Bild: hier hob diesmal die zuversichtlichere Einschätzung der Geschäftserwartungen die geringfügig seltenere positive Beurteilung der aktuellen Lage auf. Damit verbesserte sich der übergeordnete Klimaindikator leicht. Im Teilbereich des öffentlichen Hochbaus fielen die Angaben zur aktuellen Geschäftssituation seltener günstig aus als in den Vormonaten, gleichzeitig trübten sich die Perspektiven für das nächste halbe Jahr erneut ein. In Folge verschlechterte sich hier auch das Geschäftsklima weiter. Im Mittel aller Hochbausparten stieg die Auftragsreserve auf 4,7 Monate an (4,2 Monate zuletzt), die Geräteauslastung blieb unverändert bei 79,3%.

Im Tiefbau fielen die Urteile zur aktuellen Geschäftslage im November erneut häufiger günstig aus. Die Geschäftsaussichten dagegen stellten sich erheblich pessimistischer dar, sowohl gegenüber dem Vormonat als auch im Vergleich zum bisherigen Jahresverlauf. In Folge sank der übergeordnete Klimaindikator ein Stück. Die Geräteauslastung nahm zu auf 78,0% und lag damit über dem Wert vor Jahresfrist (76,8%). Die Auftragsreserve der Tiefbaufirmen sank marginal auf 3,6 Monate.

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