Autoindustrie: Leichter Aufwärtstrend bei Daimler und Co.

Die Autoindustrie in Baden-Württemberg sieht offenbar Licht am Ende des Tunnels. Der Saldo zum Geschäftsklimaindex, der die Urteile zur aktuellen Geschäftslage und zur erwarteten Entwicklung in den kommenden sechs Monaten umfasst, hat sich im Vormonatsvergleich um acht Punkte verbessert.  Das Stimmungsbarometer liegt aktuell bei -7,1 Punkten. In den vergangenen zwölf Monaten verharrte der Wert zumeist im zweistelligen negativen Bereich.

Die aktuelle Geschäftslage beurteilen die Autobauer und Zulieferer vorsichtig positiv. Der Saldo ist innerhalb eines Monats um 15 Punkte nach oben geklettert. Der Wert liegt aktuell bei 7,3 Punkten. Eine positive Einschätzung der Geschäftslage gab es zuletzt im vergangenen September. Vom Mittelwert der vergangenen 18 Jahre (24,5 Punkte) ist der Wert allerdings noch weit entfernt.

Die meisten der 19 befragten Firmen erwarten keinen raschen Aufwärtstrend. Die Erwartungen an die Geschäftslage für die kommenden drei Monate haben sich nur leicht verbessert. Der Wert wird mit -20,5 Punkten angegeben, nach -24,9 im April. In den vergangenen zwölf Monaten lag der Wert allerdings immer im negativen Bereich. Tiefpunkt in den vergangenen zwölf Monaten war der September. Damals lag das Stimmungsbarometer bei -56,8 Punkten. Für Albrecht Fridrich, Geschäftsführer „Automobilcluster Baden-Württemberg“, dem wichtigsten Netzwerk der Autobranche in Baden-Württemberg, ist der Grund klar: „Die Einbrüche der Verkaufszahlen in Europa und vor allem in Südeuropa in den vergangenen Monaten waren beachtlich“.

Die Autoindustrie in Baden-Württemberg ist stark vom Daimler-Konzern abhängig. Die Schwäche des Stuttgarter Dax-Unternehmens setzt deshalb der gesamten Industrie zu. Daimler hatte im ersten Quartal 2013 564 Millionen Euro verdient – nach 1,4 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Zudem hatte Daimler seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr kassiert. Für das zweite Halbjahr rechnet der Hersteller aber vor allem dank einer Reihe neuer Modelle mit einem Aufwärtstrend.

Autoexperte Fridrich sieht ebenfalls einen Silberstreif am Himmel. Seine Erklärung: „Die baden-württembergische Autoindustrie wird von den großen Welttrends durch Effizienzstrategien und Hybrid, Elektrifizierung sowie Leichtbau stark profitieren“.

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