Schwacher Export belastet Industrie

Die Wirtschaftskrise in vielen Ländern Europas erweist sich zunehmend als Belastung für die Industrie in Baden-Württemberg. Die sinkende Nachfrage im Ausland und die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Ländern wie Griechenland, Spanien und Portugal führen dazu, dass die Industrieunternehmen in Baden-Württemberg sorgenvoll in die Zukunft blicken.

Entsprechend negativ fallen die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate aus, der ifo-Index für Baden-Württemberg liegt jetzt bei -29. Damit setzt sich der Rückgang der Geschäftserwartungen im fünften Monat in Folge fort. Im April waren die meisten Unternehmen noch von einer positiven Entwicklung ausgegangen (+5). Immerhin fiel der Index mit drei Punkten im September nicht mehr ganz so stark wie in den Vormonaten.

Grund für die negative Einschätzung der Geschäftsentwicklungen ist die sinkende Nachfrage, allem voran beim Export. Die Bestellungen aus dem Ausland sind im September nochmals zurückgegangen, der Saldo liegt jetzt bei -25 Punkten. Auch in den kommenden drei Monaten erwarten die Industrieunternehmer in Baden-Württemberg kaum noch Impulse aus dem Export, mit -10 liegt der Saldo deutlich unter dem Wert des Vormonats (-6).

Allerdings gibt es auch positive Signale aus der baden-württembergischen Industrie. Denn noch bewerten die vom ifo-Institut befragten Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage mehrheitlich positiv. Mit +10 liegt der Wert sogar über dem langjährigen Durchschnitt von +7. Und auch für die Verbraucher könnte es demnächst gute Nachrichten geben: Denn erstmals in diesem Jahr rechnen die Unternehmer mit moderat sinkenden Preisen. Günstigere Produkte könnten die Nachfrage stärken und damit der Konjunktur neuen Schwung verleihen.

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