30.07.2012|Bauhauptgewerbe

Gute Stimmung im Bauhauptgewerbe

Volle Auftragsbücher und eine gute Auslastung der Geräte: Im Bauhauptgewerbe hat sich die ohnehin gute Stimmung im Juli nochmals verbessert. Grund dafür sind vor allem der gewerbliche Hochbau und der Wohnungsbau. Im Tiefbau trübte sich das Geschäftsklima im Vergleich zum Vorjahr hingegen ein.

Vor allem der private Wohnungsbau erweist sich einmal mehr als Antreiber der gesamten Branche. Niedrige Zinsen und Inflationsängste führen dazu, dass für viele Baden-Württemberger jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu verwirklichen. Entsprechend gut ist die Stimmung bei den Betrieben des privaten Wohnungsbaus; die Urteile zur Geschäftssituation erhöhten sich deutlich von +17 auf +27.

Auch die Unternehmen im Land investieren stärker in neue Hallen oder Gebäude – sehr zur Freude des gewerblichen Hochbaus. Dessen Stimmung hellte sich deutlich auf, mit einem Saldo von +6 blicken sie im Juli mehrheitlich positiv auf ihre aktuelle Geschäftssituation. Im Vormonat lag dieser Wert noch bei -1.

Im öffentlichen Hochbau hat sich die Stimmung ebenfalls verbessert. Allerdings bewerten die Betriebe ihre aktuelle Situation nach wie vor mehrheitlich negativ, auch wenn sich der entsprechende Saldo von -17 auf -11 verbessert hat.

Dennoch lassen die vollen Auftragsbücher erahnen, dass sich an der guten Stimmung im Hochbau zumindest auf absehbare Zeit nichts ändern wird. Im Schnitt brauchen die Unternehmen 3,2 Monate, um die bereits vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Damit liegt die Reichweite klar über dem Vorjahresniveau von 2,9. Auch der Auslastungsgrad der Geräte liefert allen Grund zum Optimismus: Mit 74 Prozent liegt er einen Prozentpunkt über dem des Vorjahres.

In der Ferne machen sich jedoch leichte Wolken am ansonsten strahlend-blauen Konjunkturhimmel des Bauhauptgewerbes bemerkbar. So trübten sich im Tiefbau die Urteile sowohl zur aktuellen Lage als auch zu den Geschäftserwartungen der kommenden sechs Monate ein. Außerdem haben die Unternehmen des Bauhauptgewerbes ihre Personalpläne nach unten korrigiert. Dies könnte auch mit einem steigenden Profitabilitätsdruck zusammenhängen. Denn die Firmen rechnen damit, dass der Spielraum für Preisanhebungen in den kommenden Monaten kleiner wird.

Diese Entwicklungen machen sich auch in den Urteilen zur Geschäftsentwicklung bemerkbar, die nicht mehr ganz so positiv ausfallen wie im Vormonat. Allerdings liegen die Erwartungen immer noch deutlich über dem Durschnitt der baden-württembergischen Wirtschaft. Das Bauhauptgewerbe wird also auf absehbare Zeit einer der Wachstumsmotoren bleiben.

Zurück Drucken