31.10.2014|Gesamtwirtschaft

Konjunkturüberblick: Geschäftsklima weiter eingetrübt

In der gewerblichen Wirtschaft Baden-Württembergs und Deutschlands hat sich das Geschäftsklima auch im Oktober weiter eingetrübt. Nach den Ergebnissen des L-Bank-ifo-Konjunkturtests für die Südwestwirtschaft gaben die Urteile der Unternehmen zur Geschäftslage erneut nach, wenngleich diese im Saldo aber noch deutlich positiv blieben. In den Geschäftserwartungen zeigte sich eine verstärkte Skepsis, die sich auf das verarbeitende Gewerbe sowie den Groß- und Einzelhandel konzentrierte. Nur das Bauhauptgewerbe schätzte seine Aussichten weiterhin relativ günstig ein. Damit deuten die aktuellen Befragungsergebnisse zunehmend auf eine weitere Abschwächung des Wirtschaftswachstums in der Südwestwirtschaft hin. Dies signalisiert auch der aktualisierte Frühindikator für die Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts (nicht saison- und kalenderbereinigte vierteljährliche Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahresquartal) in Südwest bei einem bis Februar 2015 reichenden Prognosehorizont.

Sektorale Entwicklungstendenzen: Im verarbeitenden Gewerbe schwächten sich die Urteile zur Geschäftssituation weiter ab, sie fielen aber noch deutlich besser aus als im langfristigen Durchschnitt. Zudem rechneten die Unternehmen vermehrt mit einer ungünstigeren Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten. Die Auslastung der Produktionsanlagen ist gesunken und lag mit 84,4 % knapp unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau (84,8 %). Die Exporterwartungen wurden erneut zurückgenommen und wiesen im Saldo nur noch ein kleines Plus auf. Die Betriebe des Bauhauptgewerbes waren mit ihrer Geschäftslage zwar weniger zufrieden als in den Vormonaten, sie blieben aber im Hinblick auf ihre Geschäftsperspektiven verhalten zuversichtlich. Im Großhandel gaben die Urteile zur Geschäftssituation zum fünften Mal in Folge nach, im Hinblick auf die weitere Entwicklung hat sich die Skepsis verstärkt. Die Unternehmen des Einzelhandels beurteilten ihre Geschäftslage erheblich schlechter als im Vormonat und schätzten ihre Aussichten erneut negativer ein.

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