Verarbeitendes Gewerbe: Geschäftslage klart auf

Nach dem Absturz im August verbesserte sich die Beurteilung der aktuellen Lage im Verarbeitenden Gewerbe im September stark: Mancherorts zeigten sich die Unternehmen wieder zufrieden mit ihren laufenden Geschäften. Jeweils wesentlich seltener als im Vormonat meldeten die Befragten Rückgänge bei Nachfrage und Auftragsbeständen. Dabei nahm der Lagerdruck wesentlich ab, wohl auch in Folge der erneut gedrosselten Vormonatsproduktion. Die Erwartungen legten zu, aber noch knapp die Hälfte der Befragten rechnete mit Geschäftsrückgängen im kommenden Halbjahr, nur rund 5% gingen von Zuwächsen aus. Auch die Exportaussichten verbesserten sich deutlich, der entsprechende Saldo blieb aber klar im negativen Bereich. Die Produktionstätigkeit sollte weiterhin zurückgefahren werden, allerdings bedeutend seltener als zuletzt. Ihre – weiterhin restriktiven – Personalplanungen korrigierten die Firmen ein gutes Stück nach oben. Die Preiserwartungen sanken im Vergleich zu den beiden Vormonaten leicht, der Saldo lag aber noch klar über seinem Langzeitdurchschnitt. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima wesentlich, auch wenn der Indikator noch deutlich unter null notierte.

Branchenentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (Auswahl)

Gummi und Kunststoffwaren: Auftragslage erreicht Langzeittief

Der Indikator zur Geschäftslage sank im September ungefähr auf null, damit galt sie nur noch als befriedigend. Da der Pessimismus bei den Perspektiven gleichzeitig weiter um sich griff, trübte sich das Klima noch stärker ein. Der Klimaindikator lag auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2020. Über drei Viertel der Unternehmen berichteten von einem Rückgang der Nachfrage wie auch der Auftragsbestände, nur jeweils ca. 10% von Zuwächsen. Damit erreichten beide Saldenwerte ein historisches Tief, schlechter waren sie zuletzt jeweils Anfang 2009 ausgefallen.

Metallerzeugnisse: Geschäftslage klart auf

Da Gegenüber den beiden Vormonaten verbesserte sich die Geschäftslage spürbar. Wesentlich seltener als zuletzt meldeten die Betriebe Rückgänge bei Nachfrage oder Auftragsreserven. Die Geschäftserwartungen legten deutlich zu, der Pessimismus war aber noch weit verbreitet. Der Klimaindikator stieg ein Stück an, blieb aber klar im negativen Bereich. Die Exportaussichten waren nur noch punktuell von Skepsis geprägt. Produktions- wie auch Personalplanungen blieben vielerorts restriktiv, beides allerdings wesentlich seltener als noch im August.

DV-Geräte, elektronische und optischen Erzeugnisse: Exportaussichten stürzen ab

Anders als in den Vormonaten rechneten die Unternehmen nun mit Rückgängen beim Exportgeschäft. In diesem Ausmaß war dies zuletzt im Frühjahr 2020 der Fall gewesen. Die Geschäftsaussichten für das kommende Halbjahr trübten sich ebenfalls deutlich ein. Da auch die Zufriedenheit mit den laufenden Geschäften spürbar zurückging, sank der Klimaindikator tiefer ins Minus. Erstmals seit knapp drei Jahren meldeten die Firmen wieder eine Drosselung der Produktionstätigkeit.

Kraftwagen und Kraftwagenteile: Geschäftslage deutlich besser

Das Geschäftsklima hat sich im Vergleich zum August deutlich verbessert, noch lag der Klimaindikator aber klar im negativen Bereich. Die Unternehmen zeigten sich wesentlich häufiger zufrieden mit ihrer aktuellen Lage, die Erwartungen blieben trotz eines merklichen Saldenanstiegs im Keller. Hersteller und Zulieferer planten, ihre Produktion in den nächsten Monaten auszuweiten und die Verkaufspreise zu erhöhen. Gleichzeitig stellen sich die Firmen darauf ein, mit weniger Personal auszukommen.

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