Verarbeitendes Gewerbe: Auftragsbestand legt zu

Im Verarbeitenden Gewerbe beschloss der Geschäftsklimaindikator das Kalenderjahr mit einem erneuten Rückgang. Im Langzeitvergleich lag er noch knapp siebzehn Punkte über seinem historischen Mittel. Ihre aktuelle Lage bewerteten die Unternehmen nicht ganz so oft positiv wie in den vorangegangenen Monaten. Die Zuversicht mit Blick auf die erwartete Entwicklung im ersten Halbjahr 2022 nahm wieder etwas ab. Anders als im Vormonat berichteten die Firmen von einer gesteigerten Nachfrage. Wesentlich häufiger als zuletzt wurde ein Anstieg der Auftragsbestände gemeldet. Ähnlich oft wie zuvor wurde die Vormonatsproduktion ausgeweitet, auch der Saldo der Lagerbestände an Fertigwaren veränderte sich nur unwesentlich, sie galten weiterhin als unzureichend. Gegenüber den November-Angaben (78,1%) nahm der Anteil der Firmen, deren Produktionstätigkeit durch einen Mangel an Rohstoffen oder Vormaterialien behindert wurde, zu auf 84,5%. Eine Steigerung der Fertigungsmenge in der nächsten Zeit war wieder erheblich häufiger geplant. Der Saldenwert der Exporterwartungen blieb gegenüber November annähernd unverändert, mancherorts rechneten die Befragten mit positiven Impulsen. Auch die expansiven Personalplanungen blieben fast konstant, der Kennwert sank minimal.

Die Vorleistungsgüterproduzierenden erwarteten im Dezember – anders als in den beiden Vormonaten – wieder deutlich öfter eine positive Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr. Im Exportbereich rechneten sie dagegen per saldo kaum noch mit Zuwächsen. Die Beschäftigtenpläne blieben fast unverändert, waren aber weiterhin mancherorts expansiv geprägt. Ihre Produktionsplanungen reduzierten die Unternehmen wieder ein Stück nach unten. Der Indikator zur aktuellen Geschäftssituation ging bedeutend zurück, lag aber noch ganze 34 Punkte über seinem langfristigen Durchschnitt. Jeweils ein Stück öfter als zuletzt meldeten die Teilnehmenden ein Anziehen der Nachfrage wie auch eine Steigerung der Auftragsreserven. Wie bereits im November überwogen knapp die Angaben bezüglich einer Drosselung der Vormonatsproduktion. Ähnlich häufig wie im Vormonat stuften die Firmen ihre Fertigwarenbestände als zu klein ein. Gegenüber November nahm der gemeldete Materialmangel um 2,0 Prozentpunkte zu auf nunmehr 83,0%. Insgesamt blieb der Geschäftsklimaindikator während des vierten Quartals fast konstant, er stieg am aktuellen Rand minimal an.

Ihre momentane Geschäftslage stuften die Investitionsgüterherstellenden im Dezember wieder häufiger günstig ein. Die Nachfrage nahm etwas öfter zu und die Unternehmen berichteten vielerorts von einem Anstieg der Auftragsbestände, letzteres nicht ganz so verbreitet wie zuvor. Obwohl die Produktionstätigkeit im Vormonat zugenommen hatte, wurden die Lagerbestände an Fertigwaren etwas häufiger als unzureichend bewertet. Die Einschränkung der Produktion durch Materialmangel nahm im Vergleich zum November um 6,5 Prozentpunkte auf 89,9% zu. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2022 ging die Zuversicht weiter zurück, war aber noch stellenweise zu vernehmen. Im Exportbereich rechneten die Firmen weiterhin mit Steigerungen, wenn auch nicht so oft wie in den vorangegangenen Monaten. Die expansiven Beschäftigungspläne wurden ein Stück nach unten korrigiert. Die Fertigungsmenge sollte in der nächsten Zeit wieder häufiger zunehmen. Da die Aufwärtsbewegung der Lagekomponente überwog, stieg der Geschäftsklimaindikator leicht an.

Das Geschäftsklima bei den Konsumgüterproduzierenden verbesserte sich zum Jahresende wieder ein Stück, der Indikator behielt jedoch sein negatives Vorzeichen bei. Die ungünstigen Lageurteile nahmen nun ab, behielten aber noch knapp die Oberhand. Bei der Einschätzung der Perspektiven für das kommende halbe Jahr nahm der Pessimismus erkennbar ab, aber noch rechneten die Unternehmen mancherorts mit Geschäftsrückgängen. Jeweils wieder öfter als im November meldeten die Befragten eine Zunahme der Nachfrage und eine Steigerung der Orderbestände. Vor dem Hintergrund der deutlich seltener hochgefahrenen Vormonatsproduktion wurden die Fertigwarenbestände weniger häufig als zu groß beurteilt. Noch lag der Lagerbestandssaldo spürbar über seinem langfristigen Mittel. Gegenüber November nahm die Behinderung der Produktionstätigkeit durch Materialmangel deutlich zu, von 67,8% auf aktuell 79,9%. Im Kontrast zu den Vormonaten erwarteten die Firmen nun Rückgänge bei ihrem Auslandsgeschäft. Für die nächste Zeit waren keine Änderungen der Fertigungsmenge vorgesehen. Die Personalplanungen dagegen wurden abermals merklich nach oben korrigiert.

Branchenentwicklung: Die Unternehmen der chemischen Industrie beurteilten ihre derzeitige Geschäftssituation ähnlich häufig positiv wie im November. Bei der Einschätzung der Perspektiven im nächsten Halbjahr gewannen anders als in den beiden Vormonaten nun die optimistischen Meldungen wieder die Oberhand. In Folge verbesserte sich das Klima spürbar. Die Exportaussichten waren zum Jahresende nicht mehr so oft von Zuversicht geprägt wie in den vorhergehenden Monaten. Nach den Angaben der jüngsten Befragung war die Nachfrageentwicklung nicht mehr rückläufig, sondern stagnierte. Die Auftragsreserven nahmen wie im Vormonat stellenweise zu. Obwohl die Vormonatsproduktion anders als zuvor wieder ausgeweitet worden war, galten die Lagerbestände an Fertigwaren nun öfter als zu gering. Vor diesem Hintergrund waren die Fertigungspläne vielerorts expansiv ausgerichtet, auch die Beschäftigungsplanungen wurden nochmal erkennbar nach oben revidiert.

Bei den Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren war im Dezember eine erhebliche Verbesserung des Geschäftsklimas zu beobachten. Dies war auf die starke Aufklarung der Perspektiven zurückzuführen: anders als in den zurückliegenden Monaten war hier nun per saldo kein Pessimismus mehr zu vernehmen, sondern vereinzelt Zuversicht erkennbar. Der Saldenwert der Exporterwartungen sank dagegen ein Stück und lag nun knapp unterhalb seines historischen Mittels. Noch rechneten die Unternehmen stellenweise mit positiven Impulsen aus dem Auslandsgeschäft. Produktions- wie auch Personalpläne wurden nach oben korrigiert. Mit der aktuellen Lage zeigten sich die Firmen nicht mehr ganz so weit verbreitet zufrieden wie in den vergangenen fünf Monaten, aber der Indikator lag weiterhin auf einem im Langzeitvergleich ausgezeichneten Niveau. Im Kontrast zum November meldeten die Befragten wieder mancherorts ein Anziehen der Nachfrage und eine Zunahme der Auftragsbestände. Anders als zuvor wurde stellenweise eine Steigerung der Vormonatsproduktion gemeldet. Dennoch nahmen die Angaben zu unzureichend gefüllten Lagerbeständen an Fertigwaren am aktuellen Rand immens zu.

Im Druckgewerbe stieg der Klimaindikator im Dezember wieder um knapp 60 Punkte und notierte damit noch knapp unter der Nulllinie. Ihre aktuelle Lage bewerteten die Unternehmen wesentlich seltener ungünstig als zuletzt. Die Geschäftserwartungen verbesserten sich massiv und der Indikator drehte in den positiven Bereich. Wesentlich häufiger als im November meldeten die Befragten eine gesteigerte Nachfrage. Vielerorts wurde eine Zunahme der Auftragsreserve angegeben, wenn auch deutlich seltener als zuvor. Die Vormonatsproduktion war spürbar weniger häufig ausgeweitet worden, die Fertigwarenbestände galten weiterhin stellenweise als zu gering. Für die kommenden Monate erwarteten die Betriebe abermals vereinzelt einen Rückgang des Exportgeschäfts. Die Produktionstätigkeit sollte erneut weit verbreitet reduziert werden. Die Annahmen zur Entwicklung der Beschäftigtenzahl blieben zurückhaltend, jedoch stieg der Saldo über sein langfristiges (negatives) Mittel.

Bei den Produzierenden von Metallerzeugnissen klarte das Geschäftsklima zum Jahresende wieder ein Stück weit auf. Ausschlaggebend hierfür war die deutliche Aufwärtsbewegung des Erwartungsindikators, der in den positiven Bereich drehte. Für das erste Halbjahr 2022 rechneten die Unternehmen stellenweise mit Geschäftszuwächsen. Auch die Exportaussichten verbesserten sich wieder. Vor diesem Hintergrund waren die Produktions- wie auch Personalplanungen mancherorts expansiv ausgerichtet, wenn auch beides nicht ganz so häufig wie im November. Mit Blick auf die gegenwärtige Situation ging die Zufriedenheit mit der Geschäftslage etwas zurück, war aber noch vielerorts zu vernehmen. Zur Nachfrageentwicklung wie auch den Auftragsbeständen gab es häufiger positive Meldungen als in den beiden vorangegangenen Monaten. Deutlich öfter als zuvor wurde die Fertigung im Vormonat hochgefahren, dennoch wurden die Lagerbestände an Fertigwaren wieder vereinzelt als zu gering eingestuft.

Die Herstellenden von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen beurteilten ihre Geschäftslage im Dezember nicht mehr ganz so verbreitet positiv wie in den zurückliegenden Monaten. Der Indikator behielt aber sein hohes Niveau bei. Der Optimismus bei den Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr ließ wieder etwas nach. In Folge sank der Klimaindikator erkennbar, lag aber noch gut 22 Punkte über seinem historischen Mittelwert. Bezüglich der Nachfrageentwicklung berichteten die Unternehmen weniger häufig von Zunahmen als im bisherigen Kalenderjahr. Deutlich öfter als zuletzt wurde dagegen eine Steigerung der Auftragsreserven gemeldet. Die Vormonatsproduktion wurde merklich seltener ausgeweitet, die Fertigwarenlager galten nach wie vor vielerorts als zu wenig befüllt. Wohl deshalb und vor dem Hintergrund der etwas optimistischeren Exportaussichten sollte die Produktionstätigkeit in der nächsten Zeit weit verbreitet erhöht werden. Die Beschäftigtenpläne wurde nach unten korrigiert, der entsprechende Saldo lag aber weiterhin auf einem Langzeithoch.

Die Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen blickten zum Jahresende wieder per saldo optimistisch auf die Geschäftsentwicklung im nächsten Halbjahr. Auch die Exporterwartungen waren stellenweise zuversichtlich, dies aber weniger oft als in den zurückliegenden Monaten. Vielerorts sollte die Fertigungsmenge erhöht werden und es war Beschäftigungsaufbau geplant. Die aktuelle Lage stellte die Unternehmen spürbar seltener zufrieden als im November, der Indikator notierte jedoch weiterhin auf einem sehr hohen Level. Im Gegensatz zum Vormonat berichteten die Betriebe wieder von einer dynamischen Nachfrageentwicklung. Auf breiter Front wurde eine Zunahme der Orderbestände angegeben. Öfter als zuletzt wurde die Vormonatsproduktion gedrosselt, die Lagerbestände an Fertigwaren galten ähnlich häufig als unzureichend wie im Verlauf des gesamten zweiten Halbjahres. Da die Aufwärtsbewegung der Erwartungskomponente überwog, verbesserte sich das übergeordnete Geschäftsklima.

Bei den Maschinenbauunternehmen verbesserte sich das Geschäftsklima im Dezember etwas. Grund hierfür war das spürbar positivere Urteil zur aktuellen Lage, zwei Drittel der Befragten zeigten sich zufrieden, nur knapp 10 Prozent unzufrieden. Weit verbreitet und jeweils wesentlich öfter als im November wurde eine Zunahme der Nachfrage und Steigerung der Auftragsbestände gemeldet. Die Vormonatsproduktion wurde etwas häufiger angehoben, dennoch gaben die Betriebe wieder öfter unzureichend befüllte Fertigwarenlager an. Mit Blick auf das ersten Halbjahr 2022 rechneten die Befragten insgesamt nur noch stellenweise mit Geschäftszuwächsen, im Exportbereich war dies dagegen wieder öfter als zuletzt der Fall. Sowohl hinsichtlich der geplanten Produktionstätigkeit als auch im Personalbereich rechneten die Firmen mit Steigerungen, beides häufiger als im November.

Der Geschäftsklimaindikator der Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen fiel zum Jahresende erheblich, noch lag er knapp 12 Punkte über seinem langfristigen Durchschnitt. Ihre derzeitige Lage beurteilten die Unternehmen vielerorts positiv, dies aber spürbar seltener als in den vorangegangenen Monaten. Verglichen mit dem Langzeithoch im November waren die Geschäftserwartungen nun wesentlich weniger oft von Optimismus gekennzeichnet. Im Kontrast zum Vormonat nahm die Nachfrage am aktuellen Rand vielerorts zu. Die Auftragsbestände stiegen bedeutend häufiger an als zuletzt. Zwar war die Vormonatsproduktion noch verbreitet angehoben worden, doch mehr als die Hälfte der Teilnehmenden meldete zu gering befüllte Fertigwarenlager. Nur bei einem Anteil von gut 8% bestand Lagerüberhang. Vor diesem Hintergrund war für die nächste Zeit auf breiter Front eine Steigerung der Fertigungsmenge geplant. Vom Auslandsgeschäft erwarteten die Firmen mancherorts positive Impulse, dies jedoch wesentlich seltener als in den drei vorangegangenen Monaten. Bezüglich der Beschäftigtenzahl rechneten die Befragten per saldo mit keiner Änderung.

Zurück Drucken