12.12.2022|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Geschäftsklima verschlechtert sich

Im Bauhauptgewerbe trübte sich das Geschäftsklima im November wieder ein Stück ein. Ihre aktuelle Lage stellte die Baufirmen nochmals seltener zufrieden. Im Vergleich zum Oktober (5,3 Monate) ging die Reichweite der Auftragsbestände leicht zurück auf 5,2 Monate. Dieser Wert lag klar über dem Ergebnis vom November 2021 mit 4,9 Monaten. Die Teilnehmenden bewerteten ihren Arbeitsvorrat weniger häufig als groß. Die Ausnutzung der Maschinenkapazität nahm etwas zu auf 81,2% (80,5% zuletzt), damit erreichte sie nicht ganz die Quote vom Vorjahresmonat (82,0%). Gegenüber Oktober breitete sich bei den Geschäftserwartungen wieder mehr Pessimismus aus. Die Bauunternehmen hatten nun etwas häufiger vor, die Baupreise in der nächsten Zeit zu erhöhen. Im Rückblick meldeten sie deutlich öfter Preissteigerungen als im Vormonat. Die expansiven Personalplanungen wurden nach oben korrigiert. Die Meldungen zu Beeinträchtigungen der Bautätigkeit nahmen im November wieder zu (63,8% aktuell; 57,6% zuletzt). Im Vorjahresmonat hatte die Quote 56,7% betragen. Am häufigsten wurde dabei wieder der Fachkräftemangel aufgeführt (43,7%), dies etwas öfter als zuletzt (40,1%). Die Angaben zum Materialmangel gingen nochmal leicht zurück (24,2% aktuell; 24,7% zuletzt). Zum dritten Mal in Folge nahm der Anteil der von Auftragsmangel betroffenen Firmen zu, er stieg um 2,8 Prozentpunkte auf 19,0%. Der Prozentanteil der durch Auftragsstornierungen eingeschränkten Befragten erreichte mit 12,9% einen neuen Höchststand (8,1% zuletzt). 6,6% der Teilnehmenden berichteten von Finanzierungsproblemen (5,8% zuletzt), höher war dieser Anteil zuletzt im Jahr 2004 ausgefallen. Die unter dem Punkt „sonstige Faktoren“ gesammelten Hinderungsgründe beeinträchtigten 11,6% der Firmen (12,6% zuletzt). Anderen möglichen Hemmnissen (Witterungseinflüssen) wurde den November-Resultaten nach eine eher geringe Bedeutung beigemessen.

Bei den im Hochbau tätigen Bauunternehmen verschlechterte sich das Geschäftsklima im November deutlich. Zum einen wurde die aktuelle Lage nochmal ein Stück seltener positiv eingeschätzt, zum anderen nahm der Pessimismus bei den Geschäftserwartungen wieder merklich zu. In den drei betrachteten Hochbausparten waren im November verschiedene Tendenzen zu beobachten: Im öffentlichen Hochbau verbesserte sich das Klima und der Klimaindikator lag nun über seinem (negativen) historischen Mittelwert. Ihre aktuelle Situation beurteilten die Firmen etwas seltener ungünstig. Die Geschäftsaussichten fielen noch weit verbreitet pessimistisch aus, dies jedoch seltener als in den Vormonaten. Im gewerblichen Hochbau trübte sich das Geschäftsklima wieder etwas mehr ein. Der Pessimismus bei den Perspektiven nahm zu und die momentane Lage stellte die Befragten abermals seltener zufrieden. Die Teilnehmenden im Wohnungsbau stuften zum einen ihre aktuelle Geschäftslage wesentlich seltener positiv ein, zum anderen fielen die Erwartungen bedeutend häufiger pessimistisch aus. In Folge sank der Klimaindikator merklich tiefer in den negativen Bereich. Die Reichweite der Auftragsreserven ging leicht zurück auf 6,1 Monate (6,2 zuletzt). Der Vorjahreswert lag mit 5,5 Monaten klar darunter. Der Auslastungsgrad der Geräte- und Maschinenkapazität nahm etwas zu auf 82,0% (80,7% zuletzt). Im Vorjahresmonat war die Quote mit 79,6% niedriger ausgefallen.

Bei den Geschäftsaussichten der Firmen im Tiefbau war der Pessimismus im November zum fünften Mal in Folge stärker ausgeprägt als zuletzt. Ihre aktuelle Lage bewerteten die Befragten noch mancherorts als günstig, gegenüber Oktober jedoch spürbar seltener. Durch die Abwärtsbewegung beider Komponenten trübte sich das Geschäftsklima weiter ein. Der Auslastungsgrad des Geräte- und Maschinenparks nahm zu auf 77,1% (75,0% zuletzt). Im Vorjahresmonat lag die Auslastung mit 74,1% darunter. Die Reichweite des Auftragsbestands blieb gegenüber Oktober unverändert bei einer Produktion von 3,4 Monaten (3,4 im November 2021).

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