Verarbeitendes Gewerbe: Nachfrage erholt sich

Im Verarbeitenden Gewerbe sank der Geschäftsklimaindikator im April wieder etwas, lag aber noch über seinem Langzeitdurchschnitt. Im Vergleich zum März fiel das Urteil zur aktuellen Lage nicht mehr ganz so günstig aus und die pessimistischen Einschätzungen zur weiteren Entwicklung nahmen etwas zu. Erstmals seit August 2022 wurde per saldo wieder von einem Anstieg der Nachfrage berichtet. Allerdings meldeten die Unternehmen nun weit verbreitet einen Rückgang ihrer Auftragsbestände. Die Auftragsreichweite in Produktionsmonaten ging von 4,8 Monaten auf 4,4 zurück. Öfter als zuletzt wurde die Vormonatsproduktion gesteigert. Die Kapazitätsauslastung stieg geringfügig (von 85,5% auf 86,4%). Die Lagerbestände an Fertigwaren gingen gegenüber März deutlich zurück. Weiterhin war für die kommenden Monate eine Ausweitung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Die Exportaussichten gewannen nochmals spürbar an Optimismus. Ihre Beschäftigungspläne korrigierten die Unternehmen nach oben, sie waren nun mancherorts expansiv ausgerichtet. Der Materialmangel in der Industrie ließ gegenüber März (44,6%) wesentlich nach, der Anteil der betroffenen Firmen sank auf 35,1%. Preiserhöhungen waren für die nächste Zeit seltener vorgesehen, die seit 7 Monaten sichtbare Abwärtstendenz des Saldenwerts hielt an.

 

Chemie: Geschäftsklima erhält einen Dämpfer

Das Geschäftsklima in der chemischen Industrie verschlechterte sich im April stark, der Klimaindikator sank unter seinen Langzeitdurchschnitt. Anders als in den vorhergehenden Monaten wurde die Geschäftslage nur noch stellenweise positiv beurteilt. Nachfrage und Auftragsbestand waren rückläufig, die Auftragsreichweite sank auf 0,9 Produktionsmonate (1,6 zuletzt und im Vorjahr). Die Kapazitätsauslastung ging zurück (von 79,3% auf 76,3%). Lieferengpässe bzw. Materialmangel nahmen wieder ein Stück zu (Anstieg der betroffenen Firmen von 20,0% auf aktuell 36,1%). Die Geschäftserwartungen waren nicht mehr optimistisch geprägt, die Unternehmen rechneten tendenziell mit einer gleichbleibenden Entwicklung.

DV-Geräte, elektronische und optische Erzeugnisse: optimistische Perspektiven

Die Geschäftserwartungen fielen ähnlich optimistisch aus wie zuletzt Ende 2021. Auch die Exportaussichten verbesserten sich nochmals. Die Produktions- wie auch Personalplanungen wurden wesentlich nach oben korrigiert und waren weit verbreitet expansiv. Auch ihre aktuelle Lage stellte die Firmen nochmals öfter zufrieden als zuletzt. Da beide Komponenten deutlich anstiegen, klarte das Geschäftsklima erneut merklich auf.

Elektrische Ausrüstungen: Nachfrageeinbruch

Sehr weit verbreitet monierten die Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen im April einen Rückgang bei Nachfrage und Auftragsbeständen. Anders als in den zurückliegenden Monaten beurteilten sie ihre aktuelle Situation nur noch punktuell als positiv. Ihre Geschäftserwartungen blieben ähnlich pessimistisch wie zuletzt, ebenso wie die Exportaussichten. Vor diesem Hintergrund verschlechterte sich das Klima und der Indikator rutschte unter null. Die Produktions- und Beschäftigungspläne waren weiterhin restriktiv.

 

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