Verarbeitendes Gewerbe: Klimaindikator macht Sprung nach oben

Die im Januar wahrnehmbaren positiven Tendenzen im Verarbeitenden Gewerbe hielten im Februar an: die Unternehmen bewerteten ihre momentane Geschäftslage merklich häufiger als gut. Auch erwarteten die Befragten sichtlich öfter eine günstige Entwicklung im nächsten halben Jahr, so dass sich das Klima ebenfalls verbesserte und der Indikator auf dem höchsten Stand seit Ende 2018 notierte. Mancherorts meldeten die Firmen eine zunehmende Nachfrage, wenn auch etwas weniger häufig als zuletzt. Eine Steigerung der Auftragsreserven gaben sie nun weit verbreitet an. Im Vormonat war die Produktion deutlich häufiger ausgeweitet worden als zuvor. Angesichts der im historischen Vergleich niedrigen Fertigwarenbestände wurden die Produktionspläne ein Stück öfter expansiv gestaltet. Die Exportperspektiven fielen erneut besser aus. Die Personalplanungen blieben ähnlich restriktiv wie im Januar.

Die Produzierenden von Vorleistungsgütern beurteilten ihre Geschäftssituation im Februar nochmals häufiger positiv. Vielerorts berichteten die Unternehmen von einer dynamischen Nachfrageentwicklung und einer Zunahme der Auftragsbestände. Die Orderbücher füllten sich allerdings etwas weniger verbreitet als in den vorangegangenen vier Monaten. Im Vormonat war die Produktionsmenge beträchtlich öfter aufgestockt worden als zuletzt. Der Saldo der Lagerbestände an unverkauften Fertigwaren lag weiterhin ungefähr bei null und galt damit als ausreichend. Für die nächste Zeit waren die Produktionspläne bei erheblich mehr Firmen expansiv ausgerichtet, ein Anteil von circa 43% beabsichtigte eine Steigerung der Ausbringungsmenge, nur knapp 5% eine Reduzierung. Vom Auslandsgeschäft erwarteten die Teilnehmenden wesentlich häufiger positive Impulse, auch die allgemeinen Geschäftsaussichten klarten weiter auf. Durch die Aufwärtsbewegung beider Komponenten verbesserte sich das Klima erneut. Die Beschäftigtenplanungen waren erstmals seit Januar 2019 per saldo wieder positiv.

Auch im Februar berichteten die Investitionsgüterherstellenden von einer zunehmenden Nachfrage, wenn auch nicht so häufig wie im Vormonat. Hinsichtlich ihrer Auftragsreserven meldeten sie spürbar öfter Steigerungen. Einen Anstieg der Vormonatsproduktion gaben die Unternehmen nochmals häufiger an. Vor dem Hintergrund der trotzdem deutlich gesunkenen Bestände an Fertigwaren wurden für die nächste Zeit bei mehr Betrieben Ausweitungen der Produktionsmenge geplant. Insgesamt wurde die aktuelle Lage nochmals öfter als günstig eingestuft. Hinsichtlich der erwarteten Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr blieb der Optimismus ungefähr auf dem – im langfristigen Vergleich sehr hohen – Januarniveau. Im Exportbereich erwarteten die Teilnehmenden nicht ganz so häufig positive Impulse wie zuletzt. Per saldo wurde erstmals seit April 2019 wieder mit Beschäftigungsaufbau gerechnet. Insgesamt verbesserte sich das Geschäftsklima leicht gegenüber Jahresbeginn.

Bei den Konsumgüterproduzierenden stieg der Klimaindikator am aktuellen Rand spürbar, blieb aber noch im negativen Bereich. Diese Zunahme war allein auf die ausgeprägte Verbesserung der Geschäftsaussichten zurückzuführen, bei deren Einschätzung die optimistischen Stimmen wieder klar die Oberhand gewannen. Das ungünstige Lageurteil der vergangenen beiden Monate verschlechterte sich dagegen nochmals. In Folge der rückläufigen Nachfrage, der weit verbreiteten Rückgänge der Auftragsreserven sowie der nur noch stellenweise gedrosselten Vormonatsproduktion stiegen die Bestände an unverkauften Fertigwaren beträchtlich an und es entstand ein deutlicher Lagerüberhang. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der anhaltend pessimistischen Exporterwartungen waren die Produktionsplanungen für die nächsten Monate weiterhin restriktiv ausgerichtet, wenn auch erkennbar seltener als zuvor. Die Personalpläne deuteten wieder häufiger auf Beschäftigungsabbau hin.

Branchenentwicklung: Im starken Kontrast zum Vormonat stuften die Unternehmen der chemischen Industrie ihre Geschäftslage im Februar als schlecht ein, erstmals seit September erhielt die Kenngröße wieder ein negatives Vorzeichen. Nur noch stellenweise meldeten die Befragten eine günstige Nachfrageentwicklung, anders als in den Monaten zuvor sanken nun die Auftragsbestände per saldo. Die Produktionsmenge war im Vormonat nur noch vereinzelt ausgeweitet worden, dennoch nahm der Lagerüberhang öfter zu. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr zeigten sich die Betriebe abermals öfter optimistisch, auch wenn sie nicht mehr so häufig mit Steigerungen ihrer Exporttätigkeit rechneten. Die Fertigungspläne blieben vielerorts expansiv, wenngleich dies seltener der Fall war als zuletzt. Die Beschäftigtenplanungen waren nun eher restriktiv ausgerichtet. Bei der Ermittlung des Geschäftsklimas überwog genauso wie im Januar die Abwärtsbewegung der Lagekomponente, daher sank der Klimaindikator abermals.

Die im Januar im langfristigen Vergleich überdurchschnittlich oft positiv bewertete Geschäftslage der Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren stellte sie im Rahmen der Februar-Befragung nicht mehr so häufig zufrieden. Die Perspektiven für die kommenden sechs Monate fielen nun geringfügig öfter optimistisch aus. Der Saldenrückgang beim Lageurteil war stärker ausgeprägt, daher konnte der Klimaindikator den hervorragenden Vormonatswert nicht halten und sank ein Stück. Die Nachfrageentwicklung nahm an Dynamik zu, die Auftragsbestände stiegen weiterhin an, dies aber nicht mehr so weit verbreitet wie zu Jahresbeginn. In Folge der massiv ausgeweiteten Vormonatsproduktion wurden die Fertigwarenlagerbestände nun nicht mehr als zu gering beschrieben, sondern galten sogar stellenweise als zu groß. Allerdings lag der entsprechende Saldo noch deutlich unter seinem historischen Mittelwert, vor diesem Hintergrund waren für die nächste Zeit Steigerungen der Produktionsmenge vorgesehen, dies häufiger als zuletzt. Vom Auslandsgeschäft erwarteten die Betriebe öfter positive Impulse. Die expansiven Personalpläne wurden nach oben korrigiert.

Auch wenn bei den Unternehmen des Druckgewerbes im Februar noch vielerorts von einer rückläufigen Nachfrageentwicklung und einer Abnahme der Auftragsreserven berichtet wurde, so war dies nicht mehr auf so breiter Front der Fall wie im Januar. Die Vormonatsproduktion war etwas häufiger zurückgefahren worden als zuvor. Ihre Fertigwarenbestände stuften die Firmen am aktuellen Rand nur noch stellenweise als zu gering ein. Die Unzufriedenheit mit der momentanen Geschäftssituation ließ gegenüber dem Negativrekord vom Vormonat erheblich nach, war aber noch weit verbreitet zu vernehmen. Im starken Kontrast zu den drei vorhergehenden Monaten gewannen bei der Einschätzung der Perspektiven für das kommende halbe Jahr nun die optimistischen Stimmen knapp die Oberhand, der Erwartungsindikator drehte wieder in den positiven Bereich. Auch der Saldo der Exportaussichten lag erstmals seit November 2019 wieder im Plus. Der Geschäftsklimaindikator machte aufgrund der Verbesserung beider Komponenten einen Sprung nach oben, blieb aber deutlich unterhalb seines negativen langfristigen Mittelwerts. Die Produktionspläne für die nächste Zeit sahen weiterhin Drosselungen vor, dies aber bei weitem nicht mehr so oft wie zuletzt. Die Personalplanungen waren weniger häufig restriktiv geprägt.

Bei den Produzierenden von Metallerzeugnissen klarte das Geschäftsklima am aktuellen Rand deutlich auf, der Indikator notierte wieder im Plus. Ähnliches galt für die beiden Teilkomponenten: bei der Beurteilung der Geschäftslage gewannen die Positivmeldungen die Oberhand, zum ersten Mal seit Sommer 2019. Die Perspektiven der Firmen waren nun im Kontrast zum Januar ebenfalls von Optimismus geprägt, der Erwartungsindikator stieg wesentlich an. Hinsichtlich der Nachfrage und dem Stand der Orderbücher meldeten die Teilnehmenden öfter als zuletzt eine Steigerung. Die Fertigungsmenge war im Vormonat häufiger ausgeweitet worden als zuvor. Angesichts der gesunkenen Lagerbestände sollte die Produktion in der nächsten Zeit spürbar öfter hochgefahren werden. Nach den vergangenen drei Monaten, in denen die Befragten einen Rückgang der Exporttätigkeit erwartet hatten, waren ihre Erwartungen ans Auslandsgeschäft wieder stellenweise zuversichtlich. Die Beschäftigtenplanungen waren weiterhin restriktiv geprägt, wurden aber nach oben korrigiert und der Saldo lag nun oberhalb seines negativen langfristigen Mittels.

Die Herstellenden von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen blickten im Februar nicht mehr ganz so oft optimistisch auf ihre künftige wirtschaftliche Entwicklung wie zuletzt. Auch beim Auslandsgeschäft rechneten sie deutlich seltener mit positiven Impulsen, der entsprechende Saldo lag aber noch über seinem historischen Mittelwert. Die weiterhin expansiven Personalpläne wurden ein Stück nach unten revidiert. Vor dem Hintergrund der nun per saldo als unzureichend beurteilten Fertigwarenbestände sollte das Fertigungstempo noch vielerorts erhöht werden, allerdings seltener als im Januar. Ihre gegenwärtige Lage stuften die Teilnehmenden dagegen nun bedeutend öfter gut ein. Vielerorts wurde eine Zunahme bei Nachfrage und Auftragsreserven gemeldet. Da die Abwärtsbewegung der Erwartungskomponente überwog, verschlechterte sich insgesamt das Geschäftsklima der Branche, ist aber im langfristigen Vergleich nach wie vor als sehr günstig zu bezeichnen.

Bei den Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen klarte das Klima im Februar weiter auf. Die aktuelle Geschäftslage wurde nochmals häufiger günstig beurteilt und auch die Erwartungen für die kommenden sechs Monate verbesserten sich wieder. Ihre Nachfragesituation gegenüber dem Vormonat beschrieben die Unternehmen deutlich öfter als besser. Vielerorts stiegen die Auftragsbestände an, dies etwas seltener als zuletzt. Die Fertigwarenlagerbestände galten erneut als nicht ausreichend befüllt, obwohl die Produktion im vorhergehenden Monat verbreitet gesteigert worden war. Auch für die nächste Zeit war eine Ausweitung der Fertigungsmenge vorgesehen, dies erkennbar öfter als zuvor. Mit Blick auf die künftige Exporttätigkeit rechneten die Befragten etwas seltener mit Zunahmen, der Saldo lag aber weiterhin im langfristigen Vergleich auf sehr hohem Niveau. Beim Personal war abermals häufiger Beschäftigungsabbau geplant.

Das Geschäftsklima bei den Maschinenbauunternehmen verbesserte sich zum fünften Mal in Folge. Mit ihrer aktuellen Lage zeigten sich die Firmen erneut zufriedener. Häufiger als im Januar berichteten sie von gestiegenen Auftragsreserven. Die Nachfrage entwickelte sich weiterhin dynamisch, dies aber erheblich weniger verbreitet als in den vorangegangenen Monaten. Ihre Produktion hatten die Betriebe im Vormonat wesentlich öfter hochgefahren als zuvor. Angesichts der im langfristigen Vergleich weiterhin für die Branche unterdurchschnittlichen Fertigwarenbestände sollte die Produktionsmenge auch in nächster Zukunft häufiger ausgeweitet werden. Dies sicher auch vor dem Hintergrund der optimistisch eingeschätzten Perspektiven. Sowohl der Indikator der allgemeinen Geschäftserwartungen als auch derjenige der Exportaussichten stiegen im Februar deutlich an. Dennoch wurden die ohnehin restriktiven Personalpläne nochmals nach unten korrigiert.

Die von den Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen gemeldete Nachfrageentwicklung war im Februar weiterhin expansiv, wenn auch seltener als im Januar. Zugleich berichteten die Unternehmen auf breiter Front von einer Zunahme der Auftragsbestände gegenüber dem Vormonat, der entsprechende Saldo erreichte den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Da die Produktion im vorangegangenen Monat erneut gedrosselt worden war, führte diese Kombination zu einem Absinken der Fertigwarenbestände, die zugehörige Kenngröße fiel unter ihren langfristigen Mittelwert. Insgesamt stellte die momentane Geschäftslage die Befragten nun zufrieden, der Indikator drehte wieder in den positiven Bereich. Der Optimismus mit Blick auf die erwartete Entwicklung im kommenden Halbjahr ließ dagegen spürbar nach. Da die Zunahme der Lagekomponente dominierte, verbesserte sich das übergeordnete Geschäftsklima dennoch. Die Exportaussichten wurden geringfügig weniger zuversichtlich eingeschätzt als im Januar. Im Kontrast zu den beiden Vormonaten waren die Produktionspläne wieder vielerorts expansiv ausgerichtet. Die Beschäftigtenplanungen blieben beim Großteil der Unternehmen restriktiv geprägt.

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