Verarbeitendes Gewerbe: Zufriedenheit mit Geschäftslage hält nicht an

Nach dem Lichtblick im September bewerteten die Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe ihre Geschäftslage im Oktober wieder schlechter, der Lageindikator näherte sich der Nulllinie. Die Aussichten für die nächsten Geschäftsmonate fielen im Vergleich zum Vormonat nur geringfügig weniger pessimistisch aus. In Folge rutschte der Klimaindikator wieder tiefer in den negativen Bereich. Gegenüber September gaben die Firmen minimal seltener Rückgänge bei Nachfrage und Auftragsbeständen an, beide Salden lagen allerdings weiterhin auf einem im Langzeitvergleich sehr niedrigen Niveau. Die Reichweite der Auftragsbestände in Produktionsmonaten sank gegenüber dem dritten Quartal (4,5 Monate) geringfügig auf 4,4 Monate (4,9 Monate im Q4 2022). Die Lagerbestände an Fertigwaren nahmen wieder spürbar zu. Die Teilnehmenden meldeten, wie auch in den drei zurückliegenden Monaten, eine reduzierte Produktionstätigkeit, und auch für die nächste Zeit war weit verbreitet eine Drosselung vorgesehen. Die Kapazitätsauslastung ging im Vergleich zum Vorquartal (85,2%) zurück (auf 82,6%; 85,3% im Q4 2022). Die Personalplanungen fielen wieder deutlich restriktiver aus als zuletzt. Mit Blick auf die Exportperspektiven gab es vermehrt negative Einschätzungen. Die Preiserwartungen legten gegenüber den beiden Vormonaten etwas zu und waren in etwa auf dem Juli-Niveau dieses Jahres.

Chemische Industrie: Klima verbessert sich

Vor allem aufgrund der deutlich besseren Bewertung der aktuellen Geschäftslage klarte das Geschäftsklima im Oktober ein Stück weit auf. Noch blieb der Klimaindikator aber klar im negativen Bereich. Die Aussichten fielen etwas weniger pessimistisch aus als im September und beim Exportgeschäft erwarteten die Unternehmen nur noch stellenweise Rückgänge. Die Meldungen zu gesunkenen Auftragsbeständen nahmen wesentlich ab. Die Reichweite der Auftragsreserven sank gegenüber dem dritten Quartal um 0,6 Monate auf 1,2. Ihre Produktionstätigkeit schränkten die Betriebe anders als in den zurückliegenden Monaten nur noch punktuell ein.

Gummi und Kunststoffwaren: Geschäfte laufen besser

Die Skepsis bei der Einschätzung der weiteren Geschäftsentwicklung blieb trotz eines Saldenanstiegs weit verbreitet. Das Urteil zur aktuellen Situation verbesserte sich im Oktober allerdings bedeutend. In Folge stieg der Klimaindikator kräftig an, auch wenn er sein negatives Vorzeichen behielt. Die negativen Langzeitrekorde bei Nachfrage und Auftragsbeständen vom Vormonat bestätigten sich im Oktober nicht, beide Saldenwerte kletterten im negativen Bereich wesentlich nach oben. Die Reichweite der Auftragsbestände blieb mit 3,8 Monaten gegenüber dem Vorquartal (3,7) nahezu unverändert (5,2 im Q4 2022). Die Kapazitätsauslastung ging im Vergleich zum Vorquartal (76,0%) nur leicht zurück (auf 74,2%; 83,4% im Q4 2022).

DV-Geräte, elektronische und optischen Erzeugnisse: Klimaindikator rutscht weiter ab

Noch häufiger als im September rechneten die Unternehmen mit Rückgängen beim Exportgeschäft. Die Geschäftsaussichten für das kommende Halbjahr verschlechterten sich nochmals spürbar. Erstmals seit 3 Jahren zeigten sich die Firmen per saldo unzufrieden mit ihrer Geschäftssituation. Auf breiter Front meldeten sie Rückgänge bei Nachfrage und Auftragsbüchern. Dabei ging die Reichweite der Auftragsreserven in Produktionsmonaten (5,3 aktuell) gegenüber dem Vorquartal (5,4) nur leicht zurück, im Vergleich zum vierten Quartal 2022 (6,3) jedoch spürbar. Auch die Kapazitätsauslastung reduzierte sich (85,0% aktuell; 88,9% im Q3 2023; 90,3% im Q4 2022).

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