Verarbeitendes Gewerbe: Verbesserung der Exporterwartungen

Im Verarbeitenden Gewerbe nahm der Geschäftsklimaindikator gegenüber April spürbar zu, er notierte nun über seinem historischen Mittelwert. Ihre aktuelle Lage bewerteten die Unternehmen weit verbreitet und etwas öfter als zuletzt positiv. Die Geschäftsaussichten waren deutlich seltener von Pessimismus geprägt als in den beiden Vormonaten. Stellenweise wurde ein Rückgang der Nachfrage gemeldet, dies aber seltener als im April. Die Auftragsbestände stiegen nicht mehr so häufig an wie in den zurückliegenden Monaten. Die Vormonatsproduktion wurde weniger oft ausgeweitet. Die Bestände an Fertigwaren galten abermals häufiger als unzureichend. Gegenüber März gingen die Materialengpässe spürbar zurück (70,0% aktuell; 83,3% März 2022). Für die nächste Zeit war eine Steigerung der Produktionstätigkeit vorgesehen, dies jedoch nicht so häufig wie in den vorangegangenen Monaten. Die Exporterwartungen verbesserten sich im Vergleich zum April stark, der Saldenwert lag nun deutlich über seinem langfristigen Mittel. Die Beschäftigungsplanungen wurden wieder ein Stück nach oben korrigiert und waren mancherorts expansiv ausgerichtet. Der Saldo der Preiserwartungen sank im Vergleich zum April-Rekordwert geringfügig.

Ihre derzeitige Geschäftssituation stuften die Vorleistungsgüterproduzierenden im Mai ähnlich häufig positiv ein wie zuletzt. Die Skepsis bei den Geschäftserwartungen ließ nun deutlich nach und war noch stellenweise erkennbar. In Folge verbesserte sich das Klima abermals spürbar, der Indikator lag deutlich über seinem historischen Mittel. Nochmal öfter als im Vormonat gaben die Firmen eine Zunahme der Nachfrage an. Bei den Auftragsbeständen wurde wesentlich häufiger von einer Steigerung berichtet als im April. Ähnlich oft wie zuvor wurde die Vormonatsproduktion ausgeweitet. In der nahen Zukunft sollte die Fertigung erneut häufiger gesteigert werden. In vergleichbarem Ausmaß wie zuletzt rechneten die Betriebe mit Geschäftszuwächsen beim Export. Der Saldenwert der Beschäftigungserwartungen ging nochmal leicht zurück, deutete aber weiterhin auf geplanten Personalaufbau hin.

Im Gegensatz zum April berichteten die Investitionsgüterherstellenden im Mai per saldo wieder von einem Anziehen der Nachfrage. Die Auftragsbestände nahmen nochmals häufiger zu. Die Vormonatsproduktion wurde geringfügig seltener ausgeweitet als zuletzt. Ihren Lagerbestand an Fertigwaren stuften die teilnehmenden Unternehmen erneut etwas öfter als unzureichend ein. Insgesamt stellte sie ihre aktuelle Geschäftslage nicht mehr ganz so häufig zufrieden wie zuvor. Der Lageindikator befand sich allerdings im Langzeitvergleich noch auf einem ausgezeichneten Niveau. Mit Blick auf die erwartete Entwicklung im nächsten halben Jahr nahm der Pessimismus erheblich ab und herrschte nur noch mancherorts vor. Anders als in den beiden zurückliegenden Monaten gingen die Befragten beim Exportgeschäft wieder von Zuwächsen aus. Die expansiven Beschäftigungspläne wurden deutlich nach oben korrigiert. Die Fertigung sollte in der nächsten Zeit wieder spürbar öfter ausgeweitet werden. Aufgrund der starken Aufwärtsbewegung der Erwartungskomponente verbesserte sich der Geschäftsklimaindikator ein Stück und lag nun wieder oberhalb seines historischen Mittels.

Bei den Konsumgüterproduzierenden verschlechterte sich das Klima im Mai zum dritten Mal in Folge. Ihre aktuelle Lage beurteilten die Betriebe nochmals etwas seltener günstig als zuletzt. Der Lageindikator lag aber noch gute elf Punkte über seinem (negativen) historischen Mittel. Die vorherrschende Skepsis bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven nahm abermals zu. Punktuell wurde noch von einer positiven Nachfrageentwicklung und einer Zunahme der Orderbestände berichtet, aber jeweils ein Stück seltener als im April. Per saldo wurde die Vormonatsproduktion wieder gedrosselt. Dennoch nahmen die Fertigwarenbestände merklich zu, der Saldo erreichte allerdings noch nicht seinen Langzeitdurchschnitt. Für die nächste Zeit war tendenziell eine Reduzierung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Die Personalplanungen korrigierten die Firmen spürbar nach unten, sie blieben jedoch expansiv gestaltet. Vom Exportgeschäft erwarteten die Teilnehmenden wieder häufiger positive Impulse.

Branchenentwicklung: In der chemischen Industrie meldeten die Unternehmen im Mai per saldo keinen Rückgang der Nachfrage mehr. Mancherorts wurde von sinkenden Auftragsbeständen berichtet, dies allerdings wesentlich seltener als im April. Die Vormonatsproduktion wurde nicht so häufig ausgeweitet wie zuletzt. Ihre Lagerbestände an Fertigwaren beschrieben die Befragten nun stellenweise als zu gering. Insgesamt wurde die aktuelle Geschäftssituation nochmals weniger oft positiv eingestuft. Der Lageindikator notierte aber im Langzeitvergleich auf einem sehr guten Niveau. Der Pessimismus bei den Geschäftserwartungen nahm spürbar ab, war aber noch weit verbreitet. Das Klima verbesserte sich ein Stück, der Klimaindikator stieg im negativen Bereich. Erheblich optimistischer als in den Vormonaten fielen die Exporterwartungen aus, der Saldenwert nahm um gut fünfundzwanzig Punkte zu. Die Fertigung sollte in der nächsten Zeit wieder wesentlich häufiger hochgefahren werden. Die expansiven Beschäftigungspläne blieben auf ähnlichem Niveau wie im April.

Bei den Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren wurde die Geschäftssituation im Mai auf ausgezeichnetem Niveau günstig bewertet. Mehr als die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen zeigte sich damit zufrieden. Mit Blick auf die erwartete Entwicklung im kommenden halben Jahr ging der seit März weit verbreitete Pessimismus etwas zurück. Das Geschäftsklima klarte wieder ein Stück weit auf, der Klimaindikator erreichte seinen langfristigen Mittelwert. Im Kontrast zum April meldeten die Betriebe nun per saldo einen Rückgang der Nachfrage wie auch der Orderbestände. Obwohl die Vormonatsproduktion nur noch punktuell ausgeweitet wurde, galten die Lagerbestände an Fertigwaren nun erstmals in diesem Kalenderjahr per saldo wieder als ausreichend. Der zugehörige Saldenwert lag aber noch deutlich unter langfristigen Durchschnitt. Die Exportaussichten verschlechterten sich und waren nur noch stellenweise optimistisch. Für die nächste Zeit war eine Drosselung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Die Personalplanungen wurden nach unten korrigiert, deuteten aber weiterhin auf Beschäftigungsaufbau hin.

Im Druckgewerbe stieg der Erwartungsindikator im Mai etwas an, die Unternehmen blieben jedoch weiter vielerorts skeptisch. Hinsichtlich der Exportperspektiven war der Pessimismus besonders weit verbreitet, der entsprechende Saldenwert stürzte tief ab und erreichte den niedrigsten Wert seit Beginn der gesamtdeutschen Zeitreihe 1991. Vor diesem Hintergrund waren die Fertigungspläne weiterhin restriktiv ausgerichtet. Der Saldo der Beschäftigtenerwartungen deutete auf Personalabbau hin. Hinsichtlich der aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Firmen wieder spürbar häufiger zufrieden als zuletzt. Die Auftragsreserven nahmen etwas öfter zu als im April. Allerdings wurde ein Rückgang der Nachfrage gemeldet. Die Vormonatsproduktion war deutlich häufiger gedrosselt worden als zuvor. Die Fertigwarenbestände galten weiterhin per saldo als zu gering. Das Geschäftsklima verbesserte sich, der Klimaindikator erreichte seinen (negativen) langfristigen Mittelwert.

Mit ihrer aktuellen Lage zeigten sich die Produzierenden von Metallerzeugnissen im Mai ähnlich häufig zufrieden wie im Vormonat. Die pessimistischen Einschätzungen bei den Geschäftserwartungen nahmen wieder zu. In Folge sank der Klimaindikator etwas, notierte aber noch über null. Stellenweise war noch von einem Anziehen der Nachfrage und einer Zunahme der Orderreserven die Rede. In Bezug auf die Auftragsbücher jedoch wesentlich seltener als in den zurückliegenden Monaten. Die Vormonatsproduktion blieb auf ähnlichem Niveau expansiv wie zuvor. Etwas öfter als im April wurden die Fertigwarenbestände als zu gering eingestuft. Die Produktions- wie auch Beschäftigungspläne wurden nach unten korrigiert, waren jedoch jeweils noch stellenweise expansiv gestaltet. Beim Exportgeschäft erwarteten die Unternehmen nochmals deutlich häufiger Zuwächse.

Bei den Herstellenden von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen nahm die Skepsis mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr wieder erheblich zu. Die Exportaussichten trübten sich ebenfalls ein und waren nur noch punktuell optimistisch. Ihre aktuelle Lage beurteilten die Firmen etwas weniger häufig positiv als im April, noch notierte der Indikator im Langzeitvergleich auf einem sehr guten Niveau. Durch die Abwärtsbewegung beider Komponenten verschlechterte sich das Geschäftsklima deutlich. Der Klimaindikator lag aber noch über seinem historischen Mittel. Seltener als im April meldeten die Befragten einen Anstieg der Nachfrage. Weit verbreitet und öfter als zuletzt eine Steigerung der Auftragsreserven. Vor dem Hintergrund der spürbar seltener ausgeweiteten Produktionstätigkeit im Vormonat sanken die Lagerbestände an Fertigwaren nochmals ein Stück öfter und galten als unzureichend. Für die nächste Zeit war vielerorts eine Steigerung der Fertigung angedacht. Die Personalplanungen wurden abermals nach unten korrigiert, der Saldo deutete aber weiterhin auf Beschäftigungsaufbau hin.

Die Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen meldeten im Vergleich zum April wieder wesentlich häufiger ein Anziehen der Nachfrage und eine Steigerung ihrer Auftragsbestände. Mehr als die Hälfte der Unternehmen zeigte sich nun zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Die Exporterwartungen verbesserten sich erheblich. Ihre allgemeinen Perspektiven für das kommende halbe Jahr schätzten die Befragten deutlich seltener pessimistisch ein als zuletzt. In Folge stieg der Klimaindikator spürbar und notierte gut fünfzehn Punkte über seinem historischen Mittelwert. Trotz der seltener gesteigerten Vormonatsproduktion gingen die Angaben über unzureichende Lagerbestände an Fertigwaren nochmal etwas zurück. Für die nächste Zeit war weit verbreitet eine Ausweitung der Fertigungsmenge angedacht. Die Beschäftigtenpläne wurden reduziert, deuteten aber weiterhin auf Personalaufbau hin.

Bei den Maschinenbauunternehmen sank der Geschäftsklimaindikator im Mai geringfügig, er lag nun knapp fünf Punkte über seinem langfristigen Mittel. Deutlich seltener als im April beurteilten die Teilnehmenden ihre aktuelle Lage positiv. Allerdings erreichte dieser Indikator weiterhin ein im Langzeitvergleich sehr gutes Niveau. Der Pessimismus mit Blick auf die geschätzte Entwicklung in den kommenden sechs Monaten ließ spürbar nach, war aber noch mancherorts erkennbar. Im Kontrast zum Vormonat berichteten die Firmen wieder von einer Zunahme der Nachfrage. Eine Steigerung der Orderbestände meldeten sie erheblich öfter als zuletzt. In Folge der etwas häufiger gedrosselten Vormonatsproduktion stuften die Befragten ihre Fertigwarenbestände wieder deutlich öfter als unzureichend ein. Für die nächste Zeit war eine Ausweitung der Produktionstätigkeit vorgesehen. Vom Exportgeschäft wurden abermals nur stellenweise Zuwächse erwartet. Personalaufbau war gegenüber April nun ein Stück häufiger geplant.

Bei den Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen stieg der Lageindikator im Mai nochmals stark an, diesmal um knapp dreißig Punkte. Mehr als die Hälfte der Unternehmen bewertete die Geschäftssituation nun als günstig. Bezüglich der Perspektiven für das nächste halbe Jahr überwogen im Gegensatz zu den drei Vormonaten die optimistischen Angaben. In Folge verbesserte sich das Klima immens. Wesentlich seltener als im April wurde ein Abflauen der Nachfrage gemeldet. Von einem Rückgang der Auftragsreserven war dagegen spürbar häufiger als zuletzt die Rede. Trotz der weit verbreitet hochgefahrenen Vormonatsproduktion galten die Lagerbestände an Fertigwaren auf breiter Front als zu gering. Für die nächste Zeit planten die Firmen weiterhin eine Ausweitung der Fertigungsmenge, dies allerdings mit nachlassender Tendenz. Eine außerordentliche Steigerung verzeichnete auch der Saldenwert der Exporterwartungen, die Betriebe rechneten vielerorts mit Geschäftszuwächsen. Anders als im April gingen die Teilnehmenden nun von Beschäftigungszuwachs aus.

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