Verarbeitendes Gewerbe: Weniger Auftragseingänge

Im Verarbeitenden Gewerbe fiel der Geschäftsklimaindikator im Oktober erneut und sank dabei spürbar tiefer in den negativen Bereich. Zum einen war dies bedingt durch die nochmals deutlich pessimistischeren Geschäftsaussichten. Zum anderen durch das gegenüber September weniger günstige Lageurteil der Unternehmen. Weiterhin wurde eine rückläufige Nachfrage gemeldet, wenn auch nicht so häufig wie im Vormonat. Die Auftragsbücher der Firmen waren im langfristigen Vergleich noch gut gefüllt (Auftragsreichweite in Produktionsmonaten: 4,7 aktuell; 4,3 zuletzt), neue Aufträge kamen aber wesentlich seltener herein als im September. Abermals wurde die Vormonatsproduktion stellenweise hochgefahren. Die Kapazitätsauslastung sank gegenüber dem Vorquartal um 1,9 Prozentpunkte auf 84,4%. Eine Behinderung der Produktionstätigkeit durch einen Mangel an Rohstoffen und Vormaterialien wurde ähnlich häufig gemeldet wie zuletzt (57,8% aktuell; 58,7% zuletzt). Ihre Lagerbestände an Fertigwaren stuften die Teilnehmenden kaum noch als unzureichend ein. Für die nächste Zeit war abermals seltener eine Ausweitung der Fertigung angedacht. Die Exportaussichten verschlechterten sich wieder, nur noch stellenweise rechneten die Befragten hier mit Geschäftszuwächsen. Die Beschäftigungspläne wurden nach unten korrigiert, erstmals seit April 2021 war per saldo wieder Personalabbau vorgesehen. Der Saldenwert der Preiserwartungen ging gegenüber dem Vormonat zurück, lag aber weiterhin auf historisch hohem Niveau.

Die Situation bei den Vorleistungsgüterproduzierenden präsentierte sich im Oktober relativ unverändert im Vergleich zum Vormonat. Ihre Geschäftslage beurteilten die Unternehmen etwas seltener positiv. Der Lageindikator lag aber noch deutlich über seinem historischen Mittel. Gleichzeitig ließ der – nach wie vor stark verbreitete – Pessimismus bei Einschätzung der Perspektiven leicht nach. In Folge änderte sich das Geschäftsklima kaum, der Klimaindikator sank geringfügig tiefer in den negativen Bereich. Vielerorts meldeten die Teilnehmenden Rückgänge bei Nachfrage und Auftragsbeständen. Die Reichweite der Aufträge in Produktionsmonaten ging etwas zurück (4,1 aktuell; 4,3 zuletzt). Die Vormonatsproduktion wurde abermals gedrosselt, die Kapazitätsauslastung sank gegenüber dem Vorquartal leicht (85,2% aktuell; 86,1% zuletzt). Die Lagerbestände stiegen geringfügig an, der Saldenwert lag aber deutlich unter seinem Langzeitdurchschnitt. Auch für die nächste Zeit war eine Drosslung der Produktion vorgesehen. Die Exporterwartungen fielen etwas seltener pessimistisch aus als zuletzt. Die Firmen rechneten nun mit einer konstanten Beschäftigtenzahl in den kommenden Monaten.

Bei den Investitionsgüterherstellenden trübten sich die Geschäftsaussichten im Oktober merklich weiter ein, der Erwartungsindikator näherte sich den tiefen Werten vom Frühjahr 2020. Anders als in den zurückliegenden Monaten rechneten die Unternehmen nicht mehr mit Zuwächsen beim Exportgeschäft, stellenweise erwarteten sie Rückgänge. Die Personalplanungen waren nun zurückhaltend und nur noch punktuell expansiv. Gegenüber September fiel das Urteil zur aktuellen Geschäftslage deutlich seltener positiv aus, auch wenn der Lageindikator noch weit über seinem langfristigen Mittel lag. Die Meldungen über eine rückläufige Nachfrage gingen merklich zurück. Die Auftragsbestände sanken, dies häufiger als zuvor. Die Auftragsreichweite betrug nun 5,5 Monate (5,2 im Vorquartal). Punktuell wurde die Vormonatsproduktion wieder ausgeweitet. Ihre Fertigwarenbestände bewerteten die Teilnehmenden deutlich seltener als zu gering. Für die nächste Zeit planten sie spürbar häufiger eine Steigerung der Produktionsmenge. Aufgrund der Abwärtsbewegung beider Komponenten verschlechterte sich das Geschäftsklima und der Hauptindikator rutschte erstmals seit März wieder unter null.

Die Geschäftslage der Konsumgüterproduzierenden verschlechterte sich im Oktober etwas, der Indikator sank tiefer in den negativen Bereich. Auf breiter Front und jeweils öfter als zuletzt meldeten die Unternehmen einen Rückgang der Nachfrage wie auch der Auftragsreserven. Die Reichweite der Aufträge in Produktionsmonaten ging im Vergleich zum dritten Quartal zurück (3,8 aktuell; 4,2 zuletzt). Auch in Folge der vielerorts gedrosselten Vormonatsproduktion gingen die Lagerbestände an Fertigwaren deutlich zurück, der entsprechende Saldenwert lag klar unter seinem Langzeitdurchschnitt. Die Kapazitätsauslastung sank (saisonbereinigt) gegenüber dem Vorquartal um 2,9 Prozentpunkte auf 81,1%. Auch in den kommenden Monaten planten die Firmen eine Reduzierung der Produktionsmenge, wenn auch nicht ganz so häufig wie im September. Die Geschäftserwartungen trübten sich nochmals merklich ein, der Erwartungsindikator rutschte auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Zeitreihe 1991. Mehr als drei Viertel der Teilnehmenden rechneten mit Geschäftsrückgängen, nur knapp 7% mit Zuwächsen. Auch die Exportaussichten fielen – anders als im Vormonat – nun weit verbreitet pessimistisch aus. Die Personalplanungen wurden nach unten korrigiert, es war häufiger Beschäftigungsabbau vorgesehen. Bedingt durch die Abwärtsbewegung beider Komponenten verschlechterte sich das Geschäftsklima nochmal spürbar, so tief hatte der Hauptindikator seit April 2020 nicht mehr notiert.

Branchenentwicklung: Die Geschäftslage in der chemischen Industrie verschlechterte sich im Oktober immens, der Lageindikator stürzte um mehr als vierzig Saldenpunkte ab und notierte knapp unter null. Sehr weit verbreitet und nochmal deutlich öfter als zuletzt monierten die Unternehmen einen Rückgang der Nachfrage wie auch der Auftragsbestände. Die Vormonatsproduktion wurde abermals gedrosselt, wenn auch seltener als zuletzt. Gegenüber September ging der Pessimismus bei der Einschätzung der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr wesentlich zurück, er war allerdings weiterhin sehr ausgeprägt. Da die Abwärtsbewegung der Lagekomponente merklich stärker ausfiel als die Verbesserung des Erwartungsindikators, verschlechterte sich das Geschäftsklima wieder spürbar. Die Exportaussichten trübten sich nun stärker ein, vielerorts rechneten die Firmen mit Exportrückgängen. Produktions- wie auch Beschäftigungspläne wurden deutlich nach unten korrigiert, beim Personal und der Fertigungsmenge waren jeweils mancherorts Reduzierungen vorgesehen.

Auch im Oktober gaben die Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren ein Anziehen der Nachfrage an, wenn auch nicht so häufig wie im Vormonat. Seltener als zuletzt meldeten sie gesunkene Auftragsbestände. Anders als in den drei vorangegangenen Monaten wurde von einem Anstieg der Produktionstätigkeit im Vormonat berichtet. Vor diesem Hintergrund beurteilten die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage deutlich öfter als günstig. Der Lagerbestand an Fertigwaren wurde wieder spürbar häufiger als zu gering eingestuft. Angesichts der abermals pessimistischeren Geschäftserwartungen und der gegenüber den Vormonaten schlechteren Exportaussichten war für die nächste Zeit per saldo eine Drosselung der Produktion vorgesehen. Beschäftigungsaufbau planten die Teilnehmenden merklich seltener als im September. Da der Anstieg des Lageindikators überwog, verbesserte sich das Geschäftsklima wieder ein Stück.

Im Druckgewerbe erreichte der Erwartungsindikator im Oktober ein historisches Tief. Durch die Bank rechneten die Unternehmen mit Geschäftsrückgängen in den nächsten sechs Monaten. Ihre aktuelle Lage stuften sie gegenüber September deutlich seltener als negativ ein. Das Geschäftsklima trübte sich weiter ein und der Klimaindikator erreichte den tiefsten Stand seit Beginn der Zeitreihe 1991. Auf breiter Front wurde ein Einbruch der Nachfrage gemeldet. Weit verbreitet gaben die Firmen einen Rückgang der Auftragsbestände an, allerdings geschah dies wesentlich seltener als im September. Der Lagerbestandssaldo notierte bei null, damit galten die Bestände zwar als ausreichend, jedoch liegt der Branchendurchschnitt merklich höher. Vielerorts wurde die Vormonatsproduktion zurückgefahren, wenn auch nicht ganz so häufig wie zuletzt. Auch für die nächste Zeit war eine Reduzierung der Produktionstätigkeit geplant. Ähnlich wie in den zurückliegenden Monaten war sehr weit verbreitet Beschäftigungsabbau vorgesehen. Die Exportaussichten blieben äußerst pessimistisch.

Die Produzierenden von Metallerzeugnissen bewerteten ihre Geschäftssituation im Oktober noch mancherorts positiv, jedoch geschah dies wesentlich seltener als in den vorhergehenden Monaten. Die Meldungen bezüglich eines Rückgangs der Nachfrage ließen wieder nach. Ein Absinken des Orderbestands wurde dagegen spürbar häufiger angegeben als im September. Die Lagerbestände gingen abermals zurück und der Saldenwert lag weit unter seinem historischen Mittel. Anders als zuvor wurde die Vormonatsproduktion punktuell ausgeweitet. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr nahm der Pessimismus nochmal zu. In Folge verschlechterte sich das Klima erneut spürbar. Die Exportaussichten verbesserten sich, stellenweise rechneten die Unternehmen mit Zunahmen beim Exportgeschäft. Für die nahe Zukunft war eine gleichbleibende Produktionstätigkeit geplant. Personalaufbau war häufiger vorgesehen als im Vormonat.

Das Geschäftsklima bei den Herstellenden von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen verbesserte sich im Oktober wieder. Ausschlaggebend dafür war der deutliche Rückgang an pessimistischen Einschätzungen der Geschäftsperspektiven für das kommende Halbjahr. Ihre aktuelle Lage bewerteten die Unternehmen gegenüber September spürbar seltener günstig. Im Langzeitvergleich befand sich der Lageindikator aber noch auf einem ausgezeichneten Niveau. Vielerorts und wesentlich öfter als zuletzt wurde von einer nachlassenden Nachfrage berichtet. Im Kontrast zu den zurückliegenden Monaten meldeten die Firmen nun auch ein Absinken der Auftragsbestände. Die Vormonatsproduktion wurde merklich weniger häufig ausgeweitet als zuvor. Vor diesem Hintergrund galten die Fertigwarenbestände wieder öfter als zu gering. Für die nächste Zeit planten die Teilnehmenden nur noch stellenweise eine Steigerung der Produktionstätigkeit. Die Exportaussichten waren zurückhaltend optimistisch, der Saldenwert rutschte unter sein historisches Mittel. Weiterhin war Personalaufbau vorgesehen, wenn auch nicht ganz so oft wie in den beiden Monaten davor.

Die Erwartungen der Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen trübten sich im Oktober weiter ein, nun rechnete zwei Drittel der Firmen mit einem Geschäftsrückgang, nur knapp 9% mit einer Verbesserung. Außerdem gingen die Teilnehmenden von einer Reduzierung der Exportgeschäfte aus. Wie im September war für die nahe Zukunft punktuell eine Ausweitung der Produktionstätigkeit geplant. Die in den zurückliegenden Monaten noch expansiven Personalpläne wurden deutlich nach unten korrigiert, die Befragten gingen nun tendenziell von einem gleichbleibenden Beschäftigungsniveau aus. Etwas weniger oft als zuletzt wurde die momentane Geschäftssituation positiv beurteilt. Weit verbreitet monierten die Unternehmen sowohl eine gesunkene Nachfrage wie auch eine Abnahme der Orderbestände. Ihre Lagerbestände an Fertigwaren stuften die Unternehmen spürbar seltener als unzureichend ein. Anders als in den vorhergehenden Befragungswellen wurde für die Vormonatsproduktion nun eine Drosselung gemeldet. In Folge der Verschlechterung beider Komponenten sank der Geschäftsklimaindikator tiefer in den negativen Bereich.

Im Maschinenbau sank der Klimaindikator im Oktober erstmals seit zwei Jahren wieder unter null. Zum einen stuften die Unternehmen ihre aktuelle Lage verglichen mit den Vormonaten wesentlich seltener positiv ein. Zum anderen nahm der Pessimismus bei den Geschäftserwartungen nochmal kräftig zu. Öfter als zuletzt wurde ein Nachfragerückgang gemeldet. Anders als in den Monaten davor gaben die Firmen nun per saldo auch gesunkene Auftragsreserven an. Die Lagerbestände wurden seltener als im bisherigen Jahresverlauf als zu gering eingeschätzt. Die Produktionstätigkeit vom Vormonat blieb unverändert, der Saldo notierte bei null. Für die nahe Zukunft planten die Firmen wieder öfter eine Ausweitung der Fertigungsmenge. Die Exportaussichten fielen wieder stellenweise optimistisch aus. Die Personalplanungen wurden deutlich nach unten korrigiert, blieben aber expansiv ausgerichtet.

Anders als in den beiden zurückliegenden Monaten schätzten die Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen ihre erwartete Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten nun pessimistisch ein. Etwas seltener als im September bewerteten sie ihre momentane Lage positiv. Der Lageindikator lag marginal unter seinem Langzeitdurchschnitt. In Folge verschlechterte sich das Geschäftsklima und der Klimaindikator sank deutlich. Die Nachfrage blieb per saldo gegenüber September unverändert. Vielerorts und wesentlich öfter als zuvor meldeten die Unternehmen einen Auftragsrückgang. Bedeutend seltener als im bisherigen Jahresverlauf wurden die Lagerbestände als unzureichend eingestuft. Ähnlich häufig wie zuletzt wurde die Vormonatsproduktion gesteigert. Auch für die nächste Zeit war eine Ausweitung der Fertigungsmenge geplant, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie zuletzt. Stellenweise rechneten die Befragten noch mit Zuwächsen beim Exportgeschäft, dies aber im Vergleich zum September wesentlich seltener. Personalabbau war wieder häufiger vorgesehen.

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