08.01.2021|GroßhandelEinzelhandel

Handel im Fokus: Geschäftserwartungen im Einzelhandel bleiben pessimistisch

Im baden-württembergischen Großhandel drehte der Geschäftsklimaindikator zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren wieder in den positiven Bereich. Ausschlaggebend hierfür war die bedeutend günstigere Bewertung der aktuellen Geschäftslage. Bei der Einschätzung der Perspektiven für das erste Halbjahr 2021 nahmen hingegen die skeptischen Stimmen wieder etwas zu. Die befragten Händler berichteten erneut häufiger von Verkaufspreissteigerungen im Vormonat, im Vergleich zum Vorjahresmonat meldeten sie zum ersten Mal seit Sommer 2019 gestiegene Umsätze. Für die nächste Zeit sahen sie nun vielerorts günstige Preisgestaltungsspielräume. Trotz der abermals gesunkenen Lagerbestände wurden die Bestellpläne wieder ein Stück nach unten revidiert und waren nun restriktiv ausgerichtet. Die Personalplanungen wurden erneut nach oben korrigiert, der Saldo der erwarteten Beschäftigtenzahl lag exakt bei null und deutete damit nicht mehr auf Stellenabbau hin.

Der Geschäftslageindikator im Einzelhandel nahm am aktuellen Rand wieder zu. Für das nächste Halbjahr rechneten die Teilnehmer jedoch vielerorts mit Geschäftsrückgängen, wenn auch etwas seltener als im November. Durch die Aufwärtsbewegung beider Komponenten verbesserte sich das Geschäftsklima, der Indikator blieb aber klar im negativen Bereich. Anzumerken ist an dieser Stelle nochmals, dass die Mehrheit der Dezember-Antworten der ifo Konjunkturumfrage vor der jüngsten Verschärfung des Lockdowns einging. Nur noch stellenweise sahen sich die Händler in der Lage, die Verkaufspreise anzuheben. Auch meldeten sie seltener im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegene Umsätze. Für die nächste Zeit rechneten die Händler jedoch deutlich öfter damit, die Verkaufspreise erhöhen zu können. Die Lagerbestände nahmen wieder ab und blieben weiterhin unter dem branchenüblichen Niveau. Die Bestellpläne wurden seltener restriktiv ausgerichtet als zuletzt. Auch die Beschäftigtenplanungen wurden nach oben korrigiert, der entsprechende Saldo lag nun deutlich über seinem (negativen) langfristigen Durchschnitt.

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