Verarbeitendes Gewerbe: Nachfrage stagniert

Im Verarbeitenden Gewerbe ging der Geschäftsklimaindikator im November zum vierten Mal in Folge zurück. Im langfristigen Vergleich kann das Klima allerdings noch als sehr günstig bezeichnet werden. Ihre aktuelle Lage beurteilten die Firmen weniger häufig positiv als in den Vormonaten. Der Erwartungsindikator notierte in etwa auf dem Oktober-Niveau, die optimistischen Einschätzungen der Perspektiven behielten weiterhin die Oberhand. Anders als zuvor stagnierte nun die Nachfrageentwicklung. Die Auftragsbestände nahmen erheblich seltener zu als zuletzt. Mancherorts wurde die Vormonatsproduktion noch ausgeweitet, die Lagerbestände an Fertigwaren galten nicht ganz so häufig als unzureichend wie in den vorangegangenen Monaten. Gegenüber den September-Angaben (86,4%) ging der Anteil der Firmen, deren Produktionstätigkeit durch einen Mangel an Rohstoffen oder Vormaterialien behindert wurde, zurück auf 78,1%. Verglichen mit den zurückliegenden Monaten war wesentlich seltener eine Steigerung der Fertigungsmenge in der nächsten Zeit geplant. Ein Grund hierfür mögen die abermals weniger zuversichtlichen Exporterwartungen der Teilnehmenden gewesen sein. Die expansiven Personalplanungen blieben annähernd unverändert.

Die Vorleistungsgüterproduzierenden rechneten im November nur noch stellenweise mit einer positiven Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr. Dies, obwohl die Exportaussichten gegenüber dem Vormonat wieder ein Stück häufiger zuversichtlich ausfielen. Ihre Beschäftigtenpläne korrigierten die Unternehmen spürbar nach unten, sie blieben aber mancherorts expansiv geprägt. Der Indikator zur aktuellen Geschäftssituation blieb auf hohem Niveau, gegenüber Oktober sank er geringfügig. Von einem Anziehen der Nachfrage berichteten die Betriebe nur noch stellenweise, von einer Zunahme der Auftragsreserven etwas seltener als im Vormonat. Erstmals in diesem Kalenderjahr wurde die Vormonatsproduktion per saldo gedrosselt. Ihre Fertigwarenbestände beschrieben die Teilnehmenden verglichen mit den vier zurückliegenden Monaten nicht mehr so häufig als zu klein. Der gemeldete Materialmangel blieb gegenüber September annähernd unverändert und betraf 81,0% der befragten Firmen. In der nahen Zukunft sollte die Produktion wieder ein Stück öfter ausgeweitet werden. Da beide Komponenten leicht zurückgingen, sank der übergeordnete Geschäftsklimaindikator ebenfalls geringfügig.

Bei den Investitionsgüterherstellenden ging der Geschäftsklimaindikator im November erheblich zurück, er notierte allerdings noch gut 15 Punkte oberhalb seines historischen Mittels. Ihre aktuelle Lage beurteilten die Unternehmen wesentlich seltener positiv, aber noch lag der Kennwert auf einem langfristig betrachtet sehr hohen Niveau. Mit Blick auf die erwartete Entwicklung im kommenden halben Jahr ging die Zuversicht stark zurück, nur noch stellenweise rechneten die Firmen mit Geschäftszuwächsen. Im Kontrast zum Oktober wurde nun erheblich seltener eine Steigerung der Nachfrage gemeldet. Die Angaben zu den Auftragsreserven gingen nach dem Langzeithoch der vorangegangenen Befragung wieder ungefähr auf das September-Niveau zurück. Die Betriebe berichteten noch von einer Ausweitung der Vormonatsproduktion, wenn auch deutlich seltener als zuvor. Die Fertigwarenbestände wurden ähnlich häufig als zu gering bezeichnet wie zuletzt. Die Einschränkung der Produktionstätigkeit durch Materialmangel nahm im Vergleich zum September um 6,2 Prozentpunkte auf 83,4% ab. Für die nächste Zeit war vielerorts eine Erhöhung des Fertigungstempos geplant, wenn auch nicht in der Häufigkeit wie in den zurückliegenden Monaten. Vom Exportgeschäft erwarteten die Befragten deutlich seltener Zuwächse als zuvor. Die expansiven Personalplanungen wurden wieder nach unten korrigiert.

Im Gegensatz zum Oktober wurde die Geschäftslage bei den Konsumgüterproduzierenden im November mehrheitlich negativ beurteilt, der Indikator ging stark zurück und drehte in den negativen Bereich. Mancherorts meldeten die Firmen ein Anziehen der Nachfrage und eine Zunahme der Orderbestände, beides jedoch wieder wesentlich seltener als im Vormonat. In Folge der erheblich öfter gesteigerten Vormonatsproduktion nahmen die Lagerbestände an Fertigwaren spürbar häufiger zu, der Saldo übertraf seinen langfristigen Mittelwert deutlich. Verglichen mit September ließen die Behinderungen der Produktionstätigkeit durch Materialmangel erkennbar nach, der Prozentanteil der betroffenen Betriebe sank von 82,7% auf 67,8%. Hinsichtlich der erwarteten Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten nahm der Pessimismus abermals zu. Per saldo sollte die Fertigung in der nahen Zukunft gedrosselt werden. Mit Blick auf das Exportgeschäft rechneten die Teilnehmenden wieder spürbar öfter mit Zuwächsen. Im Personalbereich war nun merklich häufiger Beschäftigungsaufbau geplant. In Folge der Abwärtsbewegung beider Komponenten verschlechterte sich der Geschäftsklimaindikator sichtlich und erhielt erstmals seit Februar wieder ein negatives Vorzeichen.

Branchenentwicklung: Die Unternehmen der chemischen Industrie berichteten im November erstmals seit Juni 2020 wieder von einem Rückgang der Nachfrage. Eine Steigerung der Auftragsbestände wurde im Gegensatz zu den zurückliegenden Monaten nur noch stellenweise gemeldet. Trotz einer Drosselung der Vormonatsproduktion wurden die Bestände an Fertigwaren wesentlich seltener als unzureichend eingestuft. Insgesamt bewerteten die Firmen ihre aktuelle Geschäftslage wieder öfter positiv. Auch nahmen die pessimistischen Stimmen mit Blick auf die erwartete Entwicklung im kommenden halben Jahr spürbar ab, so dass sich in Folge das übergeordnete Geschäftsklima wieder verbesserte. Beim Auslandsgeschäft rechneten die Befragten vielerorts mit Zuwächsen, wenn auch nicht mehr in dem Ausmaß wie zuvor. Die Fertigungs- wie auch Personalplanungen wurden jeweils nach oben korrigiert und waren – langfristig betrachtet – überdurchschnittlich oft expansiv ausgerichtet.

Bei den Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren sank der Geschäftsklimaindikator im November nochmals spürbar, lag aber noch klar oberhalb seines historischen Durchschnitts. Ihre aktuelle Lage beschrieben die Unternehmen nicht mehr ganz so häufig als günstig, der Kennwert befand sich aber weiterhin auf einem äußerst hohen Level. Die Geschäftsaussichten waren nun weit verbreitet von Skepsis gekennzeichnet. Gegenüber Oktober meldeten die Befragten nun erheblich seltener einen Rückgang der Nachfrage. Von einer Abnahme der Auftragsreserven wurde dagegen nochmal häufiger berichtet. Anders als zuvor wurde die Vormonatsproduktion zurückgefahren, die Lagerbestände an Fertigwaren galten weiterhin stellenweise als zu klein. Die Exportaussichten waren wieder mancherorts zuversichtlich, dies war wohl ein Grund für die deutlich häufiger expansiv gestalteten Produktionspläne. Die Beschäftigungspläne wurden nach unten korrigiert, es war jedoch noch vielerorts Personalaufbau angedacht.

Im Druckgewerbe stürzte der Klimaindikator im November tief in den negativen Bereich. Im starken Kontrast zum Vormonat stuften die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage nun weit verbreitet als ungünstig ein. Auch die Perspektiven trübten sich weiter ein, mehr als drei Viertel der Firmen rechnete mit Geschäftsrückgängen in den kommenden Monaten, niemand mit Zuwächsen. Anders als zuvor wurde nur noch stellenweise von einer positiven Nachfrageentwicklung berichtet, dagegen wesentlich häufiger von einer Zunahme der Orderbestände. Trotz einer vielerorts gesteigerten Vormonatsproduktion galten die Bestände an Fertigwaren etwas häufiger als zu gering. Wohl aufgrund der düsteren Geschäftsaussichten waren die Fertigungspläne für die nahe Zukunft weit verbreitet restriktiv gestaltet. Auch die Beschäftigungspläne wurden nach unten revidiert und der zugehörige Saldo lag nun unter seinem langfristigen (negativen) Mittelwert. Die Exporterwartungen waren noch stellenweise pessimistisch geprägt, dies erheblich seltener als zuletzt.

Bei den Produzierenden von Metallerzeugnissen gewannen die pessimistischen Stimmen im November bei der Einschätzung der Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten die Oberhand. Im Exportbereich rechneten die Unternehmen abermals seltener mit positiven Impulsen. Auch ihre aktuelle Ausgangslage stellte die Befragten weniger häufig zufrieden, allerdings befand sich der Lageindikator im langfristigen Vergleich weiterhin auf einem sehr guten Niveau. Anders als in den beiden vorangegangenen Monaten berichteten die Firmen wieder von einem Anstieg der Nachfrage. Auch die Auftragsbestände stiegen etwas häufiger an. Per saldo wurde die Vormonatsproduktion gedrosselt, in Folge sank der Saldo der Fertigwarenbestände wieder leicht. Vor diesem Hintergrund sollte die Produktionsmenge in der nächsten Zeit weit verbreitet – und wesentlich öfter als zuletzt – gesteigert werden. Beschäftigungsaufbau war nun deutlich häufiger geplant als in den zurückliegenden Monaten. Bedingt durch die Abwärtsbewegung beider Teilgrößen sank der Geschäftsklimaindikator sichtlich und büßte seine Vormonatsgewinne ein.

Die Herstellenden von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen zeigten sich im November nicht ganz so weit verbreitet zufrieden mit ihrer Geschäftslage wie in den drei Vormonaten. Noch befand sich der Lageindikator aber auf einem Langzeithoch. Im Kontrast zu den Monaten zuvor meldeten die Unternehmen nur noch stellenweise ein Anziehen der Nachfrage und eine Steigerung der Auftragsbestände. Trotz der nicht mehr ganz so häufig vorgenommenen Ausweitung der Vormonatsproduktion stieg der Saldo der Fertigwarenbestände deutlich, diese wurden seltener als zu gering eingestuft. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr präsentierten sich die Firmen optimistischer als im Oktober. Die Personalplanungen wurden nochmals nach oben korrigiert, der entsprechende Saldenwert erreichte den höchsten Wert seit September 2018. Dies, obwohl die Zuversicht bei der Einschätzung der Exportaussichten am aktuellen Rand immens abnahm. Die Fertigungsmenge sollte in nächster Zeit deutlich seltener gesteigert werden als zuvor. Da die Abwärtsbewegung der Lagekomponente knapp überwog, sank der Geschäftsklimaindikator leicht. Er lag aber noch knapp 30 Punkte über seinem historischen Mittelwert.

Bei den Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen war im November eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten: bei der Einschätzung der Perspektiven gewannen die pessimistischen Angaben die Oberhand, der Erwartungsindikator drehte in den negativen Bereich. Ihre aktuelle Geschäftssituation stellte die Firmen dagegen wieder häufiger zufrieden, der Kennwert lag auf einem ausgezeichneten Niveau. Der übergeordnete Klimaindikator sank geringfügig. Knapp zwei Drittel der Teilnehmenden berichteten von einer Zunahme der Orderbestände, nur 3,4% von einem Rückgang. Im Kontrast zu den Vormonaten war die Nachfrage nun per saldo rückläufig. Die Lagerbestände an Fertigwaren galten ähnlich häufig als zu klein wie im Oktober. Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr wurde die Produktionstätigkeit im Vormonat eingeschränkt. Für die nächste Zeit war dagegen wieder häufiger eine Steigerung der Fertigungsmenge vorgesehen. Auch die expansiven Personalplanungen wurden leicht nach oben korrigiert. Am aktuellen Rand büßten die Exporterwartungen etwas an Zuversicht ein, die Befragten rechneten noch mancherorts mit positiven Impulsen.

Verglichen mit Oktober ging der Geschäftsklimaindikator der Maschinenbauunternehmen im November spürbar zurück, langfristig betrachtet lag er noch auf einem sehr guten Niveau. Die aktuelle Lage wurde bedeutend weniger häufig positiv beurteilt, aber auch dieser Kennwert behielt noch ein hohes Level bei. Ihre Perspektiven schätzten die Firmen noch mancherorts optimistisch ein, dies ebenfalls deutlich seltener als zuletzt. Die Exporterwartungen büßten ebenfalls wieder ein Stück an Zuversicht ein. Produktions- wie auch Beschäftigungspläne wurden nach unten korrigiert, blieben aber vielerorts expansiv geprägt. Im Rückblick meldeten die Unternehmen nur noch stellenweise ein Anziehen der Nachfrage. Die Auftragsbestände stiegen noch verbreitet, jedoch im Vergleich zu den Vormonaten deutlich seltener. Zu geringe Lagerbestände an Fertigwaren monierten die Befragten noch, dies allerdings in sichtlich kleinerem Ausmaß als zuvor. Die Vormonatsproduktion wurde nur noch vereinzelt ausgeweitet.

Bei den Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen waren im November gegensätzliche Entwicklungen zu beobachten: der erwarteten Geschäftsentwicklung im kommenden Halbjahr blickten die Unternehmen wieder wesentlich öfter optimistisch entgegen. Ein Anteil von knapp 62% rechnete mit einer Verbesserung, nur 8% mit einer Verschlechterung. Die Exportaussichten waren weit verbreitet zuversichtlich, dies aber erheblich seltener als in den beiden vorangegangenen Monaten. Im Kontrast zu den letzten Befragungen sollte die Fertigung in der nächsten Zeit nur noch punktuell gesteigert werden. Auch die Personalpläne deuteten nun vereinzelt auf Stellenabbau hin. Die noch weit verbreitete Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage ließ gegenüber Oktober ein Stück nach. Anders als zuletzt wurde nun ein Rückgang der Nachfrage gemeldet und nur noch stellenweise eine Zunahme der Auftragsbestände. Die Produktionstätigkeit im Vormonat wurde auf breiter Front ausgeweitet, dennoch galten die Fertigwarenbestände in ähnlich hohem Ausmaß als zu klein wie im Oktober. Da der Anstieg der Erwartungskomponente überwog, verbesserte sich das Geschäftsklima wieder deutlich.

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