10.02.2022|GroßhandelEinzelhandel

Handel im Fokus: Geschäftsklima im Großhandel erholt sich

Die Großhandelsfirmen blickten zu Jahresbeginn wesentlich weniger skeptisch auf die weitere Geschäftsentwicklung. Somit notierte der Erwartungsindikator auf einem Niveau, welches nur noch gute vier Punkte von seinem langfristigen Mittelwert entfernt lag. Mit ihren laufenden Geschäften waren die Teilnehmenden ebenfalls zufriedener und man kann nun im Langzeitvergleich von einem außerordentlichen Niveau des Lageindikators sprechen. Aufgrund der gleichgerichteten Veränderung der beiden Teilkomponenten steigerte sich auch der Hauptindikator deutlich. Das Klima war mancherorts mild. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat meldeten 53,0% der Befragten Umsatzwachstum und nur 22,1% einen Rückgang. Bei der Frage nach der Behinderung der Umsatztätigkeit gaben 68,7% der Unternehmen Lieferschwierigkeiten als Grund an. Zum dritten Mal in Folge wurde der Lagerbestand seltener als zu klein empfunden. Wohl auch aus diesem Grund sollte die Bestelltätigkeit nur mancherorts ausgeweitet werden. 55,0% der Betriebe berichteten von Preiserhöhungen, lediglich 4,0% von Senkungen. In naher Zukunft sollten die Preise vielerorts weiter angepasst werden. Etwas seltener als zuletzt war Stellenaufbau vorgesehen.

Im Einzelhandel ging die Skepsis in Bezug auf die Geschäftsaussichten immens zurück. Der zugehörige Indikator notierte nun sogar zum ersten Mal seit Juli 2021 wieder etwas über seinem historischen (negativen) Mittelwert. Wesentlich weniger Teilnehmende waren mit den laufenden Geschäften unzufrieden. Dadurch besaß die Lagekomponente ebenfalls ein Niveau, welches den branchenüblichen Wert weit übertraf. Der sich aus beiden untergeordneten Komponenten zusammensetzende Klimaindikator erhöhte sich stark. Das Klima war nur noch mancherorts ungünstig. Vielerorts und beträchtlich öfter als zum Jahresende wurde von steigenden Umsätzen im Vergleich zum Vorjahresmonat berichtet. Im Kontrast zum Dezember wurden die Lagerbestände wieder vereinzelt als zu klein bezeichnet. Trotzdem sollten die Bestellungen stellenweise reduziert werden. Dies auch, obwohl 53,6% der Befragten über Lieferschwierigkeiten monierten. Mehrheitlich hoben die Betriebe die Preise gegenüber dem Vormonat an. 75,6% planten weitere Preissteigerungen, lediglich 3,0% Senkungen. Mancherorts waren die Personalplanungen restriktiv geprägt.

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