10.01.2023|Bauhauptgewerbe

Bauhauptgewerbe: Geschäftslage verbessert sich zum Jahresende

Im Bauhauptgewerbe stieg der Geschäftsklimaindikator zum Jahresende etwas an und näherte sich seinem (negativen) Langzeitdurchschnitt. Ausschlaggebend hierfür war die spürbare Verbesserung des Lageurteils. Die Reichweite der Auftragsbestände ging nochmal leicht zurück (5,1 Monate aktuell; 5,2 zuletzt). Dieser Wert lag klar über dem Ergebnis vom Dezember 2021 mit 4,7 Monaten. Die Baufirmen bewerteten ihren Arbeitsvorrat gegenüber November geringfügig seltener als groß. Die Ausnutzung der Maschinenkapazität ließ leicht nach (80,2% aktuell; 81,1% zuletzt), damit lag sie unter der Quote vom Vorjahresmonat (82,5%). Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im nächsten Halbjahr nahmen die pessimistischen Einschätzungen nochmal etwas zu. Erhöhungen der Baupreise waren für die nächste Zeit wieder deutlich seltener geplant als zuletzt. Rückblickend berichteten wesentlich weniger Teilnehmende von Preissteigerungen als im Rahmen der November-Befragung. Die expansiven Personalplanungen wurden etwas nach unten korrigiert. Meldungen zu Einschränkungen der Bautätigkeit gab es im Dezember wieder seltener (57,7% aktuell; 63,8% zuletzt). Im Vorjahresmonat hatte die Quote 66,5% betragen. Die meisten Beeinträchtigungen verursachte abermals der Fachkräftemangel, 41,1% der Baufirmen berichteten von Problemen, geeignetes Personal zu rekrutieren (43,7% zuletzt). Materialmangel wurde gegenüber November (24,2%) mit 22,8% am aktuellen Rand etwas seltener gemeldet. Der Anteil der von Auftragsmangel betroffenen Befragten ging wieder ein Stück zurück, um 2,7 Prozentpunkte auf 16,3%. Jahreszeitlich bedingt nahmen die Behinderungen durch ungünstige Witterung spürbar zu (11,1% aktuell; 4,6% zuletzt). Der Prozentanteil der durch Auftragsstornierungen eingeschränkten Befragten (9,5% aktuell) ging gegenüber November (12,9%) wieder zurück, lag aber im Langzeitvergleich weiterhin auf einem hohen Niveau. 7,1% der Unternehmen meldeten Finanzierungsprobleme (6,6% zuletzt), hier setzte sich die seit September sichtbare Aufwärtstendenz fort. Die unter dem Punkt „sonstige Faktoren“ zusammengefassten Hinderungsgründe beeinträchtigten im Rahmen der jüngsten Befragung 6,0% der Firmen (11,6% zuletzt).

Bei den im Hochbau tätigen Bauunternehmen blieb das Ausmaß der pessimistischen Einschätzungen der Geschäftsperspektiven im Dezember fast unverändert hoch. Da sich jedoch die Beurteilung der aktuellen Lage gegenüber November spürbar verbesserte, stieg der Geschäftsklimaindikator ein Stück an. Er blieb jedoch im negativen Bereich und deutlich unter seinem Langzeitdurchschnitt. In den drei betrachteten Hochbausparten waren im Dezember verschiedene Tendenzen zu beobachten: Im öffentlichen Hochbau trübte sich das Klima wieder mehr ein. Zwar bewerteten die Firmen ihre aktuelle Situation nur noch stellenweise negativ. Jedoch nahm der Pessimismus bei den Erwartungen wieder deutlich zu. Im gewerblichen Hochbau verschlechterten sich die Geschäftsaussichten abermals. Da sich aber das Lageurteil in deutlich höherem Ausmaß verbesserte, stieg auch der Klimaindikator spürbar an und erreichte seinen (negativen) Langzeitdurchschnitt. Die Perspektiven der Teilnehmenden im Wohnungsbau blieben im Dezember auf breiter Front pessimistisch. Ihre derzeitige Geschäftssituation stuften sie aber wesentlich häufiger positiv ein als zuletzt. In Folge fiel das Geschäftsklima nicht ganz so oft ungünstig aus wie zuvor. Die Reichweite der Auftragsreserve im Mittel aller Hochbausparten erreichte im Dezember 5,8 Monate (6,0 zuletzt). Der Vorjahreswert fiel mit 5,5 Monaten niedriger aus. Der Auslastungsgrad der Geräte- und Maschinenkapazität ging zurück auf 81,0% (82,1% zuletzt). Im Vorjahresmonat war die Quote mit 80,0% etwas niedriger ausgefallen.

Das Geschäftsklima bei den Firmen im Tiefbau trübte sich im Dezember abermals ein. Die Zufriedenheit mit der aktuellen Lage nahm erneut ab und mit Blick auf das nächste halbe Jahr gingen die Befragten nochmal häufiger von Geschäftsrückgängen aus. Der Auslastungsgrad des Geräte- und Maschinenparks ging zurück auf 74,7% (76,9% zuletzt) und war damit vergleichbar mit dem Vorjahresmonat (74,9%). Die Reichweite des Auftragsbestands blieb unverändert bei einer Produktion von 3,5 Monaten (3,1 im Dezember 2021).

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