Verarbeitendes Gewerbe: günstige Lagebeurteilung

Zu Jahresbeginn waren im Verarbeitenden Gewerbe positive Tendenzen zu beobachten: im Gegensatz zum Dezember bewerteten die Unternehmen ihre momentane Geschäftslage wieder günstig. Auch blickten die Befragten erneut häufiger zuversichtlich auf die Entwicklung im nächsten halben Jahr, so dass sich das Klima verbesserte und der Indikator oberhalb seines langfristigen Mittelwerts notierte. Mancherorts meldeten die Firmen eine zunehmende Nachfrage und eine Steigerung der Auftragsreserven, wenn auch beides etwas seltener als zuletzt. Im Vormonat war die Produktion deutlich weniger häufig ausgeweitet worden als zuvor, daher gingen die Fertigwarenbestände abermals zurück, der entsprechende Saldo liegt seit Oktober unter seinem historischen Mittel. Angesichts der leicht gestiegenen Exporterwartungen und der optimistischen allgemeinen Perspektiven blieben die Produktionspläne fast unverändert expansiv ausgerichtet. Die Personalplanungen fielen zwar seltener restriktiv aus als zuletzt, mit Neueinstellungen ist in den kommenden Monaten aber weiterhin nicht zu rechnen.

Die Produzenten von Vorleistungsgütern zeigten sich im Januar erkennbar häufiger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftssituation, der Lageindikator kletterte auf den höchsten Stand der letzten beiden Jahre. Vielerorts berichteten die Unternehmen von einer dynamischen Nachfrageentwicklung und einer Zunahme der Auftragsbestände. Im Vormonat war die Produktionsmenge erheblich seltener aufgestockt worden als zuletzt. Die Lagerbestände an Fertigwaren gingen nochmals ein Stück zurück, mit einem Saldenstand nahezu bei null meldeten die Firmen noch ausreichende Mengen. Infolgedessen waren die Produktionspläne für die nächste Zeit wieder öfter expansiv ausgerichtet. Die Erwartungen ans Auslandsgeschäft waren geringfügig seltener zuversichtlich als zum Jahresende, die allgemeinen Geschäftsaussichten fielen abermals optimistischer aus als zuvor. Durch die Aufwärtsbewegung beider Komponenten verbesserte sich das Klima nochmals erkennbar. Die Beschäftigtenplanungen blieben gegenüber dem Vormonat fast unverändert zurückhaltend.

Die günstigen Entwicklungen aus dem Vormonat setzten sich bei den Investitionsgüterherstellern im Januar fort, sie berichteten erneut vielerorts von einer zunehmenden Nachfrage und gestiegenen Auftragsreserven. Häufiger als zuvor meldeten die Unternehmen einen Anstieg der Vormonatsproduktion, die Bestände an Fertigwaren nahmen dabei etwas zu. Insgesamt wurde die aktuelle Lage öfter als günstig eingestuft als in den Monaten zuvor. Hinsichtlich der erwarteten Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr nahm der Optimismus nochmals merklich zu, auch im Exportbereich rechneten die Teilnehmer mancherorts mit positiven Impulsen. Ausweitungen der Produktionsmenge waren für die nächste Zeit wieder häufiger geplant. Die Erwartungen zur künftigen Beschäftigtenzahl verbesserten sich, der zugehörige Saldo näherte sich seinem (negativen) langfristigen Mittel an. Insgesamt klarte das Geschäftsklima weiter auf, der Indikator notierte auf dem höchsten Stand seit Ende 2018.

Bei den Konsumgüterproduzenten wiesen die drei Hauptkennwerte kaum Änderungen im Vergleich zum Dezember auf: Der Klimaindikator blieb konstant auf seinem negativen Vormonatsniveau. Die derzeitige Lage wurde nun geringfügig häufiger als ungünstig beurteilt, der Pessimismus bei den Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate nahm marginal ab. Beide Tendenzen glichen sich bei der Ermittlung des übergeordneten Klimas aus. Auf den Auslandsmärkten rechneten die Firmen zu Jahresbeginn spürbar häufiger mit Geschäftsrückgängen als in den Vormonaten. Obwohl die Fertigwarenbestände zum ersten Mal seit September 2018 wieder per saldo als zu klein beschrieben wurden, korrigierten die Unternehmen angesichts der verhaltenen Perspektiven die Produktionsplanungen deutlich nach unten und es waren nun mancherorts Drosselungen der Fertigungsmenge angedacht. Die Beschäftigtenpläne waren im Kontrast zum Dezember kaum noch restriktiv ausgerichtet. Am aktuellen Rand meldeten die Teilnehmer weit verbreitet eine rückläufige Nachfrageentwicklung, erstmals seit dem Frühjahr monierten sie wieder einen Rückgang der Auftragsbestände. Im Gegensatz zu den Vormonaten hatten die Betriebe zum Jahresende stellenweise ihre Fertigung zurückgefahren.

Branchenentwicklung: Die Unternehmen der chemischen Industrie zeigten sich im Januar deutlich seltener zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage als in den beiden Vormonaten, der Indikator notierte allerdings noch ein gutes Stück über seinem langfristigen Mittelwert. Die Positivmeldungen bezüglich der Nachfrageentwicklung und dem Stand der Auftragsbücher gingen deutlich zurück, blieben aber noch klar in der Überzahl. Im Vormonat war die Produktionsmenge noch vielerorts ausgeweitet worden, wenn auch wesentlich seltener als zuletzt. Die Firmen berichteten nun von einer spürbaren Zunahme des Fertigwarenbestands, es entstand ein Lagerüberhang. Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten waren die Betriebe optimistisch, auch wenn sie weniger oft mit Steigerungen ihrer Exporttätigkeit rechneten als im Dezember. Angesichts der insgesamt günstigen Aussichten wurden die Fertigungspläne erheblich nach oben korrigiert, die Beschäftigtenplanungen blieben expansiv ausgerichtet, dies etwas weniger stark als zuletzt. Im Ganzen überwog bei der Ermittlung des Geschäftsklimas die Abwärtsbewegung der Lagekomponente, daher sank der Klimaindikator abermals.

Ihre momentane Geschäftslage beurteilten die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren im Januar so oft positiv wie seit dem Sommer 2018 nicht mehr. Im starken Kontrast zu den vergangenen Monaten machte sich bei der Einschätzung der Perspektiven nun vielerorts Optimismus breit. In Folge machte der Klimaindikator einen erheblichen Sprung nach oben und notierte auf dem höchsten Stand seit April 2014. Die Nachfrage entwickelte sich weiterhin dynamisch, wenn auch deutlich seltener als zum Jahresende. Bezüglich der Auftragsbestände berichteten die Unternehmen dagegen erheblich häufiger von Zunahmen als in den Monaten zuvor. Im Unterschied zum Herbst meldeten die Firmen per saldo nun Drosselungen der Vormonatsproduktion. Angesichts der nun als zu gering beschriebenen Fertigwarenlagerbestände waren für die nächste Zeit aber wieder Steigerungen der Produktionsmenge vorgesehen. Vom Auslandsgeschäft erwarteten die Betriebe erstmals seit September wieder positive Impulse. Die Personalpläne wurden nach unten revidiert, blieben aber expansiv.

Bei den Unternehmen des Druckgewerbes waren zu Jahresbeginn durchwegs ungünstige Tendenzen zu beobachten: Die Teilnehmer bewerteten ihre aktuelle Geschäftslage noch häufiger negativ als während des ersten Lockdowns im Frühjahr, der Lageindikator erreichte gar den niedrigsten Wert seit Beginn der Zeitreihe. Ein Großteil der Firmen monierte nun einen Rückgang der Nachfrage wie auch der Auftragsreserven. In Folge der Produktionsdrosselungen der vergangenen beiden Monate gingen die Lagerbestände erheblich zurück und galten nun als unzureichend. Auch für die nächste Zeit planten circa 67% der Betriebe, die Fertigungsmenge zu reduzieren, der Anteil der angedachten Produktionssteigerungen lag dagegen bei null. Der Pessimismus bei den Exporterwartungen ging gegenüber Dezember zurück, blieb jedoch weit verbreitet. Die Beschäftigtenpläne wurden nach unten korrigiert, mit Neueinstellungen ist weiterhin nicht zu rechnen. Bei der Einschätzung der allgemeinen Geschäftsperspektiven nahmen die negativen Stimmen marginal ab, überwogen aber weiterhin klar. Der Klimaindikator stürzte ein Stück ab und büßte den Vormonatsgewinn fast vollständig wieder ein.

Bei den Produzenten von Metallerzeugnissen trübte sich das Geschäftsklima am aktuellen Rand wieder ein. Dies war in erster Linie auf die Verschlechterung der Erwartungen für das kommende halbe Jahr zurückzuführen, wo nun erstmals seit dem Frühjahr 2020 wieder die pessimistischen Stimmen die Oberhand gewannen. Auch im Exportbereich rechneten die Unternehmen nun häufiger mit Geschäftsrückgängen. Vor diesem Hintergrund blieben die Beschäftigtenplanungen restriktiv, wenn auch etwas seltener als zuletzt. Die Produktionspläne waren erneut verhalten expansiv ausgerichtet. Ihre aktuelle geschäftliche Ausgangssituation bewerteten die Firmen nur noch vereinzelt negativ, hier setzte sich die im Juni begonnene Aufwärtstendenz noch fort. Mancherorts meldeten die Teilnehmer eine anziehende Nachfrage und steigende Orderbestände, beides aber seltener als gegen Jahresende. Die Fertigungsmenge war im Dezember erhöht worden, allerdings deutlich weniger häufig als zuvor. Die Lagerbestände an Fertigwaren nahmen stark zu, der zugehörige Saldo lag aber noch klar unter seinem historischen Mittel.

Zu Jahresbeginn verbesserte sich die Stimmung bei den Herstellern von DV-Geräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen: zum ersten Mal seit einem Jahr gewannen die Positivangaben bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftssituation die Oberhand und der Lageindikator notierte wieder ein Stück oberhalb der Nulllinie. Ihre Perspektiven für die nächsten sechs Monate schätzte im starken Kontrast zum Dezember nun eine Mehrheit an Unternehmen optimistisch ein. Ein Anteil von knapp 61% rechnete mit Geschäftssteigerungen, nur circa 2% mit Rückgängen. In Folge verbesserte sich auch das Klima immens und der Indikator notierte auf dem höchsten Stand seit Ende 2018. Vielerorts meldeten die Firmen eine dynamische Nachfrageentwicklung und eine Zunahme der Auftragsreserven. Obwohl das Produktionstempo im Vormonat weit verbreitet erhöht worden war, ging der Lagerüberhang wieder etwas zurück. Angesichts der günstigen Geschäftsaussichten und der stark angestiegenen Exporterwartungen dürfte die Fertigung auch in der nächsten Zeit expansiv ausgerichtet sein. Die Beschäftigtenpläne wurden deutlich nach oben korrigiert und deuteten mancherorts auf Neueinstellungen hin.

Die Produzenten von elektrischen Ausrüstungen berichteten im Januar noch mancherorts von einem Anziehen der Nachfrage, wenn auch erkennbar seltener als im Vormonat. Die Meldungen zu besser gefüllten Auftragsbüchern blieben annähernd auf dem Dezember-Niveau. Mit ihrer derzeitigen Geschäftslage zeigten sich die Unternehmen spürbar häufiger zufrieden als zuletzt, der Lageindikator stieg klar über seinen langfristigen Mittelwert. Es wurden Produktionserhöhungen im Vormonat gemeldet, dies aber weniger oft als gegen Jahresende. Vor dem Hintergrund der erstmals seit zwei Jahren tendenziell zu geringen Fertigwarenbestände waren die Fertigungspläne für die nächste Zeit weiter expansiv gestaltet, dies aber erkennbar seltener als zuletzt. Der Optimismus bei der Einschätzung der allgemeinen Geschäftsaussichten ließ ein Stück nach, auch wenn die Exporterwartungen nochmals anzogen. Da die Aufwärtsbewegung der Lagekomponente überwog, verbesserte sich das Klima erneut und der Indikator notierte auf dem höchsten Stand der letzten beiden Jahre. Die Personalpläne blieben restriktiv und wurden nach unten revidiert, der zugehörige Saldo lag aber noch oberhalb seines (negativen) historischen Mittels.

Bei den Maschinenbauunternehmen klarte das Geschäftsklima zu Jahresbeginn weiter auf. Bei der Bewertung der momentanen Lage gewannen die positiven Stimmen erstmals seit dem Sommer 2019 wieder die Oberhand. Die Zuversicht mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr blieb annähernd auf dem Dezemberniveau. Vielerorts und nochmals öfter als zuletzt meldeten die Firmen eine zunehmende Nachfrage. Die Angaben zu Steigerungen der Auftragsbestände gingen gegenüber dem Jahresende etwas zurück. Der Saldo der Vormonatsproduktion blieb annähernd unverändert verglichen mit der letzten Befragung. Angesichts der wieder gesunkenen und im langfristigen Vergleich unterdurchschnittlichen Fertigwarenbestände waren die Produktionspläne weiter expansiv ausgerichtet, dies aber seltener als zuletzt. Dabei dürften auch die Erwartungen ans Auslandsgeschäft eine Rolle gespielt haben, hier rechneten die Betriebe nun weniger häufig mit Steigerungen. Eine Reduzierung der Beschäftigtenzahl planten die Teilnehmer wieder öfter als im Dezember.

Das Geschäftsklima bei den Produzenten von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verbesserte sich nach dem starken Vormonatsrückgang im Januar wieder, der Indikator drehte in den positiven Bereich und notierte knapp oberhalb des Novemberwertes. Ausschlaggebend hierfür war die enorme Besserung der Geschäftserwartungen. Im Gegensatz zum Jahresende rechneten die Unternehmen nun mancherorts mit einer günstigeren Entwicklung. Auch im Exportbereich wurden wieder Zunahmen erwartet. Vor dem Hintergrund der angestiegenen Fertigwarenbestände waren die Produktionspläne weiterhin restriktiv ausgerichtet, dies noch etwas häufiger als zuletzt. Auch deuteten die Personalplanungen nach wie vor auf einen großflächig angedachten Beschäftigungsabbau hin. Am aktuellen Rand meldeten kaum noch Firmen eine ungünstige geschäftliche Ausgangslage. Meldungen über eine dynamische Nachfrageentwicklung und steigenden Auftragsreserven gab es deutlich häufiger als zuvor. Im Vormonat war die Fertigungsmenge wieder gedrosselt worden.

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