Verarbeitendes Gewerbe: Erwartungen gewinnen an Zuversicht

Im Verarbeitenden Gewerbe startete der Geschäftsklimaindikator mit einem Anstieg in das neue Jahr und notierte nun gut zwanzig Punkte über seinem langfristigen Durchschnitt. Mit ihrer aktuellen Lage zeigten sich die Unternehmen wieder etwas öfter zufrieden. Die Einschätzung der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr gewann an Zuversicht. Anders als im Vormonat wurde kaum noch von einer Zunahme der Nachfrage berichtet. Die Auftragsbestände stiegen mancherorts an, dies aber spürbar seltener als im Dezember. Die Meldungen zur Vormonatsproduktion ließen nun vereinzelt eine Drosselung der Fertigungsmenge erkennen. Dennoch stieg der Saldo der Lagerbestände an Fertigwaren etwas an, auch wenn diese weiterhin als unzureichend galten. Im Vergleich zum vierten Quartal 2021 (74,6%) fiel der Anteil der Firmen, deren Produktionstätigkeit durch einen Mangel an Rohstoffen oder Vormaterialien behindert wurde, leicht ab auf 73,0%. Eine Steigerung der Fertigungsmenge war nicht ganz so häufig vorgesehen wir im Dezember. Die Exporterwartungen verbesserten sich etwas. Die Personalplanungen waren geringfügig öfter expansiv ausgerichtet.

Die Vorleistungsgüterproduzierenden beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage zu Jahresbeginn wieder spürbar häufiger positiv. Geringfügig öfter als zuvor meldeten die Befragten eine dynamische Nachfragesituation. Weit verbreitet wurde eine Zunahme der Auftragsbestände angegeben. Die Vormonatsproduktion wurde etwas öfter zurückgefahren als zuvor, dennoch wurden die Bestände an Fertigwaren deutlich seltener als zu gering bezeichnet. Gegenüber dem vorhergehenden Quartal ging der gemeldete Materialmangel spürbar zurück auf 66,9% (81,0% zuletzt). Mit Blick auf die erwartete Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten war die Zuversicht ähnlich ausgeprägt wie im Dezember, mancherorts gingen die Befragten von Geschäftszuwächsen aus. Im Exportbereich rechneten sie merklich öfter mit positiven Impulsen. Ihre Fertigungspläne korrigierten die Firmen spürbar nach oben, ebenfalls die expansiven Planungen im Personalbereich. Insgesamt verbesserte sich der Geschäftsklimaindikator wieder etwas.

Die Perspektiven der Investitionsgüterherstellenden klarten zu Jahresbeginn erheblich auf. So waren die allgemeinen Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate viel häufiger zuversichtlich als noch im Dezember. Und beim Exportgeschäft rechneten die Unternehmen ebenfalls deutlich öfter mit Zuwächsen. Vor diesem Hintergrund sollte die Produktionstätigkeit in nächster Zeit weit verbreitet gesteigert werden und die expansiven Beschäftigungspläne wurden wesentlich nach oben korrigiert. Ihre momentane Geschäftslage stellte die Firmen dagegen nicht mehr so häufig zufrieden wie im Dezember, der Indikator befand sich aber weiterhin auf einem sehr guten Niveau. Die Meldungen zu einer gesteigerten Nachfrage gingen abermals zurück. Dagegen blieben die Angaben bezüglich einer Zunahme der Auftragsreserven gegenüber dem Vormonat konstant. Ähnlich häufig wie zuletzt wurden die Fertigwarenbestände als unzureichend eingestuft. Die Vormonatsproduktion wurde ein Stück seltener ausgeweitet als zuvor. Im Vergleich zum vierten Quartal 2021 (72,1%) nahm die Einschränkung der Produktionstätigkeit durch Materialmangel nochmal deutlich zu (81,7% aktuell). Da die starke Zunahme der Erwartungskomponente überwog, verbesserte sich das Geschäftsklima spürbar.

Im Kontrast zum Dezember meldeten die Konsumgüterproduzierenden zu Jahresbeginn einen Rückgang der Nachfrage. Von einer Zunahme der Orderbestände war nur noch stellenweise die Rede. Infolgedessen bestand nun bei den teilnehmenden Firmen Lagerüberhang, obwohl die Vormonatsproduktion – anders als zuvor – per saldo gedrosselt worden war. Die Beeinträchtigung der Fertigung durch Materialmangel blieb gegenüber dem vorhergehenden Quartal (53,1%) mit einem Anteil von 54,3% annähernd unverändert. Insgesamt wurde die momentane Geschäftslage noch als ungünstig eingestuft, auch wenn der Indikator abermals leicht anstieg. Er notierte nun knapp unter null. Die Geschäftsaussichten fielen weniger pessimistisch aus als in den drei vorangegangenen Monaten. In Folge verbesserte sich das Geschäftsklima abermals, der Indikator lag noch knapp im negativen Bereich. Die Exportperspektiven klarten wieder ein Stück weit auf. In der nächsten Zeit sollte die Fertigungstätigkeit deutlich häufiger angehoben werden. Gegenüber Dezember war wieder spürbar seltener Beschäftigungsaufbau geplant.

Branchenentwicklung: Ihre aktuelle Geschäftslage bewerteten die Unternehmen der chemischen Industrie im Januar häufiger positiv als gegen Jahresende 2021. Die Einschätzung der erwarteten Entwicklung in den kommenden sechs Monaten fiel dagegen im Vergleich zum Dezember zurückhaltender aus. Stellenweise rechneten die Befragten noch mit Zuwächsen. Der Klimaindikator sank geringfügig, lag jedoch noch gute zehn Punkte über seinem historischen Mittel. Spürbar öfter als zuletzt berichteten die Teilnehmenden von einem Anstieg der Nachfrage und einer Zunahme der Auftragsbestände. Die Lagerbestände an Fertigwaren galten nun seltener als unzureichend, obwohl die Vormonatsproduktion wieder gedrosselt worden war. In den kommenden Monaten sollte die Fertigung weit verbreitet hochgefahren werden. Vom Auslandsgeschäft erwarteten die Firmen wieder öfter positive Impulse. Das Personal sollte weit verbreitet aufgestockt werden.

Die Herstellenden von Gummi- und Kunststoffwaren stuften ihre momentane Geschäftslage im Januar nicht mehr ganz so häufig als günstig ein. Dennoch lag der Indikator nach wie vor auf einem im Langzeitvergleich ausgezeichneten Niveau. Am aktuellen Rand wurde nur noch stellenweise eine Steigerung der Nachfrage gemeldet. Auch die Angaben bezüglich einer Zunahme der Auftragsbestände gingen zurück. Obwohl die Vormonatsproduktion vielerorts gedrosselt worden war, galten die Fertigwarenbestände gegenüber Dezember wesentlich seltener als zu gering. Wohl auch vor dem Hintergrund der deutlich verbesserten allgemeinen Geschäftserwartungen und der merklich optimistischeren Exportaussichten war für die kommenden Monate auf breiter Front eine Expansion der Produktionstätigkeit angedacht. Die Beschäftigungspläne wurden nochmals deutlich nach oben korrigiert. Das Geschäftsklima klarte spürbar auf, der Indikator notierte nun mehr als dreißig Punkte über seinem historischen Mittelwert.

Im Druckgewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima im Januar wieder ein Stück, der Indikator lag nun leicht unterhalb seines historischen Mittels. Ihre aktuelle Lage beurteilten die Unternehmen spürbar häufiger negativ als im Dezember. Die Zuversicht mit Blick auf die erwartete Entwicklung im nächsten Halbjahr nahm ab und war nur noch vereinzelt zu beobachten. Im starken Gegensatz zum Jahresende meldeten die Firmen nun eine rückläufige Nachfrage. Deutlich seltener als zuvor gaben sie eine Steigerung der Auftragsbestände an. Anders als während des zurückliegenden Vierteljahres erhielt der Saldo der Fertigwarenbestände nun wieder ein positives Vorzeichen und lag in etwa auf dem branchenüblichen Durchschnitt. Dies, obwohl die Vormonatsproduktion vielerorts zurückgefahren worden war. Auch für die nächste Zeit war eine Drosselung der Fertigungstätigkeit vorgesehen, allerdings wesentlich seltener als zuletzt. Die Erwartungen ans Exportgeschäft trübten sich stark ein, nun rechneten die Befragten weit verbreitet mit Rückgängen. Die Personalplanungen wurden etwas nach oben korrigiert, der entsprechende Saldo lag nun knapp über null.

Die Produzierenden von Metallerzeugnissen blickten zu Jahresbeginn spürbar optimistischer auf die erwartete Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten. Im Exportbereich rechneten sie ebenfalls häufiger mit positiven Impulsen. Vor diesem Hintergrund waren sowohl die Produktionspläne als auch die Beschäftigungsplanungen vielerorts und merklich öfter als zuvor expansiv ausgerichtet. In Bezug auf die gegenwärtige Situation beurteilten die Unternehmen ihre Geschäftslage wieder etwas häufiger positiv. Stellenweise meldeten die Teilnehmenden ein Anziehen der Nachfrageentwicklung, mancherorts auch eine Zunahme der Auftragsreserven. Letzteres allerdings seltener als im Dezember. In Folge der gesteigerten Vormonatsproduktion stieg der Saldenwert der Fertigwarenbestände und lag nun wieder über null. Da beide Komponenten eine Aufwärtsbewegung verzeichneten, verbesserte sich der Geschäftsklimaindikator ebenfalls nochmals spürbar.

Weit verbreitet – und in Bezug auf die Nachfrage wesentlich öfter als zuletzt – berichteten die Herstellenden von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen im Januar von einer dynamischen Nachfrageentwicklung und einem Anstieg der Orderbestände. Vor diesem Hintergrund wurde die aktuelle Geschäftslage erheblich häufiger als im Dezember günstig eingestuft. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate gewannen ebenfalls deutlich an Zuversicht, der Indikator notierte nun knapp fünfzehn Saldenpunkte über seinem historischen Mittel. In Folge verbesserte sich das Geschäftsklima beträchtlich und der Indikator lag im Langzeitvergleich auf einem ausgezeichneten Niveau. Die Vormonatsproduktion war deutlich öfter als zuvor hochgefahren worden. Ihre Lagerbestände an Fertigwaren stuften die Firmen seltener als in den drei zurückliegenden Monaten – aber noch vielerorts – als zu gering ein. Für die nächste Zeit war weit verbreitet und öfter als zuvor eine Erhöhung der Fertigungsmenge vorgesehen. Die Exporterwartungen gewannen deutlich an Optimismus, 38% der Unternehmen rechneten mit einem Geschäftsanstieg, nur knapp 3% mit einem Rückgang. Der Saldo der Beschäftigtenerwartungen befand sich auf einem im Langzeitvergleich sehr hohen Niveau, auch wenn nicht mehr ganz so oft wie gegen Jahresende 2021 Personalaufbau geplant war.

Die Produzierenden von elektrischen Ausrüstungen zeigten sich zu Jahresbeginn nicht mehr ganz so häufig zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Der Indikator lag jedoch weiterhin auf einem im Langzeitvergleich ausgezeichneten Niveau. Per saldo meldeten die Unternehmen kein Anziehen der Nachfrage mehr. Sehr weit verbreitet gab es noch Angaben bezüglich einer Zunahme der Auftragsbestände, wenn auch nicht mehr in dem Ausmaß wie im zweiten Halbjahr 2021. Erstmals seit der Oktober-Umfrage 2021 wurde wieder per saldo eine Steigerung der Vormonatsproduktion gemeldet. Daher wurden zwar noch vielerorts unzureichende Lagerbestände an Fertigwaren moniert, dies aber deutlich seltener als in den sieben vorangegangenen Monaten. Hinsichtlich der erwarteten Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr breitete sich wieder häufiger Optimismus aus. Die Exportaussichten verbesserten sich ebenfalls spürbar. Die Planungen zur Produktionstätigkeit und Beschäftigungsentwicklung in der nächsten Zeit waren weiterhin mancherorts expansiv gestaltet, beides jedoch deutlich seltener als zum Jahresende. Da die Abwärtsbewegung der Lagekomponente knapp überwog, sank der übergeordnete Klimaindikator geringfügig.

Bei den Maschinenbauunternehmen verbesserte sich das Geschäftsklima im Januar nochmals etwas. Zwar wurde die momentane Lage nicht ganz so oft günstig beurteilt wie im Dezember, jedoch notierte der Indikator noch auf einem im Langzeitvergleich ausgezeichneten Level. Die optimistischen Stimmen bei der Einschätzung der Perspektiven im kommenden halben Jahr nahmen wieder spürbar zu. Vielerorts gaben die Firmen eine positive Nachfrageentwicklung und eine Zunahme der Orderbestände an, wenn auch beides seltener als zuletzt. Stellenweise wurde die Vormonatsproduktion noch ausgeweitet. Die Lagerbestände an Fertigwaren galten deutlich seltener als unzureichend, der Saldo näherte sich dem Wert vom Frühjahr 2021. Weit verbreitet sollte die Fertigungstätigkeit in nächster Zukunft gesteigert werden. Die Exporterwartungen waren ähnlich oft zuversichtlich wie in den vorangegangenen Monaten, gegenüber Dezember sank der Kennwert leicht. Ihre Personalplanungen korrigierten die Firmen nach oben, der Saldenwert erreichte den höchsten Stand seit vier Jahren. Jedoch lag auch der gemeldete Fachkräftemangel noch auf einem Langzeithoch, im ersten Quartal 2022 gaben dies 30,1% der Unternehmen an (35,0% im 4. Quartal 2021).

Im Kontrast zum Dezember meldeten die Produzierenden von Kraftwagen und Kraftwagenteilen zu Jahresbeginn auf breiter Front einen Rückgang der Nachfrage. Von einer Zunahme der Auftragsbestände konnten sie nur noch stellenweise berichten. Mit ihrer aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Befragten noch vielerorts zufrieden. Dies war allerdings seltener der Fall als in den vorangegangenen Monaten, der Indikator lag nun gut vier Saldenpunkte unter seinem historischen Mittelwert. In ähnlich hohem Ausmaß wie während des vierten Quartals 2021 wurden die Bestände an Fertigwaren als zu gering eingestuft. Anders als zuvor war die Vormonatsproduktion gedrosselt worden. Für die nahe Zukunft war weit verbreitet eine Ausweitung der Fertigungstätigkeit geplant. Dies wohl auch vor dem Hintergrund der spürbar optimistischeren Geschäftserwartungen. Auch die Exportaussichten klarten wieder ein Stück auf. Insgesamt verbesserte sich das Klima gegenüber Dezember leicht. Die Personalplanungen wurden leicht nach oben korrigiert, per saldo war nun Stellenaufbau vorgesehen.

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